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Studienauftrag im selektiven Verfahren | 02/2024

Neugestaltung Strassenraum Sulzerareal in Winterthur (CH)

Teilnahme

raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia

Landschaftsarchitektur

Schneiter Verkehrsplanung AG

Verkehrsplanung

lichtgestaltende ingenieure vogtpartner

Lichtplanung

Hunziker Betatech AG

Wasserbau

ErlÀuterungstext

Herkunft
Das Sulzerareal war ĂŒber lange Zeit das Herz und der Motor der Stadt Winterthur, die dort gefertigten Produkte trugen den Namen der Stadt in die ganze Welt hinaus. Mit dem Strukturwandel der letzten Jahre ist diese Ära der industriellen Produktion zwar zu Ende gegangen, das Areal aber mit seinen historischen Industriebauten wird weiterhin die Geschichte erzĂ€hlen, als Winterthur der wichtigste Standort der Schweizer Maschinenindustrie war. Umnutzungen der alten Hallen und Neubauten zusammen mit uminterpretierten und neu geschaffenen FreirĂ€umen schreiben die Geschichte fort und fĂŒhren in eine neue lebendige Zukunft.
Weiterhin Arbeitsort fĂŒr viele Hundert BeschĂ€ftigte, aber in ganz anderen Sektoren tĂ€tig, und neu auch Wohnstatt fĂŒr viele Menschen hat das Areal und seine FreirĂ€ume neue Aufgaben zu erfĂŒllen. Waren es vormals vor allem LagerflĂ€chen und BewegungsrĂ€ume fĂŒr Materialien und industrielle GĂŒter sind kĂŒnftig LebensrĂ€ume fĂŒr Menschen, Tiere und Pflanzen mit all ihren BedĂŒrfnissen gefragt.
Dabei tritt das industrielle Erbe nicht in den Hintergrund, sondern bleibt dank der Kraft der Industriebauten weiterhin der ErzÀhler der Geschichte.

Zukunft
Die FreirĂ€ume, um die es im Studienauftrag geht, mĂŒssen sehr viel leisten in historisch gewachsenen RĂ€umen und den daraus resultierenden knappen FlĂ€chen. DafĂŒr braucht es Toleranz und RĂŒcksicht, ein Miteinander statt einer Hierarchisierung der Nutzenden. Eine hohe RaumqualitĂ€t, ein besseres Mikroklima und ein gutes SicherheitsgefĂŒhl transformieren die heute verkehrsbetonten StrassenrĂ€ume in LebensrĂ€ume und Begegnungsorte.

Stadtboden
In der Ära der industriellen Produktion war der Boden fast komplett versiegelt oder mindestens mineralisch belegt. AsphaltflĂ€chen, Betonplatten, manchmal NatursteinpflĂ€sterungen in Randbereichen oder zwischen den Geleisen, KiesflĂ€chen als LagerplĂ€tze gehören zum Bild der Industriegeschichte. Die Zukunft unserer Stadt als Lebensort mit den klimatischen Herausforderungen muss jedoch eine andere sein: wo immer möglich muss der Boden beschattet, hell materialisiert, entsiegelt, sickerfĂ€hig oder sogar begrĂŒnt sein. Wir sind ĂŒberzeugt: Die historischen Industriebauten ertragen eine solche Neuschreibung ihres Umfeldes, die Kraft ihrer Ausstrahlung lĂ€sst sie ihre Geschichte ungerĂŒhrt weitererzĂ€hlen.

Materialien
Material vor Ort soll so weit es geht wiederverwendet werden. Die Fahrbereiche bleiben asphaltiert, der Rest des Stadtbodens wird entsiegelt oder hell materialisiert. Da Ortbeton einen hohen Albedowert aufweist werden Bodenplatten und BetonwÀnde als Re-Use-Elemente in den FussgÀngerbereichen als Platten eingesetzt. Wenn der Bestand nicht ausreicht wird mit neuen Betonplatten aus Recyclingbeton mit deutlich geringerem Zementanteil (FussgÀngerbereich, Winterdienst Splitt statt Salz) ergÀnzt.
Bei Bedarf werden bei den Baumpflanzungen Gussroste als Querungsmöglichkeiten verwendet. Sie schreiben die Materialgeschichte des Sulzerareals und der vorangegangenen Planungen fort und erhöhen die BewegungsflÀchen ohne den Wurzelraum der BÀume einzuschrÀnken.

Pflanzen
Zur Zeit der Produktion waren Pflanzen auf dem Areal nur in Nischen zu finden, der Bewegungsfluss der AblĂ€ufe duldete keine Behinderung, Platz war ein rares Gut. Ritzenvegetation entlang der Fassaden und in PflĂ€sterungen, Ruderalvegetation auf den gekiesten LagerflĂ€chen und manchmal auch Kletterpflanzen an den Fassaden sind die typischen Vertreter, die auf historischen Fotos zu finden sind. BĂ€ume sind kaum auszumachen. Auch hier ist ein neues Bild gefragt: Die Stadt der Zukunft muss grĂŒner sein, um die Folgen des Klimawandels (Hitze, Starkregen) abzumildern und vielfĂ€ltiger, um ihren Baumbestand gegen die Risiken neuer SchĂ€dlinge und Krankheiten zu wappnen.
Ritzenvegetation in BĂ€ndern entlang der Fassaden ist auch in Zukunft ein Beitrag in beengten PlatzverhĂ€ltnissen, kombiniert mit prĂ€zise eingesetzten Kletterpflanzen an GebĂ€udefassaden und ZĂ€unen. Auch die Ruderalvegetation ist weiterhin prĂ€sent auf den KiesflĂ€chen. Neu begleiten aber auch Strassen- und PlatzbĂ€ume das Sulzerareal und werten die StadtrĂ€ume auf. Die LĂŒcke im Alleenkonzept im Bereich des Sulzerareals wird hinterfragt, das Konzept wird situativ ergĂ€nzt und weitergefĂŒhrt. Auf das Freistellen geschĂŒtzter Bauten wird angesichts des Hitzeeintrags auf Stadtraum und Fassade zugunsten einer Beschattung durch Baumkronen verzichtet. FĂŒr ein optimales Wachstum stehen die neuen BĂ€ume wo immer möglich in zusammenhĂ€ngenden Pflanzstreifen mit Wildstaudenvegetation. Bei knappen PlatzverhĂ€ltnissen wird die begehbare FlĂ€che mittels Gitterrosten ĂŒber den GrĂŒnstreifen ausgeweitet.

Wasser
Der Umgang mit Regenwasser hat sich komplett geĂ€ndert: war bisher im Sinne der klassischen SiedlungsentwĂ€sserung das Ziel, das Wasser möglichst schnell loszuwerden und dies nicht zuletzt aus KostengrĂŒnden parzellenscharf abzugrenzen, ist nun eine nachhaltige Bewirtschaftung von Regenwasser gefragt. Statt direkt abzuleiten, soll neu ĂŒber 90 % vor Ort behalten und in GrĂŒnflĂ€chen gefĂŒhrt werden, damit kann der natĂŒrliche Wasserkreislauf wieder hergestellt werden. Das Wasser versickert in den Boden und speist damit den Grundwasserspiegel - nur bei intensiven Regen springt ein Überlauf an. Nahezu alles Wasser wird somit im Boden gespeichert, von den BĂ€umen aufgenommen und knapp die HĂ€lfte gelangt ĂŒber Evapotranspiration wieder in den Kreislauf. Dabei ist zu beachten, dass im Zuge der KlimaerwĂ€rmung mit lĂ€ngeren und intensiveren Trockenperioden wĂ€hrend der Sommermonate zu rechnen ist. BĂ€ume leiden darunter, denn bei anhaltend trockenem Wetter nimmt der Wasserbedarf von BĂ€umen zu bei gleichzeitig ausbleibendem Wasserangebot. Viele – insbesondere trockenheitsresistente Baumarten – schliessen bei Wassermangel ihre Stomata, stoppen somit die Transpiration ĂŒber die Spaltöffnungen in den BlĂ€ttern und verhindern damit ein vorzeitiges Absterben. Verringert sich aber die Transpiration der BĂ€ume, leidet auch ihr Beitrag zur AbkĂŒhlung des Stadtklimas, denn durch die fehlende Verdunstung von Wasser wird der Umgebung keine WĂ€rme mehr entzogen. Bei Wassermangel leidet ausserdem das Wachstum der BĂ€ume und damit ihre VitalitĂ€t und ihr Wert bezĂŒglich Schattenwurf, Beitrag zur BiodiversitĂ€t und Stadtraumgestaltung.
Die WasserverfĂŒgbarkeit fĂŒr BĂ€ume muss optimiert werden. Ein ausreichender Speicher muss zur VerfĂŒgung gestellt werden, das beinhaltet auch die wohlĂŒberlegte Verortung von Rigolen bei gleichzeitiger Verhinderung von Dauerstau. Zweites muss – anhand der GelĂ€ndemodellierung – sichergestellt werden, dass von ausreichend grosser FlĂ€che auch bei warmen Perioden mit wenig Niederschlag, genĂŒgend Wasser zu den Wurzeln fliesst. Diese Massnahmen fĂŒhren dazu, dass eine breitere Auswahl von BĂ€umen bei der Planung in Betracht gezogen werden kann und das Sulzer Areal den AnsprĂŒchen an die KlimaanpassungsfĂ€higkeit und AufenthaltsqualitĂ€t gerecht wird.
Indem darauf geachtet wird, dass die Nutzung von abfliessendem Wasser von angrenzenden OberflĂ€chen im Einklang steht mit dem GewĂ€sserschutz und der Vorsorge vor OberflĂ€chenabfluss, kann sichergestellt werden, dass das Areal bereit ist fĂŒr die Zukunft.

Untergrund
Im Projektperimeter befinden sich eine Vielzahl von Werkleitungen, welche ĂŒberwiegend im Strassenraum angeordnet sind. Bei der Neugestaltung des Strassenraums wurde explizit darauf geachtet, dass die bestehenden Werkleitungen in ihrer FunktionalitĂ€t und Dauer der Gebrauchstauglichkeit nicht beeintrĂ€chtigt werden. Zudem wurde auch die ZugĂ€nglichkeit fĂŒr den Unterhalt berĂŒcksichtigt. Im Zuge der Neuordnung von BĂ€umen werden gewisse Abschnitte der Werkleitungen ĂŒberstellt, wenige Werkleitungen sind umzulegen. Nach der Erstellung der BĂ€ume wird der vorhandene Strassenquerschnitt fĂŒr die zukĂŒnftige Erneuerung von Werkleitungen reduziert. Auf Grund dessen muss bei zukĂŒnftigen Werkleitungserneuerungen ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen aller Werkbetreiber erfolgen, da eine Neuanordnung der Leitungen erforderlich ist.

MobilitÀt
Die Organisation der MobilitĂ€t stĂŒtzt sich auf die Grundlagenstudie Verkehrskonzept Sulzerareal (Rombo GmbH und Ghiggi Paesaggi, 2020). Fuss- und Veloverkehr sind mengenmĂ€ssig heute bereits bedeutend, und die Verkehrsmengen werden kĂŒnftig noch weiter zunehmen. Die Tössfeldstrasse soll in den kommenden Jahren zur bedeutenden Velovorzugsroute entwickelt werden («Tössroute» Nr. 4). Im Bereich Pionierplatz und DrehscheibenÂŹplatz fĂŒhrt die Veloroute durch die erweiterte FussgĂ€ngerzone (oder als Variante die vom Neuwiesenquartier her ĂŒber den Bahnmeisterweg erweiterte Begegnungszone). Der Pionierplatz ist lebendiger Quartierplatz und gleichzeig Schnittstelle mit dem Cityring und dem Innenstadtring des stĂ€dtischen Veloroutennetzes und Ausgangspunkt der Tössroute 4.
Die Verkehrsbelastungen in der ZĂŒrcherstrasse sind gesĂ€ttigt; wĂ€hrend den Hauptverkehrszeiten bilden sich bei den beiden Knoten JĂ€gerstrasse und Industriestrasse RĂŒckstaus.
Die Anlieferung ĂŒber den Katharina-Sulzer-Platz bleibt von der «Zur Kesselschmiede» her gewĂ€hrleistet. Die Lkw können zu definierten Zeiten ĂŒber den ganzen Platz fahren und im nördlichen Bereich wenden. Die Anlieferung erfolgt von 9 bis 11 Uhr (mit Kleinfahrzeugen und mit Lastwagen bis 40 Tonnen). Ebenso erfolgt die Anlieferung «Lagerplatz» zu definierten Zeiten.

Licht
Der Nachtauftritt unserer StadtrÀume ist prÀgend und ein dementsprechend wichtiges Thema. Es kann jedoch nicht isoliert betrachtet werden, unser Bearbeitungsperimeter umfasst nur einen Teilbereich des Sulzerareals und gehört zu ganz unterschiedlichen Arealthemen, auf die ausgerichtet das Beleuchtungskonzept erarbeitet werden muss. Daher werden hier nur ein paar Leitlinien erwÀhnt, eine eigentliches Lichtgestaltungskonzept muss im Nachgang in sorgfÀltiger Abstimmung mit den angrenzenden Teilbereichen erarbeitet werden.
Licht soll sparsam und gezielt eingesetzt werden: ausreichend fĂŒr die Sicherheit, sparsam nur dann, wenn es gebraucht wird und zielgerichtet um Lichtverschmutzung zu vermeiden. Akzentbeleuchtungen respektive Lichtinstallationen (wie z.B. Gobo-Beleuchtung) der wichtigen industriellen Zeitzeugen können die Grundausleuchtung punktuell ergĂ€nzen und geben Orientierung oder betonen den Auftritt.
Da die PlatzverhĂ€ltnisse knapp sind mĂŒssen Leuchten rĂŒcksichtsvoll positioniert werden. In erster Linie sollen historische Wandleuchten und Seilleuchten, evtl. auch integrierte Lösungen geprĂŒft werden.
Alle Leuchten sollen dem in Winterthur genutzten Smart-City-System «eSave» und dem aktuellen Stand der Lichttechnik entsprechen.

JĂ€gerstrasse
Die JĂ€gerstrasse ist einerseits Teil des Industrieareals - die ArbeiterhĂ€user waren in das Areal integriert - aber sie ist auch eine Quartierstrasse des Tössfeldes. Private VorgĂ€rten und Gartenterrassen prĂ€gen den wohnlichen Charakter. Trotz des knappen zur VerfĂŒgung stehenden Raumes soll sie daher die im Allenkonzept vorgesehene Baumreihe bekommen und sich mit der klassischen regelmĂ€ssigen Anordnung einer BlĂŒtenbaumreihe ins Quartierbild einordnen.
- Verkehrsregime Tempo 30
- Gehbereiche helle (Re-Use) Betonplatten
- Fahrbahn Asphalt
- helle Recyclingbeton-SeitenbĂ€nder zur optischen VerschmĂ€lerung und Tempodrosselung, belagsbĂŒndig
- Ortbetonband vor den nördlichen Gartenterrassen als Austrittsbereich, 3cm Anschlag
- Vor den BaumplĂ€tzen Überfahrten/Platzquerungen auf Gehbereichhöhe, hell materialisiert
- Halballee SĂŒdseite in Kiesrasenstreifen, Baumgruben bepflanzt, mit Gussrosten; weissblĂŒhende mittelgrosse Wildobstarten dezent gemischt; BlĂŒte,
Duft und HerbstfĂ€rbung (z.B. Pyrus pyraster, Pyrus calleryana ‘Chanticleer’, Prunus padus ‘Tiefurt’, Malus tschonoskii)
- Auftakt Ost und West Kurzbaumreihen vor den GebÀudeköpfen Nordseite, in Pflanzbeeten; Hain- und Hopfenbuchen
(Carpinus betulus, Ostrya carpinifolia)

Zur Kesselschmiede SĂŒd, Tössfeldstrasse
Diese lange, direkte Verbindung aus den SĂŒdquartieren ins Herz von Winterthur bekommt ein neues, von BĂ€umen und Pflanzstreifen, zu Fuss Gehenden und Velofahrenden geprĂ€gtes Gesicht. Als Strassenzug des Tössfeldquartiers wird sie so lange die PlatzverhĂ€ltnisse es zulassen von einer grosskronigen Halballee begleitet, die gleichzeitig die Trennung zwischen der Velovorzugsroute und dem Gehbereich unterstreicht. Sie bildet zusammen mit der ZĂŒrcherstrasse und deren Linden-Halballee den grĂŒnen Rahmen auf der Ost- und Westseite des Sulzerareals.
- Verkehrsregime Tempo 30 (nur Anlieferung, zwischen 07-11 Uhr), Velovorzugsroute
- Gehbereiche und Hausvorbereiche chaussiert, Belagsstreifen aus hellen (Re-Use) Betonplatten
- FahrflÀche Velovorzugsroute Asphalt
- rote SeitenbÀnder zur Kennzeichnung
- rote Quermarkierungen als Achtsamkeitsfeld Ende Velovorzugsroute
- Halballee Ostseite in Pflanzstreifen, unregelmĂ€ssige AbstĂ€nde, dicht; grosskronige Arten mit hoher Verdunstungsleistung, Ökosystemleistung und
ZukunftsfĂ€higkeit, gemischt; Blattformen, Duft und GrĂŒntöne (z.B. Tilia cordata ‘Erecta’, Tilia tomentosa, Salix alba ‘Liempde’, Celtis australis,
Ostrya carpinifolia, Quercus frainetto, Quercus rubra)
- Gussroste zur Querung der Strassenseite / Feuerwehrstellplatz

Drehscheibenplatz
Der grosse offene Platz, eine der Eintrittspforten ins Innere des Areals, wird nutzungsoffen und zurĂŒckhaltend gestaltet. Von grossen BĂ€umen schattiert und zoniert bietet er Ruheorte, Treffpunkte, Sitzgelegenheiten, aber auch Durchwegungen in alle Richtungen und FlĂ€chen fĂŒr Veranstaltungen. Die abgesenkte Drehscheibe und die spielerisch angeordneten und bepflanzten Baumscheiben prĂ€gen den Ort. Die BĂ€ume folgen einem linearen System, sind aber frei verteilt, die Halballee der Zur Kesselschmiede wird Teil des Platzsystems. Die Baumscheiben sind spielerisch zueinander ausgedreht, um lineare (Strassen-)Fluchten zu kappen und den Platz von Fassade zu Fassade aufzuspannen.
- Verkehrsregime FussgÀngerzone (Velo gestattet, nur Anlieferung, zwischen 07-11 Uhr; oder als Variante Begegnungszone)
- Geh- und Fahrbereiche Asphalt, gegenĂŒber Velovorzugsroute erhöht (auf Gehbereichhöhe)
- Baumstandorte ĂŒppig unterpflanzt
- Gussroste bei Bedarf
- grosskronige Arten mit hoher Verdunstungsleistung, Ökosystemleistung und ZukunftsfĂ€higkeit, gemischt; Blattformen, Duft und GrĂŒntöne
(z.B. Tilia cordata ‘Erecta’, Tilia tomentosa, Salix alba ‘Liempde’, Celtis australis, Quercus frainetto, Quercus rubra, Prunus avium ‘Plena’)
- Trinkbrunnen und WasserflÀche
- SitzbĂ€nke, mobile StĂŒhle, Sessel

Portierplatz

Dieser zentrale Ort, an dem sich so viele Themen und BewegungsrĂ€ume treffen, wird vom PortierhĂ€uschen ikonisch charakterisiert und von einem neuen Baumfeld gestĂ€rkt. GrosszĂŒgige Bereiche werden entsiegelt, die KiesflĂ€chen werden je nach NutzungsintensitĂ€t vergrĂŒnen und verwildern. Das Kiesfeld reicht bis an den tangentialen Gleisstrang, die Velofahrenden kreuzen die Gleise dadurch tendenziell im rechten Winkel.
- Verkehrsregime FussgÀngerzone (Velo gestattet, nur Anlieferung, zwischen 07-11 Uhr; oder als Variante Begegnungszone)
- BelagsflÀchen Asphalt
- PlatzflÀchen Chaussierung hell materialisiert, RuderalflÀchen
- weisse Quermarkierungen als Achtsamkeitsfelder zu angrenzenden BewegungsrÀumen
- Baumstandorte im Stammbereich unterpflanzt (Anwuchshilfe)
- mittelkronige Arten mit hoher Verdunstungsleistung, Ökosystemleistung und ZukunftsfĂ€higkeit, gemischt; Essbare FrĂŒchte, Blattformen und
Winterfruchtschmuck (z.B. Castanea sativa, Corylus colurna, Morus alba, Sorbus aria, Sorbus domestica)
- Trinkbrunnen
- Mobile StĂŒhle, Sessel, Tisch-Bank-Kombinationen

Zur Kesselschmiede Nord
Trotz enger PlatzverhĂ€ltnisse wird vor die imposante rote Eternit- und Glasfassade des Industriedenkmals eine regelmĂ€ssige Reihe schlankwachsender BĂ€ume verortet, ein letztes TeilstĂŒck der Halballee Tössfeldstrasse - Zur Kesselschmiede. Ihre Baumkronen vermindern dank ihrem Schattenwurf den Hitzeeintrag auf die SĂŒdfassade des GebĂ€udes und die BelagsflĂ€che, ihre Verdunstungsleistung verstĂ€rkt zusĂ€tzlich die positiven Auswirkungen auf die vielgenutzte Wegeverbindung. Sie unterstĂŒtzt die Gewohnheit, dass sich Zufussgehende eher entlang der Fassade und Velofahrende entlang des Gleisfeldes bewegen, ohne dies vorzuschreiben.
- Verkehrsregime FussgÀngerzone (Velo gestattet, nur Anlieferung Halle 53; oder als Variante Begegnungszone)
- BelagsflÀchen Asphalt
- helles Recyclingbeton-Seitenband entlang Zaun, Achtsamkeitsband, belagsbĂŒndig
- weisse Quermarkierungen als Achtsamkeitsfeld zu angrenzendem Platzraum
- Baumreihe in durchgehendem Pflanzstreifen, mit Gussrosten als Schutz vor Verdichtung und zur Erhöhung der benutzbaren FlÀche
- regelmÀssige BaumabstÀnde auf Fassade abgestimmt
- maximal 10m hoch wachsend (SBB_Abstandsregeln): untergeordnet und abgestimmt auf die geschĂŒtzte Fassade
- klein- bis mittelkronige, schlankwachsende, feinblÀttrige Arten, dezent gemischt; Transparenz, Habitus und HerbstfÀrbung
(z.B. Fraxinus ornus, Fraxinus angustifolia ‘Raywood’, Gleditsia triacanthos ‘Imperial, Gleditsia triacanthos inermis, Salix alba ‘Liempde’)
- Ritzenvegetation entlang Fassade, Ruderalstandort
- Kletterpflanzen Zaun SBB

Bahnmeisterweg
Bei den knappen PlatzverhĂ€ltnissen reduziert sich das GrĂŒn auf die beiden Randbereiche: Kletterpflanzen am Zaun auf Seiten SBB-GelĂ€nde und ein schmaler unbefestigter Streifen entlang der Fassade mit Ritzenvegetation und gezielt auf die Fassadengliederung abgestimmten Kletterpflanzen. So kann nebst der optischen und ökologischen Bereicherung wenigstens auch ein VerdunstungskĂŒhlungs-Effekt erwartet werden. Das mittig positionierte helle Belagsband unterstĂŒtzt die heute schon beobachtete Gewohnheit, dass sich Zufussgehende eher an der Fassade, Velofahrende eher den Geleisen entlang bewegen und hilft, durch einen Ordnungsvorschlag (ohne dies vorzuschreiben) Konflikte zu minimieren.
- Verkehrsregime FussgÀngerzone (Velos gestattet), autofrei
- BelagsflÀchen Asphalt
- helles Recyclingbeton-Mittelband zur UnterstĂŒtzung der bevorzugten Nutzungsbereiche, belagsbĂŒndig
- Ritzenvegetation entlang Fassade, Ruderalstandort
- punktuell lineare FassadenbegrĂŒnung (Kletterpflanzen bodengebunden)
- Kletterpflanzen Zaun SBB

Pionierstrasse
Dem grossen Massstab der Pionierstrasse entsprechend werden hier grosse BĂ€ume eingesetzt. Die leicht asymmetrisch mittige Anordnung lĂ€sst dank ausreichend Abstand zu den Fassaden genĂŒgend Raum zur Entwicklung grosser Baumkronen, die den Strassenraum charakterisieren und beschatten. Die Baumreihe steht in einem ĂŒppigen Pflanzstreifen, der fĂŒr Querungen manchmal mit Gussrosten ĂŒberbrĂŒckt wird. Er gibt dem Stadtraum mit seinem grĂŒnen Baldachin einen ĂŒberschaubaren Massstab, auch weil immer nur eine Fahrbahn spĂŒrbar ist. Der Hausvorbereich der Ostseite wird grosszĂŒgiger bemessen als der auf der Westseite, da hier einige Erdgeschossnutzungen mit Potential zur Belebung des öffentlichen Raums angesiedelt sind. FassadenbegrĂŒnungen im Sockelgeschoss unterstĂŒtzen den grĂŒnen Charakter aus FussgĂ€ngeroptik.
- Verkehrsregime Tempo 30, Parkverbotszone
- Gehbereiche helle (Re-Use) Betonplatten, Hausvorbereiche chaussiert
- Chaussierungen hell materialisiert, RuderalflÀchen
- Fahrbahnen Asphalt
- helle Recyclingbeton-SeitenbĂ€nder zur optischen VerschmĂ€lerung und Tempodrosselung, belagsbĂŒndig
- Baumreihe in Mittellage in durchgehendem Pflanzstreifen, unregelmÀssige AbstÀnde; grosskronige Arten mit hoher Verdunstungsleistung,
Ökosystemleistung und ZukunftsfĂ€higkeit, gemischt; Blattformen, Duft und GrĂŒntöne (z.B. Tilia cordata ‘Greenspire’, Tilia tomentosa, Quercus cerris,
Quercus robur, Quercus rubra, Gleditsia triacanthos ‘Inermis’, Pterocarya rhoifolia ‘Kyoto Convention’)
- Gussroste als BrĂŒcken zur Querung der Strassenseite
- Ritzenvegetation entlang Fassade, Ruderalstandort
- FassadenbegrĂŒnung (Kletterpflanzen bodengebunden) im Sockelgeschoss