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Einladungswettbewerb | 01/2024

Ersatzneubau Gemeindehaus der Immanuel-Nazareth-Kirche in München-Bogenhausen

Längsschnitt

Längsschnitt

Engere Wahl

hey! architektur

Architektur

michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Bei der Arbeit handelt es sich um einen L-förmigen, direkt an die Kirche anschließenden Baukörper. Der Anschluss an die Kirche ist eingeschossig und wird mit einem zweigeschossigen Querriegel zum Süden hin abgeschlossen. Der Ideenteil greift den langgeschossigen Querriegel rhythmisch auf, wirkt jedoch als Fremdkörper im städtebaulichen Kontext.

Der Entwurf nimmt die Oberkante des Fußbodens der Kirche im kompletten Neubau auf. Dadurch wird eine Barrierefreiheit im gesamten Gebäudekomplex erreicht. Der Innenraum wird über ein langgestrecktes Foyer vom Innenhof aus erschlossen. Saal, Foyer, Funktionsräume und Innenflur werden durch eine einheitliche Fassade miteinander harmonisch verbunden. Durch die Fassade ist eine helle und freundliche Ausstrahlung des Gemeindezentrums nach außen zu erwarten.

Die Anordnung der Räume im Erdgeschoss ist in allen Teilen gefällig und funktional. Im Querriegel befinden sich im Erdgeschoss mittig das zentrale Treppenhaus mit Aufzug und WC. Das Pfarramt ist verkehrstechnisch günstig zur Straße hin angeordnet. Den Abschluss des Gebäudes nach Süden bildet ein großzügiger Lichthof für den Jugendbereich im Untergeschoss, der eine hohe Aufenthaltsqualität verspricht.

Der Saalanschluss durchbricht eine gesamte Wandseite der Kirche und zerstört, damit die innere Kontur. Es wird kritisch hinterfragt, ob die geplante Öffnung der Kirche statisch überhaupt umsetzbar ist. Der Gemeindesaal hat eine Größe von 120 m² und Deckenhöhe von 2,70 m. Die Raumproportionen sind unvorteilhaft und lassen eine drückende Atmosphäre erwarten. Daran kann auch die Raumhöhe zwischen den Dachträger nichts ändern.

Die beiden Wohnungen im Obergeschoss erscheinen gebrauchstauglich und qualitätvoll. Die Jugendräume im Untergeschoss sind außerordentlich gut gelöst. Die Ausdehnung des Untergeschosses in Richtung Kirche kann nur mit unverhältnismäßig hohem, finanziellen Aufwand realisiert werden, da die Kirche vermutlich unterfangen werden muss. Die Lage des Tiefhofes für den Jugendbereich im Süden ist durch die zu erwartende Lärmentwicklung gegenüber den angrenzenden Privatgrundstücken günstig gewählt.

Die Dachausbildung über dem Querriegel erschließt sich weder funktional noch wirtschaftlich. Die Idee des Dachgartens als Bühne für Veranstaltungen ist unrealistisch, von der Gemeinde nicht gefordert, funktional und technisch nicht umsetzbar. Außerdem wäre der notwendige wirtschaftliche Aufwand hierfür nicht darstellbar.

Der Entwurf sieht eine Absenkung des jetzigen Hofes vor, um die Barrierefreiheit des Neubaus zu erreichen. Es wird bezweifelt, dass sämtlicher Baumbestand hier erhalten werden kann. Die Stellplätze werden als Senkrecht-Parker zur Doppelnutzung im Hof angeordnet. Die erforderliche Ausparktiefe der Stellplätze ist hier nicht gegeben. Der Versuch des Erhalts des übrigen Baumbestandes wird positiv gesehen. Besonders der Tiefhof verspricht für den Jugendbereich eine hohe Aufenthaltsqualität.

Das Gebäude soll in Holzständerbauweise errichtet werden. Das Entwurfsteam hat sich mit der Nachhaltigkeit seines Entwurfes beschäftigt und bietet gute Lösungen an. Die Fassaden sind in ihrer Gestaltung sowohl in Verhältnis der Materialität Holz und Glas als auch im Rhythmus von allen Seiten gefällig.
Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht West

Ansicht West

Grundriss

Grundriss

Modell

Modell

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt