modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 12/2009

Deutscher Brückenbaupreis 2010

Rügenbrücke (Strelasundquerung)

DE-18439 Rügen

Nominierung

Architekturbüro Keipke

Architektur

Schüßler-Plan

Bauingenieurwesen

EHS beratende Ingenieure für Bauwesen

Bauingenieurwesen

Prof. Dr.-Ing. Heinz Schmackpfeffer

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/1999
    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Seit Oktober 2007 läuft der Verkehr über die 2830m lange Rügenbrücke zwischen Stralsund und der Insel Rügen. Die Schrägseilbrücke über den Ziegelgraben bildet mit dem 129m hohen Stahlpylon das „Neue Tor nach Rügen“
-----------------------------------------
2008 Renault Future Design Award / Anerkennung,
2008 Landesbaupreis M-V / Sonderpreis
2010 Deutscher Brückenbaupreis / Nominierung
-----------------------------------------
Ein zielgerichteter Prozess des Planens und Vergleichens, Verwerfens und Optimierens als konstruktiver Dialog zwischen Architekten und Ingenieuren führte zu einem Bauwerk mit einer hohen konstruktiven, gestalterischen und städtebaulichen Qualität, welches sich harmonisch in das Umfeld einfügt und mit seiner zeitgenössischen Architektur zugleich in einem interessanten Wechselspiel steht zu der historischen Kulisse der Altstadt.

Für die optisch prägende, der Struktur eines Segelschiffes nachempfundene Schrägseilbrücke erwies sich ein zweigeteilter Pylon mit einem ebenso schlanken wie markanten Oberteil aus Stahl als die überzeugendste Lösung in dem maritimen Umfeld. Der Überbau wird dabei als „Überspannter Balken“ vom Unterbau getrennt und auf Brückenlagern abgesetzt. Er wirkt dadurch geradezu schwebend und assoziiert so die architektonische Vision des über dem Wasser gleitenden Segelschiffes.

Die gleichermaßen kraftvoll wie elegant wirkende Großstruktur der ca. 600m langen Ziegelgrabenbrücke mit einer lichten Schifffahrtsöffnung von 200m Länge und 42m Höhe wird geprägt durch die Proportionen des schlanken Überbauträgers aus einem dreiteiligen Stahlhohlkastens, abgehängt mit jeweils 8 Seilpaaren vom zweiteiligen, durch drei Querriegel ausgesteiften Stahlpylon, der biegesteif mit dem Überbau verbunden ist.

Das besondere Gestaltungsmerkmal ist die „Tropfenform“ als prägendes Strukturelement der Pfeiler und des Pylons. Zum einen wurde diese der Natur nachempfundene Form wegen ihres Bezuges zur maritimen Umgebung als vorwiegend gestalterisches Element vom Architekten für alle vertikale Tragglieder aufgenommen. Zum anderen erweist sie sich wegen der günstigen Strömungswerte als statisch vorteilhaft und damit als wirtschaftlich.

Die konsequent durchgestalteten sichtbaren Aufhängepunkte der Seile am Überbau sowie sämtliche Details der Ausstattung, der windabweisenden Verglasung, der Absturzsicherung auf den Stahlkappen sowie der Verkehrszeichenbrücken fügen sich ebenso harmonisch in das Gesamtbild des Bauwerkes ein.

Mit einer S-Kurve schwingt sich die Vorlandbrücke auf der Stralsunder Seite über Gebäude und Verkehrswege in 40m Höhe von der Ziegelgrabenbrücke in Richtung auf den Anschlusspunkt beim Widerlager „Schwarze Kuppe“. Bei Spannweiten bis 72m hat sich ein Verbundquerschnitt mit einzelligen Stahlhohlkasten als ideale Lösung angeboten. Zum einen war nur so die Forderung eines begehbaren Innenraumes mit 190cm Höhe bei einer gestalterisch gewünschten Gesamthöhe von nur 250cm zu erfüllen. Zum Anderen konnte dank des relativ günstigen Stahlgewichtes der gesamte 350m lange Überbau in acht Segmenten mit Raupenkränen eingehoben werden, ohne dass Hilfsstützen erforderlich waren.

Für alle 6 Teilbauwerke der Rügenbrücke mit vier verschiedenen Bauweisen wurden die gestalterischen Vorgaben aus den bei der Leitstruktur der Schrägseilbrücke entwickelten Parametern abgeleitet, um dem 2830 langen Brückenzug einen einheitlichen Charakter und eine auch optisch überzeugende Bindung zu geben. Diesem Ziele folgend wurde das 72m weite Hauptfeld der Vorlandbrücke, die Überbrückung der alten B96 bei gleichbleibender Überbauhöhe von nur 250cm mit zwei Y-Stützen überspannt. Diese beiden Sonderpfeiler bilden das sowohl architektonisch als auch ingenieurtechnisch prägende Pendant zum Pylon mit dem von oben abgehängtem Überbau.
Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: R.Legrand im Auftrag DEGES

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: R.Legrand im Auftrag DEGES

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Stahlpylon 129m

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Stahlpylon 129m

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Temporäre Beleuchtung zur Eröffnung

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Temporäre Beleuchtung zur Eröffnung

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung:

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung:

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Bauphase

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Bauphase

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Fußpunkt Pylon

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Fußpunkt Pylon

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Unterer Seilanschluß

Rügenbrücke im Zuge der 2. Strelasundquerung: Unterer Seilanschluß