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Award / Auszeichnung | 10/2023

Architekturpreis Wuppertal 2023

hks architekten BDA, Johannes-Rau-Zentrum, 1. Preis im Einladungswettbewerb, Realisierung, Architekturpreis Wuppertal 2023

hks architekten BDA, Johannes-Rau-Zentrum, 1. Preis im Einladungswettbewerb, Realisierung, Architekturpreis Wuppertal 2023

Johannes-Rau-Zentrum

DE-42119 Wuppertal, Rainer Gruenter Straße

Auszeichnung

hks architekten BDA

Architektur

BLB Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Duisburg

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Bibliotheken, Mediatheken; Hochschulen, Wissenschaft und Forschung, Innenräume, Möblierung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2018
    Fertigstellung: 11/2022

Projektbeschreibung

Die insgesamt rund 14.000 Bände umfassende Bibliothek von Johannes Rau wird in einem Ensemble aus Neubau, Gästehaus und Fachbibliothek der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zugleich dient der neu errichtete Bibliotheksraum im Sinne des verstorbenen Namensgebers als Forum für die Begegnung von Wissenschaft, Bürgerinnen und Bürgern. Die räumliche Qualität, die Proportionen und die ausgewählte Materialität erzeugen einen angemessenen repräsentativen Rahmen für Veranstaltungen, Symposien am runden Tisch und Lesungen.
Kern der Bibliothek ist ein Raum, der an drei Seiten von rechteckigen, apsidialen Anbauten umgeben ist. Diese, aus der Außenwandfläche hervortretenden, nischenartigen Bauelemente, beherbergen die 5.000 wichtigsten und wertvollsten Bücher aus der Sammlung von Johannes Rau. Monolithische Wände aus sichtbarem, vom Steinmetz bearbeiteten Beton überspannen diese Elemente und bilden das Tragwerk. Die Anbauten bestehen aus reinen Holzkonstruktionen, die auf der Innenseite die Bücherregale aufnehmen und untereinander über den durchgehenden Parkettboden des Raums verbunden sind. Verkleidungen aus senkrechten, in der Ebene versetzten Holzlamellen auf der Außenseite verweisen auf ihren Inhalt. Am Übergang zwischen den Sichtbetonwänden und den Holzelementen sind an drei Seiten Fenster angeordnet, die Sichtbezüge zum Vorplatz bzw. zum Steingarten herstellen. Drei Dachoberlichter in der Raummitte sorgen zusätzlich für eine natürliche Belichtung des Raumes.

Ein geschlossener Gang verbindet die beiden vorhandenen Gebäude (Gästehaus und Fachbibliothek) miteinander. An diesen Gang ist das neue Gebäude angebunden und entwickelt sich in Richtung der Erschließungsseite an der Rainer-Gruenter-Straße. Die Johannes Rau–Bibliothek ist somit im Straßenraum und für ankommende Besucher präsent. Zwischen dem Gästehaus, dem Verbindungsgang und dem Neubau entsteht ein Vorplatz, der sich einladend zur Straße öffnet. Hier liegt der neue Haupteingang des Johannes Rau–Zentrums.
Die neue Bibliothek wird an zwei Seiten von einem Steingarten umgeben. Dieser ist von einer Hecke eingefasst, mit einem hellen Kiesbelag versehen und bietet Raum für die Pflanzung von gruppenweise angeordneten Bäumen und für die Aufstellung von Skulpturen.
Der Haupteingang führt in ein Foyer mit Empfangsbereich, der auch Schließfächer für die Garderobe beherbergt. Dieser Bereich öffnet sich mit einer großflächigen Verglasung zum Vorplatz und dient als Anlaufstelle und Verteiler für das gesamte Ensemble.
Die Proportionen des Hauptraumes mit ca. 9 x 13 m und einer Höhe von 4,80 m lassen eine flexible Nutzung für verschiedenste Veranstaltungen der Bergischen Universität Wuppertal und darüber hinaus zu. Ein Stuhl- und Tischlager dient der Bibliothek für die entsprechende Vorhaltung des Mobiliars.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der geschickten Positionierung des Neu- baus zwischen den beiden bereits bestehenden Baukörpern von Fachbibliothek und Gästehaus wird ein natürlich erscheinendes Ensemble zwischen Alt und Neu erzeugt. Über einen eingeschossigen Gang verbunden, bilden sich zwischen den Baukörpern ein Auftaktplatz als gemeinschaftliche Mitte des Ensembles und ein Kiesgarten. Mit der im Außenbereich platzierten Skulptur wirkt der Vorplatz gleichzeitig einladend und fokussiert.

Das aufs Wesentliche reduzierte schlichte Bauwerk ist in seiner Kubatur durch drei sich nach außen schiebende hölzerne Kuben geprägt. Mit ihrer Schalung aus vorspringenden vertikalen Holzlamellen erzeugt diese schon bei äußerer Betrachtung die Assoziation von angeordneten Bücherreihen. Im Inneren entpuppen sich die hölzernen Anbauten als Bücherregale, die die Sammlung von Johannes Rau beherbergen. Als glatte Intarsien in der rauen Betonoberfläche der Innenwände sind sie eine elegante Ergänzung des zurückhaltenden Mobiliars.

Der Hauptraum ist von angemessener Größe und angenehm proportioniert. Die Besucher*innen fühlen sich, als würden sie in den privaten Arbeitsraum und die persönliche Bücherwelt von Johannes Rau eintauchen. Trotz des intimen Raumgefühls kann der Lesesaal auch flexibel für Veranstaltungen, Vorträge und Seminare genutzt werden. Im Kontrast von monolithischen Betonwänden und glatten Holzoberflächen überzeugt die präzise Detaillierung der Regale. Diese hebt die Bedeutung der einzelnen Bücher gezielt hervor und lädt zum Stöbern ein.

Die Lichtführung über gezielt gesetzte Oberlichter und Fensterbereiche lässt eine Konzentration im Innenraum zu und erlaubt gleichzeitig eine Verbindung zum Außenraum.

Das Gebäude besticht durch seine Präzision und Reduktion. Gleichzeitig zeigt es vorbildlich wie Bestandsstrukturen selbstverständlich ergänzt und durch einen neuen Baustein zu einem Gesamtensemble werden.
hks architekten BDA, Johannes-Rau-Zentrum, 1. Preis im Einladungswettbewerb, Realisierung, Architekturpreis Wuppertal 2023

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