modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2023

Quartiersentwicklung Am Kempelenpark Planungsfeld P4 in Wien (AT)

Südwest Ansicht

Südwest Ansicht

Sieger

pool Architektur ZT GmbH

Architektur

werkraum ingenieure zt gmbh

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Städtebau
Der vorgeschlagene Baukörper setzt sich unprätentiös in die Ordnung des städtebaulichen Leitbilds und die Grundrissstruktur der umgebenden Stadt. Seiner Nutzung entsprechend, beansprucht er weder in seiner architektonischen Ausbildung noch in seiner geometrischen Form eine Sonderstellung im urbanen Gefüge. Er übernimmt das orthogonale System des Masterplans und steht mit seinem Hochpunkt an der Bahntrasse im großräumlichen Dialog mit den hohen Baukörpern des westlichen Planungsgebiets. So bildet er eine gute Basis für eine zukünftige, kohärente Entwicklung am westlich gelegenen Nachbargrundstück.
Die niedrigen Gebäudeteile sind im Bereich der Einbautentrasse vom Boden abgehoben und bilden einen intimen und doch nach außen hin geöffneten Innenhof. Die Sockelzone des Gebäudes nimmt nur einen Teilbereich der darüber liegenden Geschoßflächen in Anspruch, verbindet mit ihren öffentlichen Nutzungsbereichen entlang der §53-Straße die beiden Zugangsniveaus im Süden und Norden und steht so im aktiven Dialog mit den vorgelagerten Außenräumen und den überdeckten Zugangs- und Freibereichen.

Wohnungen
Der Bauplatzkonfiguration und dem dichten Raumprogramm mit Schwerpunkt auf Einzimmer-Einheiten entsprechend haben die Wohnungen eine Raumtiefe von 10 m. Die kleineren Einheiten sind entlang der West-, Nord- und Ostfassade linear aufgereiht und fügen sich in einem klaren orthogonalen System in den Gesamtgrundriss. An den Gebäudeecken, wo eine größere Belichtungsfläche zur Verfügung steht, sind Mehrzimmerwohnungen angeordnet.
Die Kleineinheiten sind, um einem schlauchartigen Charakter entgegenzuwirken, mit einer räumlichen Verschränkung zu den Nachbareinheiten und einer klaren Raumzonierung ausgebildet. So entstehen Einheiten mit drei Bereichen: Eingangszone mit Garderobe, Sanitärzelle und Kochzeile, Mittelbereich mit Schlafnische, Schrank und Esstisch und der gut belichteten Wohnzone direkt an der Fassadenfront. Diese Abfolge der Raumzonen wird im Bereich der Laubengänge variier: die Zone mit Sanitärzelle und Kochnische wird in die Mitte gerückt, an den beiden gut belichteten Außenbereichen liegen die Wohn und Schlafbereiche. Allen Wohnungen ist eine schmales, durch Balkonflächen erweitertes Loggienband vorgelagert.


Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag erkennt die speziellen Anforderungen des Ortes und der Nutzerfunktionen und setzt diese gekonnt und auf präzise Art und Weise um. Der vorgeschlagene Baukörper setzt sich unprätentiös in die Ordnung des städtebaulichen Leitbilds und die Grundrissstruktur der umgebenden Stadt.
Er übernimmt das orthogonale System des Masterplans und steht mit seinem Hochpunkt an der Bahntrasse im großräumlichen Dialog mit den hohen Baukörpern des westlichen Planungsgebiets. So bildet er eine gute Basis für eine zukünftige, kohärente Entwicklung am westlich gelegenen Nachbargrundstück.
Die Lage des Baukörpers mit der Drehung des Hochpunktes stellt somit eine Stärkung der städtebaulichen Leitidee dar. Das Projekt bildet durch seine Positionierung einen adäquaten Abschluss zur Quellenstraße.
Besonders gewürdigt wird die Formulierung des Gebäudesockels und die Zutrittsbereiche.
Der zweigeschossige Eingangsbereich mit überdachter Vorzone, an der Quellenstraße, bildet ein niederschwelliges, attraktives und einladendes Entree.
Analog zum Eingangsbereich mit seiner geöffneten Gebäudeecke wird am Fuß- und Radweg ein überdachter Vorbereich für die Gastronomie geschaffen.
Durch die Dreihüftigkeit der Struktur wird eine terrassierte, attraktive Mitte mit einem intimen und doch nach außen hin geöffneten Innenhof geschaffen. Dieser fungiert einerseits als gut proportionierte Kommunikationszone sowie als verbindendes Element im Zentrum.
Besonders gewürdigt wird die Auseinandersetzung mit den speziellen Nutzeranforderungen und den daraus resultierenden modularen Wohnungstyplogien. Die angebotenen Wohnungstypen zeigen in ihrer überlegten Grundrissgestaltung Verständnis für die Bedürfnisse der BewohnerInnen.
Die Charakteristik des Baukörpers, mit der gerasterten Fassadenstruktur, den ablesbaren zweigeschossigen Zonen wie Sockel und Dachgeschoss und die zurückhaltende Materialität und Farbgestaltung entspricht inhaltlich dem Leitbild.
Der Beitrag leistet nicht nur für den Bauplatz, sondern auch für das Quartier und darüber hinaus, einen wertvollen und identiätsstiftenden Beitrag.
Die Freiräume entwickeln sich unaufgeregt rund um den Baukörper und erhalten gerade durch ihre leichte Differenzierung, aber dennoch offene Struktur, das Potential zur vielseitigen Nutzung. Die einladende Geste im Zugangsbereich mit der weiterführenden Erschließung nach Norden überzeugt ebenso wie die Öffnung mit Schanigarten nach Norden. Besonders positiv wird die Terrassenlandschaft im Innenhof und die Dachterrasse für die Nutzung durch die BewohnerInnen hervorgehoben.
Das Projekt wurde bezogen auf sein vielfältiges, innovatives Angebot als Siegerprojekt auf Planungsfeld P4 gewählt.




Nordwest Ansicht

Nordwest Ansicht

Nordost Ansicht

Nordost Ansicht