modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 03/2024

BUGA 2029 Oberes Mittelrheintal in Rüdesheim

1. Preis

Preisgeld: 60.000 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Anselm von Held | Tageslichtstudien | Kunstlichtplanung | Lichtsimulationen

Lichtplanung

Architektur & Zeichnung Wolfram Gothe

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Vergleich zu anderen Beiträgen ergreift die Arbeit die Chance, die „Kastanienallee“ als strenge achsiale Zäsur zwischen den bestehenden Teilen Hafenpark und Freizeitpark aufzulösen und damit ein harmonisches Ganzes zu schaffen. Darstellung und Ausarbeitungstiefe suggerieren eine starke Auseinandersetzung mit dem Bestand, mit dem Ziel, diesen im Sinne der Nachhaltigkeit weitestgehend zu berücksichtigen und zu integrieren. Dabei scheinen die Baumstrukturen überwiegend erhalten zu bleiben. Die Baumverteilung erzeugt ein natürliches romantisches Bild, das dem Charakter des umgebenden Naturraums entspricht. Das vorhandene Wegenetz wird durch eine einheitliche Formensprache so modifiziert und ergänzt, dass ein gesamthaftes Netz angemessener Weite und Dichte entsteht, das den Gesamtraum durchfließt. Gleichzeitig bilden sich dadurch „Schollen“ heraus, die unterschiedliche Raumqualitäten herausbilden. Dabei entstehen offene Raumperspektiven und geschlossenere Räume. An der bereits stark strukturierten Rheinuferpromenade wird mit ergänzenden Eingriffen zurückhaltend umgegangen, was als angemessen wahrgenommen wird. Der Entwurf erzeugt das Gesamtbild eines Bürgerparks mit Zukunftsperspektive, bei dem der Fußgänger im Vordergrund steht. Mobilität mit höherer Geschwindigkeit wird eher in die Ränder verlegt oder parkintern durch die Formensprache zu langsamerer Geschwindigkeit und Rücksichtnahme gezwungen. Das erscheint folgerichtig und hilft Konflikte zu minimieren und die Aufenthaltsqualität im Park weiter zu steigern. Stellplatzflächen werden entlang der Fahrbahnränder sinnvoll begleitend angeordnet so dass keine Zusatzflächen in der Tiefe des Raums neu versiegelt werden müssen. Im Bereich des zukünftigen Bahnhaltepunktes wird die durchgängige begleitende Wegesituation positiv diskutiert. Der generelle Entwurfsgedanke kann auch bei Nichtumsetzung der Bereiche Minigolf (keine Grundstücksverfügbarkeit) und Tennisplätze (langes Pachtverhältnis) durchgehalten und planerisch darauf reagiert werden. Die Hinzugewinnung von Retentionsraum im Bereich offener Wiesenflächen scheint möglich. Die Arbeit stellt einen wertvollen Beitrag für eine zukunftsfähige Umgestaltung der Grünbereiche dar, der ein angemessenes Verhältnis zwischen Eingriff und Wirkung erwarten lässt. Diesbezüglich scheint auch die Wirtschaftlichkeit in Herstellung und Unterhalt in einem guten Verhältnis zu stehen. Es sind keine unverhältnismäßig kostenintensiven Sonderbereiche erkennbar. Die temporären Inhalte zur Durchführung der Bundesgartenschau scheinen durch die neuen Strukturen gut aufgenommen werden zu können, ohne übermäßigen Rückbau oder Anpassungen in der dauerhaften Parkstruktur erwarten zu lassen.