Offener Wettbewerb | 01/2024
Quartiersentwicklung Matthäikirchhof Leipzig
©hinrichsmeyer + partner architekten
Blick aus große Fleischergasse in Matthäiplatz
4. Preis
Preisgeld: 6.000 EUR
sonstige Fachplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Grundlage des Entwurfs bildet der historische Stadtplan von 1920. Dessen Transformation in die Zukunft wird durch den kompletten Abriss der achtziger Jahre Bebauung ermöglicht. Aus historischen, ökologischen und ökonomischen Gründen wird dieser Eingriff kontrovers diskutiert und in Frage gestellt.
Die bauliche Fassung der Raumkanten, die Ergänzung der vorhandenen historischen Bauten sowie die Verortung des zentralen Platzes werden positiv bewertet. Auch die Anbindung an die benachbarten Quartiere ist gut gelungen. Ein prominent platzierter Baustein mit Bürgerforum und Archiv verspricht hohe Flexibilität. Seine geometrische Grundform und ausgewogene Höhe entsprechen seiner Bedeutung im öffentlichen Raum. Dieser ist allseitig sehr gut ins Wegenetz eingebunden. Die Aktivierung der Klingertreppe schafft eine qualitätvolle Verbindung vom Promenadengrün in die Stadt hinein.
Die Vielfalt der Frei- und Straßenräume wird ausdrücklich begrüßt. Allein die Freiräume der kompakten Wohnbebauung sind zu klein dimensioniert. Deren Enge und Tiefe schränken die Wohn- und Aufenthaltsqualität erheblich ein, zudem ist die Belichtung und Besonnung nicht gelöst. Leider wiederholt sich diese Problematik in dem Gebäude des Kunst- und Kulturzentrums.
Hervorzuheben ist das konsequente Weiterschreiben der typischen Leipziger Stadtstruktur. Insgesamt handelt es sich um einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des Matthäikirchhofs, der die drängenden Fragen an die ökologische Nachhaltigkeit nicht in Gänze beantwortet.
©GREENBOX / hinrichsmeyer + partner architekten
Lageplan M1-200