Award / Auszeichnung | 06/2023
best architects 24
©Roger Frei
Balkon
Pflegewohnheim Mettenweg
Award / Kategorie: öffentliche bauten
Bauherren
Bauphysik
Projektsteuerung
Bauingenieurwesen
TGA-Fachplanung
TGA-Fachplanung
Landschaftsarchitektur, Landschafts- / Umweltplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Gesundheitswesen
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 09/2023
Projektbeschreibung
Text Pirmin Jung:
Im Mettenweg in Stans NW entstand ein Pflegewohnheim nach dem Minergie Standard. Die Dimensionierung der Gebäudehülle erfolgte über einen Systemnachweis nach SIA 380/1. Neben der Auslegung der Gebäudehülle durften wir das Projekt bezüglich Schallschutz und Raumakustik begleiten. Gerade in Aufenthaltsräumen wie beispielsweise einer Wohnküche ist eine ausreichende Akustik bedeutend um den Komfort für den Nutzer zu gewährleisten.
Text BGP:
Der Entwurf setzt das umfangreiche Raumprogramm in einem facettierten Volumen um, das sich gut integriert und gleichzeitig eine eigene Präsenz entwickelt. Der Holzbau knüpft an lokale Bautraditionen und hochwertige Handwerkskunst an.
Das Erdgeschoss präsentiert sich als einladende öffentliche Zone mit übersichtlicher Wegführung zu den Wohngruppen und Büros. Aktivierende Nutzungen wie der Mehrzweckraum und die Ateliers tragen zur Belebung bei, während die zwei Eingänge für eine attraktive Adressierung und vielfältige Durchwegung sorgen.
Alle Wohngruppen werden durch eine wohnliche Intimität und vielfältige Bezüge geprägt. Die klaren Strukturen erleichtern den Bewohnern und Besuchern die Orientierung und gewährleisten optimale Arbeitsabläufe. Die Raumfolge der kollektiven Räume bietet weite Blicke in die Feld- und Berglandschaft. Dadurch entstehen statt Korridorflächen attraktive Rundläufe mit gut nutzbaren räumlichen Schwerpunkten. Die Bewohner können so durch ihre Wohngruppe flanieren und jedes Mal neu entscheiden, wie weit sie sich von ihrem individuellen Zuhause entfernen und am Gemeinschaftlichen partizipieren wollen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Pflegen und Wohnen mit Alpenblick: Der Ort ist geprägt durch architektonische Zeitzeugen unterschiedlicher Epochen in einer Weiler-artigen Anordnung sowie durch die weiten Felder und das Bergpanorama. Das Gebäude, das Wohnraum für Personen mit Betreuungs- und Pflegebedürfnissen bietet, reagiert mit seiner facettierten Erscheinung auf die Umgebung und bildet durch die Anordnung der vier Volumen räumliche Schwerpunkte im Aussen- und Innenraum aus. Aussen entstehen ein Hauptplatz und diskrete Seiteneingänge, während im Inneren Rundläufe und kollektive Räume Korridorflächen ersetzen. In allen Wohngruppen ist ein «Filter-Bereich» mit Verweilmöglichkeiten und geteilten Bädern den Zimmern vorgelagert, der einen sanften Übergang zwischen den öffentlichen Gemeinschaftsbereichen und dem privaten Zuhause schafft. Fassade und Konstruktion knüpfen an die ortsgeschichtliche Bautradition an und basieren auf der Logik des traditionellen Holzbaus mit konstruktivem Holzschutz: Das Erdgeschoss aus Ortbeton und vorfabrizierten Betonelementen bildet den Sockel für den darüberliegenden Holzbau. Durch den Einsatz einer Sprinkleranlage kann die Tragstruktur im Innenraum sichtbar bleiben. Massive Lisenen strukturieren die Fassade und schaffen eine Verbindung zwischen den Geschossen, und anstelle einer materialfremden Metalldeckung schützt ein austauschbares Opferbrett den Geschossriegel, welcher wiederum die Fassade schützt. Ein chemischer Holzschutz wird nur bei stark beanspruchten Bauteilen eingesetzt, und die für den Bau verwendete Holzmenge (785 Kubikmeter) wächst im Schweizer Wald innerhalb von 38 Minuten wieder nach.
©Roger Frei
Zimmer
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Innenansicht Erdgeschoss
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Gebäudeansicht im Kontext
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Gebäudeansicht
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Gebäudeansicht
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Essbereiche
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Gemeinschaftlicher Wohnbereich
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Zimmer
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Verweilmöglichkeiten im Geschossrundlauf
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Treppenhaus
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«Filter»-Zone