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Sonstiges Vergabeverfahren | 04/2008

Museumsgestaltung Albrechtsburg Meißen

1. Rang

Gerhards & Glücker

Architektur

Erläuterungstext

Das inhaltliche Konzept der Ausstellung Krone, Schloss und Blaue Schwerter sieht eine Vermittlung zweier Erzählstränge vor. Zum einen wird die durch die Brüder Ernst und Albrecht von Wettin um 1485 ursprünglich als Residenz erbaute Albrechtsburg, das unter der Regie von Wilhelm Rossmann im 19. Jahrhundert eingebrachte Ausstattungsprogramm (Wandgemälde, Figuren, Öfen, Möbel) und die Nutzungsgeschichte des Hauses als Sitz der Meißner Porzellanmanufaktur über 150 Jahre fokussiert. Im zweiten Strang wird das Haus mit folgenden fünf Themenbereichen als Teile der Dauerausstellung bespielt: Porzellan, Historismus, Sächsische Landesgeschichte, Architektur und Wohnen im Schloss. Eine besondere Herausforderung liegt in der plausiblen Artikulation dieser beiden Stränge bei paralleler Ausformulierung unterschiedlicher Querbezüge.

Das architektonische Konzept sieht ein Einbringen einer dritten Schicht in das Haus vor: Nach dem Erbauen, dem Auskleiden des Hauses im 19. Jahrhundert wird nun eine dritte, zeitgenössische Schicht in das Haus eingebracht, welche sich als solche klar lesbar vom Bestand trennt. Dabei reflektiert die Ausstellungsarchitektur Themen die bereits in der Architektur von Westfalens angelegt waren und interpretiert diese neu: Orthogonalität/Skulpturalität, Symmetrie/Asymmetrie, Licht/
Schatten, Mäßstäblichkeit. Ein Vokabular skulpturaler Präsentationselemente reagiert in den einzelnen Räumen sensibel auf die Raumhülle. Durch die reflektierende Oberfläche der abstrakten Körper gehen diese einen Camouflage-Effekt mit dem Haus ein. Raumhülle, Ausstellungsinhalt und neue Architektur generieren atmosphärisch stimmige Bilder. Bei der Entwicklung der einzelnen Präsentationselemente wird der Schwerpunkt auf das Herausarbeiten dramaturgischer Momente gelegt: So wird eine szenische Bebilderung einer Bergparade (Länge 38 Meter) innerhalb eines sich drehenden Körpers präsentiert; der Besucher blickt in einen Körper und sieht den Aufzug der Bergmänner an sich vorbeiziehen. An medialen Stationen kann der Besucher selbst Brennversuche zur Porzellanherstellung vollziehen oder anhand eines interaktiven, analogen Modells Einblicke in die Prozesse und die baulichen Veränderungen während der Manufakturzeit gewinnen.