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Award / Auszeichnung | 02/2009

Deutscher Naturstein-Preis 2009

Bonifatiuspark

DE Frankfurt am Main, Zur Kalbacher Höhe

Lobende Erwähnung

BERNARD UND SATTLER Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

studio polymorph

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 07/2006

Projektbeschreibung



Der Bonifatiuspark ist Teil der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme „Riedberg“ im Nordosten von Frankfurt am Main. In den kommenden Jahren soll hier ein neuer Stadteil für bis zu 15.000 Menschen entstehen.

Ausgangspunkt der entwurflichen Überlegungen für den Bonifatiuspark war die Frage nach der Rolle eines öffentlichen Parks in unmittelbarer Umgebung klassischer Einfamilien- bzw. Reihenhaussiedlungen.
Wie soll/kann sich öffentliches Grün in Bezug auf das private Grün verhalten bzw. mit welcher Art von Ästhetik begegnet man der Kleinteiligkeit und Diversität dieser Art von städtebaulichen Strukturen?

Zentraler Ansatz für die Parkgestaltung war es, den künftigen Bewohnern des Quartiers eine deutlich identifizierbare räumliche Geste zu bieten: als klar gegliederter, durch weite Sichtbeziehungen und große Freiflächen geprägter Grünraum sollte der Bonifatiuspark eine Ergänzung zu den ihn umgebenden kleinteiligen Siedlungsstrukturen sein und somit integrativer und identitiätsstiftender Bestandteil des Quartiers werden.

Der Entwurf für den Bonifatiuspark versteht sich als zeitgemäße Interpretation eines klassischen Landschaftsparks: großzügige, ruhige Rasenflächen mit unterschiedlichen Spiel- und Aufenthaltsbereichen erfahren ihre räumliche Fassung durch ein spannungsreiches Nebeneinander von strengen Baumreihen und freien Gehölzgruppen; weit ausschwingende Hauptwege erschließen den Park, die angrenzenden Wohngebiete werden durch Querwege eingebunden.
Trotz der den Park teilenden Verkehrsstraße entsteht ein zusammenhängender Park. Der Anspruch von Kontinuität zwischen den beiden westlich bzw. östlich der Strasse liegenden Parkbereichen wird vor allem durch die prägnanten, den Straßenraum in den Park einbeziehenden, linearen Ahornpflanzungen deutlich. Ebenso ist die Parkpromenade mit ihrer imposanten Stützmauer aus Kalksandstein am nördlichen Rand konstitutiver Bestandteil dieses Gedankens: Sie erfüllt die Funktion eines Rückgrats für den Park. Von hier aus können die topografischen Besonderheiten der Umgebung und das Geschehen im Park selbst gleichermaßen erlebt werden. Ein besonderes Erlebnis ist dabei der freie Blick auf die Frankfurter Skyline.

Das eigentliche Zentrum der Anlage befindet im westlichen Parkbereich: Hier treffen sämtliche, für den Bonifatiuspark charakteristischen Gestaltungselemente an einer großzügige Platzfläche aufeinander: freie Baumgruppen kündigen den eher landschaftlichen Bereich im Westen an, die strengen Ahornreihen haben hier ihren Auftakt und lenken den Blick auf die östlichen Parkbereiche. Nördlich dieser zentralen Platzfläche öffnen sich die hier gut 5 m hohen Stützmauer der Parkpromenade zu einer weitläufigen Treppenanlage. Diese vermittelt zwischen den beiden Höhenniveaus, ist Bewegungs- und Aufenthaltsort gleichzeitig.

Im südlichen Anschluss an die zentrale Platzfläche liegt - eingebettet zwischen Bestandsgehölzen - der Bonifatiusbrunnen. Im Gegensatz zum offenen Bonifatiuspark ist hier ein intimerer Ort, ein Ort des Glaubens und der Kontemplation.