BDA Preis Niedersachsen 2009

Grundlegender Umbau und Sanierung des Denkmals unter Integration einer neuen zentralen Verteilerhalle.
Konstruktion/Material Bestandsziegelmauerwerk und Ziegelmauerwerksergänzungen, Stahl-Glas Dachkonstruktionen, Sichtbeton als Ortbeton.

Das Denkmal Bahnhof Hameln von 1872 wurde nach einem Brand im Jahre 1925 - in seiner Struktur und Erschließung grundlegend verändert - wiederaufgebaut. Die Eingriffe nach den Kriegszerstörungen 1945 und durch Umbauten in den 50er bis 80er Jahren führten zu einer völligen Unkenntlichkeit der innenräumlichen Struktur. Ganze Gebäudeteile des Hamelner Bahnhofs waren verwahrlost, nicht an die interne Erschließung angebunden und wiesen keinerlei Nutzungen auf.

Die Gewinner des europaweiten Architektenwettbewerbs von 2002, die Berliner Architekten Hermann Scheidt und Frank Kasprusch, planten konsequent, die denkmalgeschützte Substanz des Bahnhofes sichtbar zu machen und von verfremdenden Einbauten zu befreien. Das Konzept verfolgte von Anfang an eine Synthese aus historischer Bausubstanz und zeitgenössischer Architektur.
Überall dort, wo denkmalpflegerischer Befund und funktionale Anforderungen es nahe legten, wurde der ursprüngliche Zustand von 1925 herausgearbeitet.
Eine neu implantierte, zentrale Verteilerhalle mit ihrer klaren und zeitgemäßen Architektur verbindet die Bestandsbauteile und die Gleisanlagen. Ihr geschwungenes Glasdach überwölbt großzügige runde Deckenöffnungen und schafft eine helle und freundliche Atmosphäre in allen Erschließungsebenen.
Rings um die Glashalle und historische Empfangshalle gruppieren sich das Reisezentrum, Läden, Restaurant, eine Diskothek im Kaisersaal sowie Büros und Dienstleistungsunternehmen im 1. und 2. Obergeschoss.