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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2024

Neubau Dienstgebäude Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Rostock

Perspektive

Perspektive

1. Preis

léonwohlhage

Architektur

TDB LANDSCHAFT

Landschaftsarchitektur

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

ahw Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Grundidee

Das neue Dienstgebäude für die BImA fügt sich selbstbewusst in den städtebaulichen Kontext ein, ohne die vorhandenen Zeilenbauten negieren zu wollen.
Das Konzept setzt die Anforderungen an nachhaltiges und schnelles Bauen mit dem Einsatz von Raummodulen in Holzbauweise um, wobei im Innern die Annehmlichkeit durch die sichtbare Holzkonstruktion gestärkt wird, im Außenbezug jedoch die immer gleichen Raummodule durch die Fassadengestaltung gestalterisch überspielt werden.
Damit wird der Anspruch an zukunftsfähige Arbeitsplätzen mit hoher Behaglichkeit und dem Wunsch nach einem starken ästhetischen Ausdruck des öffentlichen Gebäudes konsequent umgesetzt. Weitere Maßnahmen zum nachhaltigen Bauen sind Teil des Gesamtkonzepts in Kooperation mit den Fachingenieuren.

Städtebauliches Konzept und äußere Erschließung

Den Rhythmus der bestehenden Zeilenbauten beidseitig der Tschaikowskistraße definieren wir als das augenfälligste Charakteristikum der unmittelbaren Umgebung und fügen in diesen urbanen Kontext den Neubau als Teil des Ganzen wie auch als eigenständiges Element ein. Im Gegenüber zur kleinteiligen Wohnbebauung an der Kopernikusstraße mit ihren Gärten und Vorgärten ermöglichen die giebelseitigen Fronten des Neubaus eine verträgliche Körnung für die Nachbarschaft und lassen auch weiterhin Einblicke in den Grünraum zu. Dadurch kann der offene durchgrünte Charakter des Geländes trotz der Neubebauung erhalten bleiben und ermöglicht von innen betrachtet ein Arbeiten im Grünen. Die stadträumliche Fassung bewirkt weiterhin die denkmalgeschützte Einfriedung und betont den schönen Baumbestand entlang der Straßen.
Eine besondere Herausforderung waren die geforderten 180 Parkplätze. Um eine Kostenexplosion durch eine zweigeschossige Tiefgarage oder gar eine vollflächige Versieglung des Geländes zu vermeiden, haben wir uns für eine Aufsplittung der Parkplätze entschieden: Die Hälfte der Parkplätze wird im Freiraum an der nördlichen Grundstücksgrenze unter Bäumen vorgeschlagen, wobei das bestehende Gebäude entfallen muss. Die andere Hälfte wird unter Ausnutzung der künstlichen Absenkung als eine eingeschossige Parkpalette zwischen Bestand und Neubau errichtet, die sich bis unter den Vorplatz des Eingangs zieht. Das Dach der Parkpalette ist intensiv begrünt und Teil der Freiraumplanung. Lüftungsöffnungen im Plateau sichern die natürliche Belüftung. Beim zukünftig zu erwartenden Rückgang des Individualverkehres können die oberirdischen Stellplätze einfach in Grünflächen umgewandelt werden.
Die vorhandene Zufahrt an der Kopernikusstraße bleibt auch künftig die Zufahrt für alle PKW, Rettungswagen, Feuerwehr und Anlieferung. Einer öffentliche Institution angemessen liegt ein neuer Zugang zum Dienstgebäude vis-à-vis des Haupteingangs, ebenfalls an der Kopernikusstraße. Dieser ist vornehmlich für Fußgänger, Radfahrer und für die Besucherparkplätze reserviert.
Vornehmlich ist ein einziger Zugang ins Gebäude vorgesehen, ein weiterer führt von der Parkebene im Untergeschoss direkt ins Foyer. Von den offenen Parkplätzen im Norden ist der Zugang über den Pocket-Park zum Haupteingang gültig.

Freiraumkonzept

Das neue Gebäude der BlmA behält in seiner Nord-Süd-Ausrichtung die städtebauliche Struktur des ehemals großflächigen Kasernengeländes bei, löst sich aber mit seiner Kubatur aus der Regelmäßigkeit der umgebenden Architekturen. Ebenso weisen auch die neuen Freianlagen keine Hierarchien von Wegeachsen oder neugepflanzten Baumreihen auf, wie sie für das Kasernenareal typologisch sind. Vielmehr verweben sich das neue Gebäude und die Freianlagen in den Höfen und auf dem Dach der Tiefgarage mit einem streifenartigen Pflanzmotiv zu einem neuen Muster von textiler Robustheit in Nord-Süd und Ost-West-Richtung. Dieses städtebaulich-freiräumliche Gewebe legt sich über den Standort der BlmA, verleiht ihm eine eigene ensemblehafte Identität und versinnbildlicht die Transformation des Wettbewerbsgebietes von einer militärischen zu einer zivilen Nutzung.
Die intensive Gestaltung der Dachfläche über der Parkgarage wird flankiert vom Altbau im Westen und dem Neubau im Osten. Im Zentrum des Plangebietes entsteht eine intensiv begrünte Freianlage von hoher Biodiversität mit Aufenthalts- und Veranstaltungsbereichen für alle Beschäftigten der BImA. Die Gestaltsprache des Terrassengartens prägt auch den südlichen Eingangshof des H-förmigen Neubaus und den nördlichen im UG gelegenen Hof im Anschluss an den Konferenzraum. Eine Sonderform stellt das Denkmal für den ermordeten Schriftsteller Erich Mühsam dar. Die gärtnerische Bepflanzung ist zu entfernen und für den freien Geist von Erich Mühsam wird ein offener Baumhain aus rotlaubigem Ahorn angelegt.
Ein neuer Zugang an der Kopernikusstraße ermöglicht einen direkten fußläufigen Zugang zum Haupteingang des Neubaus. Die Eingangsarchitektur und der foyerartige Hof mit besonderem Pflanzaspekt formulieren für die BImA eine angemessene Adresse.
Zehn eingangsnahe Besucherstellplätze (inkl. eines barrierefreien) sowie offene Pkw-Stellplätze für die Beschäftigten im nördlichen Grundstücksbereich und geschlossene in der rückwärtig anzufahrenden Parkgarage entsprechen den gewünschten Anforderungen. Zwei Feuerwehraufstellflächen im Zugang zum Neubau und nördlich der Parkgarage erfüllen die Regelungen des Brandschutzes.
In der umgebauten Hausmeisterremise vor der Giebelseite des Bestandsgebäudes werden 110 Fahrradstellplätze und Lademöglichkeiten für E-Bikes nahe am Eingang angeordnet.
Der Terrassengarten mit entsprechendem Substrataufbau zur Bepflanzung mit diversen Stauden, Blüh- und schattenspendenden Großgehölzen ist mit Bänken und einer großen Tafel Ort für individuelle oder kollektive Entspannung oder informelle Arbeitstreffen. In der nordöstlichen Grundstücksecke dienen einige Sportgeräte der körperlichen Regeneration.
Insbesondere der Terrassengarten ist neben den extensiven Dachflächen des Neubaus ein wichtiges Element der Regenwasserrückhaltung auf dem Gelände. Bei stärkeren Regenereignissen wird das Wasser des Neubaus in Mulden im nördlichen Grundstücksbereich aufgefangen. Der Vorgartenbereich des Altbaus wird gänzlich als Muldenzone ausgebildet. Die Sammlung von Regenwasser in Zisternen zur späteren Bewässerung der Pflanzflächen ist bedenkenswert.
Die Auswahl der Gehölze und Bäume berücksichtigt Pflanzen, die den klimatischen Bedingungen angepasst, trockenheitsresistent und wärmeverträglich sind. Die vielfältige Biodiversität der Bepflanzung erhöht die wahrnehmbare Qualität der Freianlagen für die Menschen in ihren Pausen, steigert die Widerstandsfähigkeit der Vegetation und macht sie zu einem wichtigen Ernährungs- und Lebensraum für Insekten und Vögel.

Innere Organisation und architektonische Haltung

Fächerartig öffnen sich die beiden asymmetrischen Flügel zum zentralen Erschließungstrakt. Der ist das gemeinschaftliche Herzstück des neuen Dienstgebäudes. Im Erdgeschoss akzentuiert eine markante Box den Haupteingang mit der Pförtnerloge und einem der geforderten Besprechungsräume. Das Foyer öffnet sich zur Treppe/den Aufzügen und ermöglicht einen Ausblick in den Garten und das Betreten der vorgelagerten Terrasse. Der Luftraum bringt natürliches Licht bis in den Sockel zum vorgelagerten großen Videobesprechungsraum. Durch den vorhandenen Niveausprung öffnete sich auch dieser Raum zur unteren Terrasse des nördlichen Hofs.
Bekanntermaßen findet die meiste Kommunikation in den Verkehrsflächen, Fluren und Treppenhäusern zwischen den Funktionsräumen statt. Genau das wollen wir mit dem Überblick über alle Ebenen des Hauses und der offenen Erschließung erreichen. Auf jeder Ebenen befinden sich hier der Pausenraum mit Teeküche und der Besprechungsraum. Diese beiden Räume bieten das Potential, über eine Falt-Schiebetüre zu einem großen Raum erweitert zu werden.
Im Gegensatz zur konventionellen, daher brandschutztechnisch gesicherten Bauweise des Erschließungstrakts in Beton sind die beiden Flügel für alle Büros als aufeinandergestapelte Raumodule in Holzbauweise vorgesehen. Die klaren Raumvorgaben aus der Ausschreibung, lassen sich gut mit den konstruktiven Abmessungen von 2,50 x 5,00 m als Einzelbüros realisieren. Leicht installierbare Trennwandsysteme lassen auch Veränderungen der Raummaße zu, bis hin zu offenen Raumsystemen. Für eine größtmögliche Flexibilität werden die lichten Raumhöhen mit 3,00 m ausgewiesen. Wir schlagen vor, dass die Flurwände teilweise oder ganz transparent gestalten werden. Dadurch erhalten die Flure natürliches Licht und die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern wird verbessert.

Brandschutz

Die Büroetagen sind in vier Nutzungseinheiten kleiner 400 m² mit jeweils einem direkten Zugang in ein Treppenhaus als ersten Rettungsweg aufgeteilt. Die maximale zulässige Länge des Rettungswegs von 35,00 m wird eingehalten. Der zweite bauliche Rettungsweg wird jeweils über die benachbarte Nutzungseinheit erreicht. Im Haupttreppenhaus gibt es direkte Zugänge zu den Pausenräumen. Hier wird der zweite Rettungsweg über den Besprechungsraum in die zweite Nutzungseinheit gewährleistet. Das Gebäude wird mittels einer inneren Brandwand in zwei Brandabschnitte getrennt.

Tragwerkskonzept

Das gewählte Tragwerkskonzept des geplanten Bauwerks orientiert sich zunächst an den zwei vorrangigen Anforderungen: Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Um diesen beiden Parametern in höchstem Maße entsprechen zu können, wird für die Umsetzung des Objekts das folgende Konstruktionsprinzip vorgeschlagen:
Die überwiegend als Büros genutzten Flügel werden in modularer Holzbauweise geplant. Die gewählte Holzbauweise trägt in besonderem Maße zur Nachhaltigkeit bei, da der CO2-Abdruck auf ein Minimum reduziert wird. Die hohe Ausführungsqualität ist das Resultat witterungsunabhängiger Herstellung der Raummodule durch geschultes Personal und zunehmende Automatisierung.
Durch den sich durchsetzenden Trend zur modularen Bauweise drängen immer mehr Anbieter für Holzmodule auf den Markt und tragen somit zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit bei. Alternativ können die Module auch aus einzelnen vorgefertigten Segmenten errichtet werden. Die Moduldecken und Fußböden sind in Holzbauweise geplant und lasten sich über die in das Raummodul integrierten Holzstützen ab. Durch die geschickte Kombination von Brettsperrholz für die flächigen Bauteile und von Brettschichtholz für die stabförmigen Bauteile wird eine hochbelastbare und flexible Konstruktion, auch über Modulgrenzen hinweg, ermöglicht. Nach erfolgter Fertigung werden die hochpräzise hergestellten Module vor Ort zu einem Gebäudekomplex zusammengefügt.
Die übergeordnete Aussteifung der zusammengesetzten Module erfolgt über die Erschließungskerne, die unter Berücksichtigung der Musterholzbaurichtlinie in massiver Bauweise aus Stahlbeton errichtet werden sollen.
Neben den massiven Erschließungskernen wird der flügelverbindende Eingangsbereich sowie die Parkgarage und die Gründung in Stahlbetonbauweise geplant. Die Treppenhäuser und große Teile der Parkgarage können auch als Fertigteile oder Halbfertigteile ausgeführt werden, was den Gedanken des beschleunigten vorgefertigten Bauens auch in den Massivbau überführt. Die wenigen massiven Geschossdecken werden als punktgestützte Flachdecken geplant. Die Gründung des Gebäudes kann auf Basis des vorliegenden Baugrundgutachtens flach erfolgen. Auf Grund der angetroffenen Böden wird eine WU-Konstruktion vorgeschlagen.
Zur Verbesserung der CO2-Bilanz ist die Verwendung von rezyklierten Zuschlagsstoffen im Beton und CO2-reduzierten Zementen geplant, die auch für eine WU-Konstruktion im Gründungsbereich verwendbar sind.
Laut Baugrundgutachter sind die anstehenden Böden praktisch wasserundurchlässig. Deswegen ist unter dem Pflaster der Tiefgarage eine entsprechend ausgebildete Drainageschicht vorzusehen.

Fassadengestaltung und Fassadenkonstruktion

Es gibt zwei verschiedene Fassadengestaltungen, die eng mit der konstruktiven Ausführung verbunden sind, zum einen die Fassaden der Büroflügel mit den gestapelten Raummodulen und zum anderen die Fassaden des Erschließungstraktes in Massivbauweise.
Im Gegensatz zum Innenraum soll man von außen nicht primär das Raster der Module spüren.
Die gewählte strukturierte Glasfaserbetonfassade betont den mineralische Ausdruck des Gebäudes, ähnlich den benachbarten Putzbauten. Die gestalterische Hochwertigkeit des neuen Dienstgebäudes wird gesteigert durch den variablen Wechsel vertikaler und horizontaler Strukturen der Fassadenmodule, die im Nahbereich eine größere Tiefenwirkung erzielen als in der Weitsicht
Zwei Fenstertypen werden verwendet: ein bodentiefes schmales Fenster und ein breit angelegtes mit Brüstung in Tischhöhe von ca. 70 cm. Deswegen sind für den jeweils einen Öffnungsflügel Glasbrüstungen im Rahmen eingesetzt, um die Absturzsicherung zu gewährleisten. Diese zwei Varianten werden in jeder Etage zueinander versetzt, dass trotz der Wiederholung ein Schematismus vermieden wird. Die Fensterteilungen im Raster von 1.25 m erlaubt auch flexible Wandanschlüsse.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Lösung einer eleganten Neuinterpretation der Zeilenbauten der näheren Umgebung durch zwei gegeneinander versetzte 4geschossige, nordsüdausgerichtete Büroriegel mit zentralem Querriegel überzeugt das Preisgericht in mehrerlei Hinsicht. Das Volumen mit der asymmetrischen „H-Form“ fügt sich gut in den städtebaulichen Kontext ein, bricht zugleich mit der Strenge und Regelmäßigkeit der ehemaligen Kasernenanlagen und entwickelt eine selbstbewusste Eigenständigkeit, ohne den urbanen Kontext zu dominieren. Die drei versetzten Stirnseiten von Neu und Altbau orientieren sich zur kleinteiligen Wohnbebauung an der Kopernikusstraße und reagieren so angemessen auf die stark unterschiedliche Körnung der Umgebung. Der Bau lässt zur Tschaikowskistraße und zur Straßenkreuzung Raum, die lange Ansicht zur Tschaikowskistraße wird zudem durch den leichten Knick geschickt gegliedert. Der Neubau steht dabei im Dialog zum Bestandsbau und bildet ein stimmiges Ensemble.

Die Formulierung eines klaren ebenerdigen Haupteingangs zur Kopernikusstraße mit einladender Geste, bildet eine attraktive neue Adresse für die BImA. Eine zweite Zugangsmöglichkeit vom nördlichen Pocketpark und der Parkpalette führt direkt ins Foyer, so dass die äußere Erschließung überzeugend gelöst ist.
Die Grundrisse erlauben die Umsetzung aller gängigen Bürotypen sowie zukunftsfähiger Arbeitswelten, die zentrale „Mittelspange“ mit Erschließung und gemeinschaftlichen Funktionen bietet eine gute Orientierung und fördert die Kommunikation. Der Versatz der Gebäuderiegel wirkt sich auch positiv auf die Tageslichtversorgung aus und ermöglicht großzügigere Ausblicke.
Typologisch bedingt sind allerdings eine vergleichsweise schlechte Flächeneffizienz und eine große Gebäudehülle. Die Länge der Rettungswege sowie die Positionierung und Ausgestaltung der Treppenhäuser sind noch nicht abschließend gelöst.

Das Preisgericht begrüßt das in den relevanten Teilen gut durchdachte Energie und Technikkonzept. Wesentliche Anforderungen an nachhaltiges Bauen mit sehr gutem Nutzerkomfort werden umgesetzt.
Das Angebot der Hybridlüftung mit mechanischer Grundlüftung mit WRG und der zusätzlichen Option zur natürlichen Fensterlüftung überzeugt, die Grundrisskonfiguration und Fassadengestaltung ermöglichen eine gute Tageslichtausnutzung. Technikflächen sind ausreichend vorhanden und gut platziert. Das innovative baukonstruktive Konzept mit modularer, bauzeitsparender Holzbauweise für die Büroflügel ist überzeugend vorgetragen. Die durch die Marktsituation bedingten Nachteile bei der Vergabe der Bauleistungen müssten in Kauf genommen werden. Die dargestellte Geschlossenheit der Raummodule zu den Flurzonen sollte jedoch aus Gründen der Flexibilität offener / transparenter ausgebildet werden. Die Geschosshöhe ist mit 3,60m ausreichend dimensioniert.

Der Bau der Tiefgarage wäre in Fertigteilbauweise möglich, die Gründung außerhalb des Grundwassers wird positiv bewertet. Überzeugend organisiert sind auch die PKW-Stellplätze, überwiegend in einem eingeschossigen Garagenbau, der den Höhenunterschied im Gelände nutzt und bei sinkendem Stellplatzbedarf teilweise rückgebaut werden könnte. Die Ausformung der Kante der Parkpalette zum Bestandsbau überzeugt noch nicht abschließend. Die Anordnung weiterer Stellplätze in den Freiflächen ist nachvollziehbar, wobei der Abriss der Hausmeistergarage nicht gewünscht ist. Die zweite Zufahrt von der Kopernikusstraße für Besucherparkplätze wird aufgrund der Nähe zum Kreuzungspunkt kritisch gesehen.

Die Gliederung und Gestaltung der Freiräume werden vom Preisgericht positiv bewertet. Die Grundfigur erhält den offenen durchgrünten Charakter, Gebäude und Freiraum verweben sich über die offenen Höfe, die denkmalgeschützte Einfriedung wird erhalten und es werden Aufenthaltsbereiche mit vielfältigen Qualitäten und Nutzungsangeboten geschaffen. Die Begrünung des Garagendachs überzeugt noch nicht abschließend, die Anzahl der Fahrradstellplätze ist nicht ausreichend. Die äußere Erscheinung des Neubaus mit einer „Überspielung“ des strengen Modulrasters wird positiv bewertet. Die Vielfalt der Fassaden wird ebenfalls positiv gesehen, wie auch die Herausarbeitung des Zwischenbaus mit einem anderen Fassadentyp und die klare Ablesbarkeit im Wechsel von Funktion und Konstruktion. Die Materialwahl (Faserzementbeton) und Farbigkeit überzeugen noch nicht.

Insgesamt wird der Entwurf vom Preisgericht als ein hervorragender Beitrag zum Wettbewerb hervorgehoben, der für seine städtebauliche, funktionale und gestalterische Klarheit, sowie das schlüssige baukonstruktive und technische Gesamtkonzept ausgezeichnet wird.
Lageplan

Lageplan

EG

EG

Schnitt

Schnitt

Tragwerk - Modul

Tragwerk - Modul

Fassade - Modul

Fassade - Modul

Modell

Modell