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Award / Auszeichnung | 12/2023

Über Oberbayern | BDA Regionalpreis 2024

Ansicht Nordwest

Ansicht Nordwest

Maschinenhalle in Irschenhausen

DE-82057 Irschenhausen

Auszeichnung | Kategorie: Oberland

Florian Nagler Architekten GmbH

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Zimmerei Holzbau Rieger

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    815m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 02/2021
    Fertigstellung: 10/2021

Projektbeschreibung

Das landwirtschaftliche Gebäude ist von hoher einfacher architektonischer Qualität und sehr behutsam in die reizvolle Landschaft eingebettet. Der Wunsch des Bauherrn, Fichtenholz aus eigenem Waldbesitz zu verwenden, führte zur Entwicklung eines Tragwerks von zwölf Metern Spannweite, das aus sägerauen und luftgetrockneten Vollhölzern besteht, die mit modernem CNC-Gerät abgebunden wurden. Bewusst verzichtete man auf verleimte Hölzer und Plattenwerkstoffe sowie Verbindungsmittel aus Stahl. Primär als Einstellhalle für landwirtschaftliches Gerät gedacht, weist das Gebäude eine Quernutzung mit zweiflügeligen Toren auf. Insgesamt ein gleichermaßen bescheidenes und anspruchsvolles Konzept. Die Qualität des Bauwerks erweist sich auch darin, dass die kleine Halle im Ort als Bereicherung verstanden wird und sie mittlerweile nicht nur der Landwirtschaft dient, sondern auch Raum für Veranstaltungen ist, die weit über die gedachte Nutzung hinausgehen. Hier finden Konstruktion, Schönheit und Gebrauch zueinander – ein selten gewordener, herausragender Beitrag zur ländlichen Baukultur.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Aufgabe eine Halle zu errichten, bedarf nicht viel. Schutz bieten soll sie – in diesem Fall dem Maschinenpark des Landwirts Andreas Wach. Diesem gehört auch ein kleines Stück Wald aus dessen Bestand das Baumaterial Holz geschlagen und anschließend in einem nahegelegenen Sägewerk abgebunden werden soll. Regionaler geht es nicht.

Die fertige Halle steht stimmig an einem Hang im bayerischen Oberland. Neben der wohl­proportionierten Gestalt erscheint nichts außergewöhnlich oder spektakulär. Ein genauerer Blick auf die Bauweise lässt aber erstaunliches hervortreten: Keine Stahlverbindung und keine Verleimung war notwendig, um die sägeraue Grundkonstruktion aufzurichten. Mit Hilfe modernster Digitaltechnik in Planung und Umsetzung wurden eine sinnhafte Konstruktion und Holzverbindungen entwickelt, die vor Ort lediglich zusammengefügt werden mussten. Eine Baukonstruktion, die sich durch schlaue Fügungen selbst trägt. Hightech für Lowtech sozusagen.

Mit der gleichen selbstver­ständlichen Präzision haben die Architekten von Florian Nagler die Fassaden und das Dach in die Gesamterscheinung integriert. Nichts stört, nichts ist zu viel, alles steht mit allem in Verbindung. Selbst eine spätere zusätzliche Ebene für eventuelle Nachnutzungen ist bereits heute so bei der Konstruktion berücksichtigt, dass sie als Teil des Ganzen wahr­genommen wird. Wenn eine solche Aufgabe mit solch sicherer Hand und Könnerschaft ausgeführt wird, dann ist das am Ende außergewöhnlich und spektakulär.
Von Süden

Von Süden

Fassade mit Drehtor

Fassade mit Drehtor

Innenansicht

Innenansicht