Nichtoffener Wettbewerb | 02/2024
Neubau Kindertagesstätte Pfiffikus in Wettenberg-Wißmar
©LIMA architekten
Perspektive
3. Preis
Preisgeld: 8.500 EUR
LIMA architekten | Lisa Bogner und Tobias Manzke
Architektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Kindertagesstätte wird über einen gut sichtbaren Eingang von der Straßenseite her erschlossen. An das großzügige Foyer schließt sich direkt der Mehrzweckraum an, der mit dem folgenden Speiseraum zu einem großen Veranstaltungssaal zusammengeschlossen werden kann. An das Foyer schließen sich auch die Besprechungs- und Verwaltungsräume an. Die Gruppenräume im EG öffnen sich mit großzügigen Verglasungen zum rückwärtigen Garten mit dem vorhandenen Kirschbaum. Je zwei Gruppenräume mit ihren großzügigen Garderoben, Differenzierungs- und Sanitärräumen sind zueinander gruppiert und besitzen jeweils eine Teeküche. Hier wird im Sinne des pädagogischen Konzeptes die räumliche Nähe der vier Ü3-Gruppen vermisst.
Durch die Gliederung in drei Baukörper und die spielerisch bewegte Dachlandschaft fügt sich der Baukörper hervorragend in die Umgebung ein. Die Fassaden spielen mit geschlossenen, halbtransparenten und offenen Flächen und geben dem Bau eine heitere und bewegte Stimmung. Durch die geschickte Platzierung der Baukörper an der Straße und im südlichen Bereich und die Zweigeschossigkeit wird eine große Gartenfläche erhalten, die sich zur Festwiese hin öffnet und durch die Kita von der Straße abgeschirmt wird.
Der Bau liegt bei Nettogrundfläche und Bruttorauminhalt im Durchschnitt der eingereichten Entwürfe, mit der Bruttogrundfläche im oberen Bereich. Die Kosten liegen über dem Durchschnitt. Durch die Zweigeschossigkeit fallen Betriebskosten für den Aufzug an.
Grundsätzlich ist der Bau barrierefrei.
Durch die Zweigeschossigkeit erhält der Bau eine gewisse Kompaktheit, die einen wirtschaftlichen Betrieb erwarten lässt.
Die Abstandsfläche zum Grundstück der Feuerwache muss eingehalten werden, zusätzlich zur HBO ist hier eine Baulast eingetragen. Der Beitrag ist in seiner jetzigen Form nicht umsetzbar.
Der westliche Baukörper müsste entsprechend der erforderlichen Abstandsfläche zum Grundstück der Feuerwache umgeplant werden. Der U3-Bereich im 1. OG sollte mit dem am östlichen Ende befindlichen Ü3-Bereich getauscht werden, damit sich der U3-Bereich im EG befindet und die beiden Ü3-Bereiche übereinander angeordnet sind. Wegen der großen Freiraumbereiche muss die Dachterrasse nicht von den Kindern genutzt werden (Problematik Dachaufbau und unterschiedliche Geschosshöhen im EG). Möglich wären hier eine extensive Begrünung und Photovoltaik. Die Räume im EG „Leitung“ und „Besprechung/ Büro“ sollten getauscht werden.
Insgesamt handelt es sich um eine Arbeit, die durch ihre Baukörpergliederung und ihr äußeres Erscheinungsbild überzeugt, aber Mängel in der inneren Organisation aufweist.
©LIMA architekten
Lageplan