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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2024

Aufwertung Lindenturnhallen-Areal Ortseingang Köngen West

ein 3. Preis / Ideenteil

Preisgeld: 4.000 EUR

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

Rendercircle - Christian Marrero

Visualisierung

Erläuterungstext

Leitidee „Ein grünes Entree für Köngen“
Der neue Festplatz bildet zusammen mit dem Neubau des Pflegeheims ein Gesamtensemble, das dem Ortseingang von Köngen seine eigene Prägung und Unverwechselbarkeit verleiht. Unter Einbeziehung des geplanten Kreisverkehrs entsteht ein klar definierter Ortseingang, der durch seine Baumreihen und Alleepflanzungen neue Raumkanten schafft und dem Ort zu einem grün geprägten Image verhilft.
Neue attraktive Gehwegführungen mit begleitenden Baumpflanzungen binden den neuen Ortseingang an die wichtigsten Plätze und Besonderheiten von Köngen an – „die Perlen von Köngen“.

Freiraumkonzept – „Die Perlen von Köngen“
Der neue Festplatz von Köngen fügt sich in die Reihe von besonderen Orten ein, die zu einem Rundweg verbunden werden und zusammen die Perlen von Köngen bilden. Die einzelnen Platzbereiche und historischen Gebäude werden durch ein neues und durchgängiges Wegenetz miteinander verknüpft. Die Straßenzüge der Unteren Neuen Straße, der Hirschstraße sowie der Oberen Neuen Straße werden aufgewertet und mit attraktiven Gehwegen und Baumpflanzungen versehen. Die strategisch wichtigen Querungen werden platzartig ausgebildet, um den Verkehr zu bremsen und ihre Bedeutung für die innerörtliche Wegeverbindung zu betonen. Unter Ausbildung eines befestigen Gehweges anstelle des heutigen Rasenweges kann eine zentrale Verbindung zwischen dem neuen Ortseingang und der Ortsmitte hergestellt werden. Das Umfeld der Kirche Zum guten Hirten wird aufgewertet und in das Konzept der Perlen von Köngen eingebunden. Der Bereich Altes Schloss wird ebenfalls durch eine neue Wegebeziehung entlang des nördlichen Ortsrandes in das Gesamtkonzept einbezogen, und somit zum erweiterten Bestandteil der Neuen Ortsmitte.

„Vom Festplatz zum grünen Wohnzimmer“
Der heute wenig ansprechende Festplatz wird zu einem attraktiven Treffplatz für alle Bevölkerungsgruppen und Generationen, sozusagen zum „Grünen Wohnzimmer“ von Köngen umgestaltet. Schwerpunkt bildet eine zentrale Platzsituation, die die Hofsituation des Neubaus aufnimmt und im Freiraum fortsetzt. Ein Wasserspiel in Form eines bodenbündigen Fontänenfeldes bildet eine neue Attraktion und sorgt für Belebung auf dem Platz. Durch seine Verdunstungseffekte trägt es im Sommer positiv zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Locker angeordnete Baumpflanzungen sorgen für die nötige Verschattung, flankierende Bänke laden zum Sitzen und Verweilen ein.
Eine umlaufende Baumpflanzung bildet den grünen Rahmen, während die Mitte frei bleibt von Pflanzungen und Einbauten und die Festplatznutzungen aufnehmen kann. Es entsteht eine Abfolge unterschiedlicher Freiräume mit jeweils eigener Qualität und Nutzung.
Im grünen Rahmen können Spiel- und Sportangebote für alle Bevölkerungsgruppen und Generationen ihren Platz finden. Während im nördlichen Bereich Angebote für Kinder und Jugendliche, wie z.B. ein Streetball-Feld, Calisthenics und Tischtennis verortet werden, finden wir im südlichen Bereich ruhigere Angebote für Senioren, wie Boule, Schach oder auch kleinere Seniorenspielgeräte.
Das Baumdach des Biergartens schafft eine Raumkante zur Rilkestraße hin. An der Kirchheimer Straße entsteht ein neues Entree durch die Einbeziehung und Gestaltung der Bushaltestelle. Der Höhenunterschied wird durch eine Kombination von Treppen und Sitzstufen zu einem attraktiven und abwechslungsreichen Aufenthaltsort gestaltet. Der gesamte Platzbereich erhält eine sanfte Neigung, so dass der Höhenunterschied im südlichen Bereich nur noch 80 cm beträgt und hier eine barrierefreie Verbindung in Form einer Rampe angeboten werden kann. Die Randbereiche werden als Regenwassermulden ausgebildet, die sämtliches Regenwasser des neuen Bürgerplatzes aufnehmen können.

Verkehr und Parkierung
Die vorliegende Planung des neuen Kreisverkehrs wird in die Konzeption des Ortseingangs integriert. Begleitende Baumreihen schaffen Raumkanten, insbesondere nach Norden zur angrenzenden Wohnbebauung sowie dem Getränkemarkt hin. Die Parkierung wird neu geordnet, so dass klare und eindeutige Wegeführungen entstehen und Nutzungskonflikte vermieden werden. Es wird vorgeschlagen, die erforderlichen Stellplätze für das Pflegeheim als Senkrechtparker an der Kirchheimer Straße anzuordnen, der Gehweg kann sicher zwischen den Stellplätzen und dem Gebäude geführt werden.
Durch die Ausweisung des Ortseingangs mit Tempo 30 kann der Radfahrer bereits frühzeitig auf der Fahrbahn geführt werden. Die Fahrbahn kann etwas nach Norden verlegt werden, um ausreichend Platz für die Pflanzung einer Baumreihe zu schaffen, wobei hier auf die Anordnung der privaten Zufahrten geachtet wird.
An de Rilkestraße werden ebenfalls Stellplätze in Form von Längsparkern angeordnet, so dass ausreichend Stellplätze zur Verfügung stehen. Insgesamt werden so ca. 12 Stellplätze an der Kirchheimer Straße sowie 6 Stellplätze an der Rilkestraße nachgewiesen, die Anlieferungszone sowie ein Behindertenstellplatz können ebenfalls gut erreichbar angeordnet werden.

Wasserkonzept
Das neue zentrale Fontänenfeld markiert und belebt die Mitte des neuen Bürgerplatzes als Wohnzimmer von Köngen. Durch seine barrierefreie Gestaltung lädt es zum Spielen ein und bietet eine willkommene Erfrischung während der warmen Sommermonate.
Das Regenwasser der Platz- und Gehwegbereiche wird in Form von Baumrigolen den Bäumen zugeführt und sorgt für eine ausreichende Wasserversorgung, das überschüssige Wasser wird in einer unterirdischen Zisterne gesammelt und steht zur Speisung des Wasserspieles sowie zum Gießen zur Verfügung. Lediglich der Notüberlauf wird in den Regenwasserkanal abgeführt. Dadurch kann die eingeleitete Wassermenge reduziert werden, was sich positiv auf die Kanalkapazität auswirkt.

Klima- und Vegetationskonzept
Der Umgang mit dem Klimawandel ist ein zentrales Thema im Rahmen der Gestaltung des Ortseingangs von Köngen. Der vorhandene Baumbestand, insbesondere die prägenden Bäume an der Kirchheimer Straße werden erhalten und in das Konzept integriert. Umfangreiche Neupflanzungen sorgen im Sommer für ein angenehmes und kühlendes Schattendach. Es entsteht ein lebendiger Wechsel zwischen Licht und Schatten sowie eine spannende Abfolge von Räumen. In Zusammenhang mit Unterpflanzungen mit Stauden und Gräsern sowie Sitzkanten und Holzdecks entstehen kühle Orte im Schatten, die auch während den heißen Sommertagen zum Verweilen einladen. Bei der Auswahl der Baumpflanzungen wird auf zukunftsfähige und klimaresiliente Arten geachtet. So wird für den Platzrahmen die Pflanzung von Gleditschien und Stadtlinden vorgeschlagen, im Bereich des Biergartens kann das klassische Motiv der Kastanien zum Einsatz kommen.
Als besonderes ortsbildprägendes Thema wird die Geschichte des Obstbaus in Köngen aufgegriffen und in Form von mobilen Pflanzelementen, die mit Obstbäumen bepflanzt werden, eingebracht. Es entsteht eine zusätzliche Erlebnisebene, die es erlaubt, eine Begrünung auch in den Bereichen vorzusehen, in denen aus Platzgründen eine Baumpflanzung nicht möglich ist.

Materialien und Beläge
Für den gesamtem Bereich wird ein durchgängiger und umlaufender Pflasterbelag aus Beton-Werkstein in einem Pflastermix aus verschiedenen Formaten vorgeschlagen. Die Verlegung erfolgt in einem wilden Verband, der sämtliche Richtungen aufnehmen kann. Der zentrale Platz erhält einen Rahmen aus wassergebundener Decke, in dem die Bäume gepflanzt werden könne. Das zentrale Platzfeld erhält wiederum einen eigenen Belag aus Ortbeton, der die Scherkräfte und Belastungen der Festplatznutzung aufnehmen kann. Die Oberfläche wird in Besenstrich ausgeführt, wodurch eine optimale Begehbarkeit und Barrierefreiheit auch für ältere Menschen und Behinderte erzielt wird. Die Farbigkeit bewegt sich zwischen den charakteristischen vorherrschenden Beige- und Grautönen und bildet einen warmen Platzteppich für die Platzsituation.

Beleuchtungskonzept
Die Konzeption der Beleuchtung unterstützt die zentrale Bedeutung des neuen Bürgerplatzes. Der Platzrahmen wird durch multifunktionale Mastleuchten mit einzelnen Spots unterstrichen. Diese verleihen dem Platz einen festlichen Charakter und auch nachts seine Eigenständigkeit. Die Sitzkanten der Gräser- und Staudenhochbeete sowie die Holzpodeste erhalten eine Beleuchtung in Form einer Lichtlinie und bilden eine zusätzliche Inszenierung. Das Wasserspiel kann mit einzelnen Lichtspots illuminiert werden.
Bei der Auswahl der Leuchten wird nicht nur auf eine zeitgemäße Bestückung durch LED-Technik geachtet, sondern auch auf verschiedene Stromanschlüsse für Veranstaltungen sowie WLAN-Hotspots für Besuchende.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das übergeordnete städtebauliche Konzept zeigt die Platzfolgen zwischen Festplatz und Zentrum nachvollziehbar auf. Der Versuch das Stadtnetz zu unterstützen ist erkennbar, wird aber über schematische Baum- und Platzsetzungen hinaus nicht weiter inhaltlich belegt.