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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2024

Weiterentwicklung und Neuordnung Areal KuBiC inkl. Neubau Sporthalle in Erlangen

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

umarchitekt

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

JOMA Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

WILLNER VISUALISIERUNG

Visualisierung

Erläuterungstext

Mitarbeit: Patrick Graner (Werkstudent)

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Idee die räumlichen Fluchten entlang der Fahrstraße fortzuführen und mit der Raumkante des Sponselquartiers neu zu definieren wird anerkannt. Mit angemessener Geste akzentuiert die eingerückte Quartierskante dabei auch den Straßenraum zur künftigen Achse der Wissenschaften.

Die Maßstäblichkeit des angrenzenden KuBIC Quartiers aufnehmend, markiert ein 2- bis 3- geschossiger Gebäuderiegel den prominenten Eckbereich an der Fahrstraße/Südlichen Stadtmauerstraße, wobei jedoch die Auszahnung und Staffelung der neuen Gebäudekante zur Fahrstraße hin fraglich erscheint.

Der Erhalt des Mensagebäudes in städtebaulicher Fuge zum Gymnasium wird auch im Sinne des nachhaltigen Bauens positiv bewertet, ebenso die angegliederte Situierung von sechs Erweiterungsklassen in einem eigenständigen Baukörper.

Es wird jedoch kontrovers diskutiert, ob die dadurch erzielte Unversehrtheit des denkmalgeschützten Schulgebäudes nicht durch eine tiefe Bebauung des Campusgeländes erkauft wird und nachfolgend die gewünschten Freiraumbezüge zum benachbarten KuBiC zu sehr einschränkt werden.

Das straßenbegleitende Foyer der Sporthalle öffnet sich folgerichtig zur Fahrstraße und zum Gymnasium hin und nimmt an den Eckpunkten die Erschließung der Sportnebenräume und Umkleiden sowohl auf unterer Hallenebene als auch im ersten Obergeschoss auf. Besucher werden mit einladender Geste auf die Tribünenebene des Sporthallenraums geführt, der mit seinen großzügigen Fensterflächen in den öffentlichen Raum und zum Campusgelände hin die gewünschte Präsenz und Teilhabe ermöglicht.

Auf Galerieebene zeigen sich die hohen Räume des Spielepools mit großen Schaufenstern zur Fahrstraße hin und in Fortsetzung der nördlichen Spange das zweigeschossig angeordnete Sportamt mit separatem Zugang.

Die tiefliegende Zufahrt der Tiefgarage an der Südl. Stadtmauerstraße wird eher kritisch beurteilt. Auch wenn die Stellplatzanordnung gut gelöst ist, ist die Rampe zu schmal und freiliegend und führt in Gesamtheit zu erhöhter Lärmbelästigung der Nachbarschaft. Gewünscht wären zudem kurzwegige Zu- /Ausgänge in den öffentlichen Campusbereich und zum Gymnasium.

Die dezentral angeordneten Fahrradhäuser sind durchaus am richtigen Ort platziert. Ihnen fehlt jedoch die Kraft einer wünschenswerten raumbildenden und städtebaulichen Kante in die Straßenräume.

Die Bauvolumina zeigen sich mit einer mehrschaligen Holzfassade aus lasierter Weißtanne oberhalb zum großen Teil verglaster Fassadenflächen in den Erdgeschossbereichen. Die gestalterische Annäherung an den historischen Bestand als auch zum benachbarten KuBiC wird durchaus anerkannt und wäre weiter zu verfolgen.

Die baukonstruktiven Vorschläge mit der Verwendung von Recycling-Beton - auch aus dem Abbruchmaterial der Sponselhalle - für die erdberührten massiven Bauteile, sowie eine HolzhybridBauweise der oberirdischen Bauteile folgen einer konsequenten Architektursprache auch in nachhaltiger Hinsicht.

In der Flächenbilanz der Grundstückversiegelung liegt der Entwurf eher über dem Mittelwert aller Arbeiten, leider auch im unteren Bereich im Angebot von Dachbegrünungsflächen.

Mit Erfüllung der Raumflächen und einem vergleichsweise niedrigen BRI-Wert, lässt die Arbeit eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten.

Die vorgeschlagenen Ideen für eine Teil-Überbauung der Sponselhalle mit städtebaulicher Fassung des nördlichen Blockrandes, die Umnutzungsvorschläge zum Bestandsgebäude Friedrichstraße 35 sowie die Vorschläge zur straßenbegleitenden Begrünung, werden insgesamt positiv beurteilt.

Der vorliegende Entwurf gibt in vielen Teilaspekten die richtige Antwort, kann jedoch die Vorstellung von einer übergreifenden, öffentlichen Campuslandschaft nur in Ansätzen abbilden.