modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 12/2023

Neukonzeption Krankenhausvorplatz Grünes Band durch St. Johann in Tirol (AT)

1. Preis

YEWO LANDSCAPES

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Grüne Band ist eine von drei wichtigen Achsen im Zentrum von St. Johann. Neben der naturbelassenen Kitzbüheler Ache als blaues Band und der belebten Speckbacher Straße als urbanes Band wird das Grüne Band ein Hybrid aus Naturraum und Stadtraum. Ökologische Staudenbeete und zahlreiche Baumpflanzungen sorgen für Naturerlebnisse im Zentrum. Konsumfreie Sitzgelegenheiten und Außengastronomie schaffen ein lebendiges Gefühl.

Am BAHNHOFSPLATZ ankommend, wird der Eingang des grünen Bandes zum Bahnhof hin geöffnet. Die Taxistellplätze werden neu organisiert, die Verbindung zu den Bushaltestellen wird durch einen Fußgängerüberweg verbessert. Die Gesamtqualität und die Übersichtlichkeit des Bereichs werden deutlich erhöht.

Das abfallende Gelände wird durch den GRÜNEN WEG gelöst, der mit einer Steigung von 3,7% durchgehend barrierefrei ist. Als Belag wird hier ein heller Naturstein aus Granit gewählt, der auch in der Speckbacher Straße verwendet wurde. Seitlich des Weges gibt es Sitznischen und einen kleinen Spielplatz. Alles ist von bunten Staudenbeeten und heimischen Bäumen umgeben und bildet optisch ein grünes Band.
Der Eingangs- und Aufenthaltsbereich der KRANKENPFLEGESCHULE wird durch Sitzstufen in der Böschung erweitert, wodurch ein neues Atrium für Treffen, Entspannung und Austausch entsteht.
Die Konfliktstelle an der KREUZUNG zwischen Einsatzfahrzeugen und Grünem Band wird durch Poller gelöst, die insbesondere Radfahrer:Innen zum Verlangsamen anhalten. Optisch wird das Band mit dem Natursteinbelag über die bestehende Asphaltstraße gezogen, um eine klare Orientierung zu behalten.

Der PARKPLATZ DES VERWALTUNGSGEBÄUDES wird umstrukturiert. Die Zufahrt ist aus Klimapflaster, dass Feuchtigkeit speichert und wieder abgibt, um ein ausgeglichenes Klima zu schaffen. Die Stellplätze sind aus versickerungsfähigem Schotterrasen. Neu gepflanzte Bäume erzeugen Schatten und verringern die Aufheizung der Fläche.

Der VORPLATZ DES VERWALTUNGSGEBÄUDES wird aufgewertet. Er wird zu einem klar geordneten, repräsentativen Platz mit bunten Staudenbeeten und einheimischen Bäumen, der zum Entspannen und Verweilen einlädt.

ANBINDUNG UNTERFÜHRUNG
Der Höhenverlauf der Unterführung wurde geprüft und in den geneigten Weg integriert. Die unterschiedlichen Höhen werden so genutzt, dass nur wenige Stützmauern nötig sind und fließende Bewegungsflüsse entstehen.

WEGENETZ
Das Grüne Band ist eine durchgängige Verbindung, die nur an wenigen Situationen unterbrochen wird. Der Radverkehr wird an der Notfallzufahrt verlangsamt, an der Parkplatzzufahrt zieht sich das band optisch durch. Mit Schanigärten unter Bäumen wird man von der Speckbacher Straße ins Grün gelenkt. Das Radwegenetz an der Kitzbüheler Ache wird mit dem Grünen Band verbunden.

VERSIEGELUNGSGRAD
Um ein angenehmes Mikroklima zu schaffen, wird der Versiegelungsgrad geringgehalten. Komplett versiegelte Flächen sind nur auf den befahrenen Straßen.

ÖKOLOGIE
Bei der Pflanzenauswahl wir auf Vielfältigkeit gesetzt: Birken, Vogelkirsche, Stieleiche und Sommerlinde bilden einen robusten Mix und verringern das Ausfallrisiko.

NEUE GEBÄUDE
Um eine klare Stadtkante zu erzielen, die den Freiraum umrahmt, werden neue Gebäude vorgeschlagen. Je nach Lage wird eine Nutzung als Wohnungsbau, Gastronomie oder Gewerbe empfohlen.

DER IDEENTEIL - FORTFÜHRUNG DES GRÜNEN BANDES
Die Hauptintention ist den Bahnhof, die Speckbacher Straße und die Kitzbüheler Ache mit dem Grünen Band zu verbinden. Eine einheitliche Gestaltung schafft Orientierung: Natursteinpflaster an Farbe und Form an die Speckbacher Straße angelehnt, sowie durchgängige Baumpflanzungen kommt hier zum Einsatz.

Das Thema der grünen Inseln mit bunten Staudenbeeten, Bänken und einheimischen Bäumen, wird im Ideenteil weitergeführt. Neben der Fortführung der Freiraumgestaltung werden auch Gebäude und deren Nutzungen vorgeschlagen. Die Gebäudenutzung verknüpft sich mit dem Freiraum: Am Wohnbau entsteht ein Spielplatz, die Gastromie bekommt Schanigärten und die Gewerbenutzung eine gute Verkehrsanbindung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt besticht durch die Einbindung des Grünen Bands in den Bestand und durch die klare und großzügige Besucherführung. Besonders hervorzuheben ist die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit einer Neuordnung der Taxistellplätze, einem verbreiterten Gehsteig, einem neuem Fußübergang und der attraktiven Pflasterung. Dadurch ergibt sich ein gänzlich neues und großzügiges Entrée sowohl für Wartende als auch Ankommende. Auch für BesucherInnen des angrenzenden Krankenhauses werden am Vorplatz Nutzungsanreize geschaffen. Das Entrée hat die Kraft als einladende Visitenkarte des Grünes Bandes zu fungieren. Entlang diesem wird eine hohe Aufenthaltsqualität durch die Schaffung von kleinen Spielinseln, Sitznischen, terrassenförmigen Sitzstufen für alle NutzerInnen geschaffen. Positiv wird auch die barrierefreie Durchwegung bewertet, die durch die mäandrierende Linienführung geschaffen wird. Dadurch werden immer wieder interessante Sichtbeziehungen in den angrenzenden Freiraum geschaffen. Der Bodenbelag wird konsequent auch über die Kreuzungssituationen durchgezogen. Ein schönes Detail am Rande ist der kleine Park mit Sitzmöglichkeiten am Sickerbecken. Das Konzept wird auch konsequent in den angrenzenden Ideenteil fortgeführt. Von Sitztreppen an der Ache bis zu Gastgärten im Bereich des Raika Areals.

Die Jury empfiehlt folgende Punkte bei der weiteren Bearbeitung zu berücksichtigen:

Die weitere Planung ist im engen Dialog mit der Gemeinde und den VertreterInnen des Bezirkskrankenhauses vorzustellen und mit diesen im Detail abzustimmen.

  • Die konkrete Breite des „Grünen Bands“ bzgl. Schneeräumung, Feuerwehr etc.
muss abgeklärt werden
  • In Teilbereichen ist eine Umorganisation der Pkw-Stellplätze erforderlich
  • Die Auswahl eines alternativen sickerfähigen Belags für die Pkw-Stellplätze
(kein Schotterrasen) ist zu prüfen
  • Die Achse in Richtung Bahnhofsweg ist zu stärken (lt. übergeordnetem Konzept)
  • Der Zeitpunkt der Umsetzung der Unterführung ist noch nicht absehbar, dennoch ist sie in der Projektierung mitzudenken. Die Wegebreiten und Mauern
können daher überdacht und ggf. reduziert werden