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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2023

Stationssanierung LKH Weststeiermark in Deutschlandsberg (AT)

3. Rang / Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

ATP architekten ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Das Konzept setzt den Fokus auf durchdachte Funktionalität und Wohlbefinden – mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität für Patient:innen, Pflegepersonal und Besucher:innen gleichermaßen positiv zu gestalten.

Architektur zwischen Dynamik & Ruhe
Aspekte der Zonierung und des täglichen Ablaufs für ein optimiertes Wegekonzept für das Personal werden im Entwurf ebenso berücksichtigt wie ein durchdachter Mix aus Gemeinschaftsräumen und Zimmern für Besucher:innen und Patient:innen. So soll der Bettentransport am Gang durch die abgerundete Form der Sanitärzellenwände einen einfacheren und anprallarmen Ablauf unterstützten. Die Architektur des Zubaus folgt den Prinzipien der formalen Einfachheit und Funktionalität: Sie ist bestimmt durch Dynamik und Ruhe und soll sowohl Bewegung ermöglichen als auch zum Verweilen einladen. Ein Außenbereich in unmittelbarer Nähe zum Tagesraum ist durch eine Holzfassade akzentuiert. Er fungiert als Ruheoase und verbindet das Gebäude harmonisch mit seiner natürlichen Umgebung. Großflächige Glaselemente einer Pfosten-Riegel-Fassade im Inneren sorgen für eine offene und lichtdurchflutete Atmosphäre.

Healing Environment
Durch den Einsatz von Holz und hellen Grüntönen in der Zimmergestaltung wird eine einladende Atmosphäre geschaffen – für ein Gefühl von Geborgenheit und Gemütlichkeit. Die beruhigende und heilende Umgebung soll den Genesungsprozess der Patient:innen unterstützen. Die Rohbau-Struktur des Bestands erlaubt komfortable Zimmergrößen. Die dafür eigens entworfenen Wandverkleidungen für den Kopfbereich der Betten tragen zur Optimierung der täglichen Prozesse des Personals und der Ausgestaltung der Individualbereiche der Patient:innen bei. Sie sind Richtung Fenster ausgerichtet, wodurch Sichtbeziehungen nach außen über die großflächigen Öffnungen im Erker erleichtert werden. Ein Sitzbereich im Erker der Zimmer bietet für jede Person – unabhängig ihrer Mobilität – einen attraktiven Platz direkt am Fenster. Unter der Bank verstecken sich integrierte Sitzmöbel, die je nach Bedarf hervorgeholt werden können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Fokussierung auf die innere Gestaltung mit einer Gliederung in verschiedene Bereiche eines Patientenzimmers bietet einen guten Zugang zu unkonventionellen Lösungen für die einzelnen Bereiche. Die Zimmergestaltung ist dominiert von leicht in Richtung Fenster gedrehten Schrankelementen, die den Bereich der Patienten klar definieren und eine gewisse Privatheit erzeugen. Schon der Zugang zu den Zimmern ist durch einen konischen Zugang markant geprägt.
Diese abgerundeten Ecken der Sanitärräume schaffen eine leichtere Manövrierbarkeit beim Bettentransport als auch eine raumerweiternde Geste beim Betreten des Zimmers. Das Moodboard der Materialien und Farben kann überzeugen. Kritisch wird einerseits die fehlende Anfahrbarkeit für eine barrierefreie Nutzung der Zimmereingangstüren angemerkt, andererseits wird ein sehr beengtes Raumgefühl in den Sanitäreinheiten erwartet. Schlussendlich wird die Einzel-Schrankstruktur als wenig wandelbar für die verschiedenen Bettenaufstellungen beurteilt.
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