Entwicklung Lokschuppenareal und Digitales Innovationszentrum in Neubrandenburg

Die architektonischen Qualitäten des Entwurfs werden durch die sehr positiv bewertete Arkade unterstrichen, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und energetisch effizient ist. Besonders hervorgehoben wird die gelungene Verbindung zwischen Innen- und Außenraum im Bereich der Veranstaltungshalle. Der Neubau eines Kopfbaus am Lokschuppen II wird grundsätzlich positiv bewertet, wenngleich die Nutzung als Lager- und Technikflächen Fragen aufkommen lässt. Ferner werden die repräsentativen als moderne Elemente vor die Fassade gesetzten, Hauptzugänge als positiv bewertet, da sie die Zugänglichkeiten im Areal klar gestalten und das Alte mit dem Modernen verbinden.

Die Veränderung der Kubatur der Heidenstraße 13 wird als unpassend kritisiert, wenngleich die Wahl des Materials Industrieglas als wiederkehrendes Element, welches den Zusammenhalt im Quartier stiftet, sehr positiv gewertet wurde.

Hinsichtlich der Freianlagenqualitäten zeichnet sich der Entwurf durch eine gelungene Unterscheidung zwischen Stadt- und Naturparkbereich aus. Die großflächigen Schotterbereiche werden jedoch kritisch betrachtet und sind trotz eines vielversprechenden Ansatzes im Detail wohl nicht umsetzbar. Des Weiteren wird der naturbelassene Außenbereich vor dem Lokschuppen II zwar durchweg honoriert, jedoch scheint die angedachte Wegeführung dem späteren Nutzungsverhalten noch nicht ganz zu entsprechen. In den nördlichen Bereichen der Außenanlagen sind keine klaren Zonierungen und Verortungen der Nutzungen im Konzept ersichtlich und die Aktivierung von dunklen Ecken ist nicht im Detail berücksichtigt.

Insgesamt präsentiert Anderhalten Architekten einen Entwurf mit auffälligen architektonischen Höhepunkten und in Teilen gelungenen Freianlagen, die jedoch von einigen Kritikpunkten begleitet werden. Während die architektonische Eleganz und die innovativen Ideen große Anerkennung finden, wird die Notwendigkeit einiger freianlagentechnischer Aspekte hinterfragt. Anderhalten Architekten sichern sich durch ihren würdigungswerten Entwurf den dritten Platz der Ideenwerkstatt.