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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2024

Nachnutzung Alte Brauakademie für Wohnungsbau in Gräfelfing

lageplan

lageplan

3. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner

Architektur

liebald+aufermann landschaftsarchitekten und stadtplaner PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Josef Neubauer Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Setzung mit zwei Baukörpern ermöglicht eine private Hofbildung auf der Nordseite und gleichzeitig die richtige Anordnung der Gemeinschaftsflächen an der Südostecke. Die Körnung der Baukörper entspricht in Größe und Dimensionen annähernd der umliegenden, größeren Bebauung im Norden. Die Dreigeschossigkeit des nordwestlichen Anbaus wird kritisch diskutiert. Durch die Vor- und Rücksprünge der gegliederten Baukörper, erscheint das Gebäude positiv kleinmaßstäblich. Gleichzeitig finden die Verfassenden ein übergeordnetes Thema für die Fassaden von Neu- und Altbau und ordnen die klassische Lochfassade in einen menschlichen Maßstab.

Das ehemalige Schulgebäude wird in seiner Struktur und Abmessung erhalten und geschickt in den Grundrissen uminterpretiert. Die wesentlichen statischen Teile werden genutzt und in die neuen Grundrisse und Erschließungstypologie integriert. Es entsteht ein großzügiges und gut belichtetes Treppenhaus.

Im ersten Obergeschoss erlaubt die Laubengangerschließung eine Verbindung zum Lift im Neubau und eine Belichtung des neuen Treppenhauses von oben. Die Erschließung ist sehr wirtschaftlich für die Anzahl von Wohnungen und erlaubt an den wesentlichen Begegnungszonen ausreichend Bewegungsfläche. Der Steg vermittelt geschickt zwischen den beiden Gebäudekoten.

Durch die Setzung von zwei Baukörpern werden die festgesetzten Höhenpunkte geschickt eingehalten. Die historisch gewachsene, südliche Belichtung des Schulgebäudes wird erhalten und die wichtigen, gemeinschaftsbildenden Räume wie Werkstatt und Gästewohnungen werden ausreichend belichtet. Der nördlich gelegene Tiefhof wird zum Teil überbaut und lässt trotzdem ausreichend Tageslicht von oben zu. Von einer Wertung als Vollgeschoss ist aufgrund der Überbauung nicht auszugehen.

Die mit dem Treppenhaus, das zur Erschließung der Dachterrasse dient, überhöhte Gebäudehöhe wird als unkritisch angesehen. Fraglich ist hingegen, ob eine ausreichende Einrückung des obersten Geschosses mit den straßenzugewandten Fassaden gemäß Bebauungsplan realisiert werden kann, insbesondere mit der östlichen Fassade.

Die kompakten Gebäude lassen eine hohe Gesamtwirtschaftlichkeit des Gesamtprojektes erwarten. Der große Erhaltungsgrad des Schulgebäudes und der bestehenden Tiefagarage erlauben eine wirtschaftliche Umsetzung. Die Spannweiten liegen im üblichen Rahmen und sind für einen modernen Holzbau geeignet. Die Sanitärräume liegen im Grundriss durchgängig übereinander.

Der hohe Erhaltungsgrad des Bestandes ergibt eine positive Bilanz des Projektes in der grauen Energie. Der Neubau wird als Holzhybrid vorgeschlagen und besteht daher zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen. Das Flachdach wird großflächig für PV-Anlagen, Urban-Gardening und eine begrünte Dachterrasse genutzt.

Die Landschaftsgestaltung ist insgesamt stimmig. Besonders überzeugt der Innenhof mit Pergola. Die Wegeverbindung zur Stefanusstraße wird positiv gesehen, in ihrer Dimensionierung und Materialität jedoch kritisch bewertet, da sie eine wesentliche Verbindung darstellt. Die Weiterführung Richtung Süden liegt jedoch im Wurzelraum der Bäume und insbesondere das Sandspiel wird hinsichtlich seiner Platzierung kritisch gesehen. Die Dachterrasse im Osten ist richtig situiert.
blick strasse

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blick hof

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ansicht

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