Award / Auszeichnung | 02/2024
Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024
©Joachim Grothus for blocher partners
Hotel EmiLu Stuttgart
Nominierung / Gewerbe- / Industriebau
Architektur
Lichtplanung
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Tourismus, Gastronomie
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Projektgröße:
4.000m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2017
Fertigstellung: 09/2021
Projektbeschreibung
Der Leitgedanke der Architekten: Eine Fassade zu gestalten, die den strukturellen Bestand des Gebäudes mit seiner künftigen Funktion als Designhotel in Übereinstimmung bringt und sich wie selbstverständlich in ihren städtebaulichen Kontext einfügt. Hierfür strebten die Planer eine ruhige Ordnung der Fassade an, die gleichzeitig durch klassische Details den Bezug zur Umgebung aufnimmt und so die Funktion bereits ablesbar macht. Durch bodentiefe Öffnungen verliehen sie der Fassade Leichtigkeit, Lochbleche in den Fensterleibungen vermitteln nach außen einen schönen Eindruck, im Innern erzeugen sie je nach Tageslichteinfall ein sinnliches Lichtspiel. Durch die Aufstockung bildet die Fassade nun einen prägnanten städtischen Rücken zu dem vorgelagerten Platzraum und verdichtet im Sinne der Nachhaltigkeit den wertvollen Stadtraum an dieser prominenten Stelle Stuttgarts.
Auch das Interior Design zeugt von einer Planung, die bis ins kleinste Detail durchdacht ist: In der Hotellobby empfängt die Besucher ein kraftvolles Farbkonzept, das eine Symbiose eingeht mit den Midcentury-Möbeln, die von der Bauherrin über die Jahre sorgfältig gesammelt und kuratiert wurden. Der erste Blick fällt dabei unweigerlich auf den Empfangstresen aus Kunststein, der in seiner kräftigen, grünen Erscheinung einem Kunstobjekt gleichkommt. Die Lobby erweitert sich auf der rechten Seite zum Frühstücksrestaurant Fritz. Mit feinen Möbeln aus den 60er Jahren und inspirierenden Designermöbeln sowie einer modernen Lichtinstallations- bzw. Betondecke wird das Konzept abgerundet.
Die Designhandschrift prägt auch die 90 Zimmer und Suiten: Mutige Farben treffen auf Vintagemöbel und Designklassiker. In einer der Suiten etwa erzeugt ein intensives Korallrot eine eher energetische Stimmung, während das subtile, tiefe Blau einer anderen Suite zum Abtauchen in die kraftvolle Farbigkeit verleitet. Findet sich im Erdgeschoss ein geschliffener Estrich, wurde in den Zimmern ein geölter Nussbaum-Parkett aus Echtholz verlegt. Die besondere Wohnlichkeit ergibt sich nicht zuletzt durch das gemeinsam mit candela entwickelte Beleuchtungskonzept. Auf der Suche nach einer einheitlichen Gestaltungsidee für das Boutique Hotel EmiLu im Herzen Stuttgarts, entsteht der Gedanke, eine singuläre Leuchtenfamilie zu entwickeln. Diese soll in einer Formsprache sämtlichen lichttechnischen und gestalterischen Anforderungen gerecht werden.
Im Untergeschoss warten im Wellnessbereich mit Sauna Momente der Entspannung, sportlicher Ausgleich ist im angrenzenden Fitnessbereich mit verschiedenen Sportgeräten und Yogaequipment möglich. Coworking-Spaces durften bei dem Konzept für die urbane Designoase natürlich auch nicht. Die drei hierfür vorgesehenen Besprechungsräume im ersten Obergeschoss können angemietet und für Konferenzen ebenso genutzt werden wie für Workshops. Sicherlich das Highlight des Hotels: Die Rooftopbar Lennarts im sechsten Obergeschoss. An zwei Seiten komplett verglast, lässt sich hier bei einem Drink der spektakuläre Blick über die Stuttgarter Innenstadt genießen. Abgerundet wird der umfassende Service durch eine Boutique im Erdgeschoss sowie eine Café-Bar.
©Joachim Grothus for blocher partners
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©Patricia Parinejad for blocher partners
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Bei der skulpturalen Lichtgestaltung von candela im Wellnessbereich, findet der nostalgische Glühlampenklassiker B15d mit Bajonett Sockel, sein Revival. Die Glühlampe, die üblicherweise Nähmaschinen oder Mikrowellengeräte bestückt, wurde mit Pendelstäben gestaltet. In unterschiedlich verlaufenden Längen entsteht eine spielerische, fließende Lichtinstallation.
©Patricia Parinejad for blocher partners
Die Gestaltungssprache des Hotels orientiert sich an den großen Designikonen der 1960er Jahre. Entsprechend entsteht eine Serie von insgesamt sieben Kugelleuchten, die auch die Besonderheit des Hotels unterstreichen soll. Die Reduktion von Materialien und eine zurückgenommene Detailausbildung stehen im Vordergrund, auch, um das Kostenbudget einzuhalten. Die sichtbaren, jedoch durchdacht und minimalistisch ausgeführten Schraub- und Steckverbindungen der einzelnen Leuchtenbestandteile unterstreichen den puristischen Ansatz dieser Sonderleuchten von candela.
©Patricia Parinejad for blocher partners
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Beleuchtung des Konferenzraumes
©Patricia Parinejad for blocher partners
Beleuchtung der Konferenräume
©Patricia Parinejad for blocher partners