DIE GUTE STUBE
3 in 1 - Raumabfolge mit vielschichtigen Qualitäten
Der vorgesehene, einheitliche Stadtteppich stellt die räumliche Einheit des Stadtkerns vom Rathaus bis hin zum Eiermarkt wieder her. Belagswechsel und -intarsien sorgen dennoch für die Wahrung der historischen Platzabfolge. Unterschiedliche Elemente lassen den Stadtraum wieder erlebbar machen und verleihen jedem Platz räumliche Qualitäten. Den Rathausplatz mit prägender Stellung zieren künftig - neben dem Marktbrunnen - Panoramahocker mit Blick über die Altstadt, in Wintermonaten der Weihnachtsbaum und an selber Stelle der Maibaum. Der Eiermarkt wird vom Parkplatz zum vielseitig nutzbaren Stadtplatz mit wohnlichem Ambiente unter dem Blätterdach der Linden. Zwischen den Plätzen erstreckt sich der neue Marktplatz mit belebter Randzone und einer - von Bebauung freigehaltenen - nutzungsoffenen Mitte.
Lange Gasse
In den Randbereichen geplante Stellplätze fügen sich zurückhaltend zwischen verspringenden - die steinerne Altstadt aufwertenden - Baumreihen in die Gestaltung des Stadtentreés ein. Der homogene Stadtboden aus Muschelkalk sorgt für ein harmonisches Gesamtbild und vielfältige Nutzbarkeit. Dem Bedürfnis nach Aufenthaltsbereichen wird durch eine einzigartiges Holzdeck aus Weinplanken mit integriertem Baum nachgegangen.
Obere Gasse
Die gestalterische Homogenität des Stadtbodens setzt sich analog zur Langen Gasse auch in der Oberen Gasse fort. Eine mittig angeordnete Linienentwässerung dient hier als subtile, gestalterische Leitlinie. Durch einen Durchstich einer Fußwegeverbindung zum Herrengraben wird die Obere Gasse Bestandteil einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung und stärkt die Anbindung an den stadtumgebenden, grünen Ring.
Materialrecycling
Im Sinne einer Wiederverwendung von Rohstoffmaterial und zur Wahrung traditioneller Gestaltungsmuster setzt sich - analog zu den Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Markplatzes - der Stadtboden in konsequent gestalterischer "Handschrift" auch in den Gassenräumen fort. Ausgehend von einer 50-prozentigen Wiederverwendung vorhandenen Natursteins aus den 1980er Jahren sorgt lässt der Reihenverband, gefertigt aus unterschiedlichen Pflaster- und Steinformaten, eine einheitliche Gestaltungslinie erkennen.
Schwammstadtkonzept
Kaskadiert wird das Wasser vom Marktplatz unterirdisch in einer Zisterne unter dem Holzdeck am historischen Eiermarkt gesammelt. Zusätzlich anfallendes Wasser wird unterirdisch über eine Rigole versickert. Ausgebildet als leichte Mulde dient der Platz als Retentionsraum. Die Entwässerung der Langen Gasse wird in eine Rigole eingeleitet.
Beleuchtungskonzept
Am Bestand orientierte, historische Wandleuchten heben wertvolle Fassaden hervor und erhellen die Gassenbereiche. Daneben illuminiert werden die repräsentativen Fassaden der Stadttore, Kirchen, des Rathauses und des Knauf-Museums. Verstellbare Leuchtstelen an Marktplatz und Eiermarkt lassen ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten entstehen. Ringleuchten verleihen Knotenpunkten und Stadtentreé die notwendige Helligkeit.
Iphofens buntes Treiben
Die offene Mitte des Marktplatzes ermöglicht eine vielfältige Nutzbarkeit. Stadtprägenden Veranstaltungen wie Winzerfest, Weihnachtsmarkt, kulinarischem Weinspaziergang oder Kirchweih wird damit Raum gegeben. Die ganzjährig belebten Randzonen können bei Festivitäten zur Aufstellung der Verkaufsstände genutzt, Eiermarkt und Rathausplatz als wichtige Orte der Begegnung verstanden werden. Unterstützt wird die Wichtigkeit des Rathausplatzes durch die temporäre Stellung des geschmückten, beleuchteten Weihnachtsbaums während der Wintermonate und des Maibaums am südwestlichen Eck der Stufenanlage.