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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2024

Städtebauliche Entwicklung Gewerbegebiet Lauffenmühle in Lörrach

Anerkennung

Preisgeld: 7.333 EUR

STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung

Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Studio Wessendorf

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee des Entwurfs liegt in der präzisen und kraftvollen Setzung der Baufelder. Die dadurch erhaltene Grundstruktur lässt eine schrittweise Entwicklung der einzelnen Baufelder zu. Die zu erhaltenden Gebäude werden auf eine unverkrampfte Weise in die Prägung der verschiedenen Baufelder integriert. Städtebaulich hebt sich das Volumen des Mobility Hub hervor, welches eine neue Adressierung und Eingangssituation in das Areal der Lauffenmühle bildet. Die modulartig aufgebauten Baufelder können im Transformationsprozess auf verändernde Bedürfnisse reagieren und erlauben innerhalb der städtebaulichen Grundordnung die gewünschte Flexibilität.

Die großvolumigen Gebäude zum angrenzenden Wohngebiet werden eher kritisch betrachtet und bedürften einer räumlichen Klärung. Die Nutzungsverteilung der Gebäude ist schlüssig gewählt und verspricht die erwünschte Nutzungsvielfalt innerhalb des Areals. Das gewählte Erschließungssystem, insbesondere für LkW’s ist machbar, kollidiert jedoch mit den gewählten Maßnahmen der Freiräume. Insbesondere beim vorgeschlagenen Brunnenplatz als begrünter Treffpunkt werden Nutzungsüberlagerungen erwartet und der Grad der Durchgrünung und somit die Aufenthaltsqualität angezweifelt. Die gewählte Freiraumstrategie auf dem Areal mit den amorphen Inlays wirkt etwas eklektisch und fügt sich nur schwer in die Klarheit der Baufelder ein. Der Grüngürtel entlang der südlichen Umgebung ist adäquat und gut verständlich, in seiner räumlichen Dimension jedoch knapp bemessen.

Aus stadtklimatischer Hinsicht sind die begrünten Innenhöfe, die Dachbegrünungen sehr zu begrüßen. Diese sollten jedoch nicht den veränderten Nutzungsansprüchen zum Opfer fallen und nachhaltig und langfristig gesichert werden. Die gewählte Strategie mit den vorgeschlagenen Modulen verspricht einen ökonomischen und je nach Bauweise auch nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen. Leider ist in der vorliegenden Arbeit keine Aussage zu den gewählten Baumaterialien gemacht worden, insbesondere hinsichtlich Holzbau und kann diesbezüglich nicht beurteilt werden. Die großflächigen Gewerbehöfe ermöglichen eine schalltechnische Optimierung durch eine Abschirmung gegenüber den angrenzenden Wohngebieten, welche eine intensive gewerbliche Nutzung – trotz der geringen Abstände - auch in den Nachtstunden ermöglicht.

Die Arbeit überzeugt durch ihr klare und pragmatische Setzung der Baufelder und der zu erwartenden hohen Flexibilität deren Entwicklungsmöglichkeiten. Noch nicht überzeugen kann das Freiraumkonzept, welches noch keinen adäquaten Umgang mit den Zwischen- und Binnenräumen innerhalb des Areals gefunden hat.