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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2024

Weiterentwicklung und Neuordnung Areal KuBiC inkl. Neubau Sporthalle in Erlangen

ein 3. Preis

Preisgeld: 32.000 EUR

Bruno Fioretti Marquez

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Tragwerksplanung

Uwe Mönnikes

Brandschutzplanung

Lion Schreiber

Visualisierung

Gonzáles Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Mitarbeiter:
Avital Sarah Greenshpon, Martina Penati, Laura Bertagno (von Bruno Fioretti Marquez)
und Daniel Wölfel, Tobias Hoffmann, Alexander Fritsch (von Studio Vulkan)

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt mit der optischen Öffnung der Sporthalle zum Straßenraum der Fahrstraße und den weiteren umliegenden Bereichen sowie ihrer filigranen Fassadengestaltung mit ausgeprägter Transparenz. Auch die klar gegliederten Baukörper, die die Fluchten der Nachbarbebauung des KuBIC und des CEG aufnehmen, sind eine wesentliche Stärke des Vorschlags. So wird der Blockrand geschlossen, aber auch auf eine der Umgebung angemessene Gliederung Wert gelegt. Die eingeschossige Mensa und der eingeschossiger Spielepool vermitteln zwischen KuBIC, Sporthalle und CEG.

Fraglich ist, ob die Wirkung aller Baukörper in das Quartier aufgrund der zurückgenommenen Gestaltung und der geringen Gebäudehöhe der Bedeutung der Gebäude und ihrer Nutzung, allen voran der Sporthalle, angemessen ist. Dieser Aspekt wird intensiviert durch die rückwärtige Erschließung und Lage des Foyers.

Es werden raumgreifende Sportanlagen vorgeschlagen, die in der Folge nur geringe Freiflächen für Schulhof und Freizeitnutzungen zur Verfügung überlassen. Dies wird verschärft durch den Anbau an das CEG, der die Zergliederung der Außenbereiche zusätzlich verstärkt. Der Pocketpark auf der Fläche der ehemaligen Sponsel-Halle ist wenig überzeugend, eine bauliche Nutzung mindestens in Teilen der Fläche würde das Ensemble wirkungsvoller abrunden.

Großzügige Glaselemente prägen sämtliche Baukörper und lassen Blickbeziehungen und auch Durchblicke zu, sie greifen das Raster des früheren, nicht mehr existenten Hallenbades Frankenhof auf. Insbesondere bei der Sporthalle ist diese Wirkung in den Außenbereich und die Verbindung zwischen Innen und Außen eine wesentliche Stärke des Entwurfs. Die einheitliche Fassadengestaltung fügt die aus mehreren Baukörpern bestehende Erweiterung des Quartiers zu einer ablesbaren Einheit zusammen.

Leider mangelt es an der Adressbildung: das Foyer der Sporthalle orientiert sich zum schmalen Durchgang zwischen Sporthalle, Sportplatz und Spielepool und kann schwer auffindbar sein. Es entsteht so eine eingezwängte Zugangssituation; jedoch ist dies ambivalent zu bewerten, da die Sporthalle gerade aufgrund dieser Konstellation aus dem Straßenraum gut einsehbar ist und in diesen hinein strahlt. Dies wird positiv bewertet, es handelt sich um ein Alleinstellungsmerkmal dieser Arbeit und drückt auch eine klare Haltung der Entwurfsverfasser aus.

Die Lage der gekrümmten Tiefgaragenzufahrt zwischen Mensa und CEG wird vom Preisgericht kritisch aufgenommen, da der Zugang zum Schulhof erschwert und mit einem unnötigen Sicherheitsrisiko belastet wird. Sie ist zudem zu schmal. Die vielen Sackgassen erscheinen problematisch. Für eine öffentliche Tiefgarage erscheint dies in der vorgeschlagenen Form nur schwer umsetzbar.

Im Bereich der Sporthalle ist der fehlende Turnschuhgang, die unbelichteten Räume für Gymnastik, Kondition und Tischtennis sowie die Umkleiden mit wesentlichen Nachteilen für Nutzer und Betreiber verbunden.

Es werden helle Büroräume für die Verwaltung geschaffen, zu hinterfragen ist jedoch die Orientierung zur Sporthalle aufgrund potentieller Lärmbelastung aus dem Hallenbereich während des Betriebs. Die Situierung der Mensa zum CEG ist schlüssig, sie ist gut belichtet (Südlage) und wie alle anderen Elemente der Neubebauung transparent und offen. Der Spielepool samt Werkstatt orientiert sich zur südlichen Stadtmauerstraße, dadurch entsteht eine gute Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, er ist jedoch ggf. überdimensioniert angesichts der eher geringen Nachfrage.

Die Arbeit wird wesentlich geprägt durch die rhythmisch gerasterte Fassade mit einer in der Erdgeschosszone ausgeprägten Verglasung, die in ihrer filigranen Darstellung das Preisgericht überzeugt hat und wesentlich zur Offenheit des Entwurfs beiträgt.

Die Anzahl der Fahrradstellplätze wird in der Vorprüfung als nicht ausreichend benannt, hier sieht das Preisgericht Korrekturbedarf.

Das energetische Konzept erscheint schlüssig, arbeitet mit Wärmepumpen sowie PV-Elementen auf dem Dach (teilweise). Belüftet wird natürlich/mechanisch. Das Vorhaben weist einen eher hohen Versiegelungsgrad auf, bietet jedoch auch eine ausgeprägte Gründachnutzung an.

Der Entwurf scheint aufgrund der Gliederung der Baukörper gut in Abschnitten realisierbar, wobei eine Abhängigkeit zur Tiefgarage besteht.