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Award / Auszeichnung | 07/2009

best architects 10

Porsche Museum, Stuttgart

DE-70435 Stuttgart-Zuffenhausen, Porscheplatz 1

Auszeichnung in Gold - Innenausbau

merz merz

Innenarchitektur

Delugan Meissl Associated Architects

Architektur

macom GmbH

Bauingenieurwesen

Gassmann + Grossmann Baumanagement GmbH

Projektsteuerung

TROX GmbH

Hersteller

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten

  • Projektgröße:

    28.000m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2009

Projektbeschreibung

Im Jahr 2003 beginnt das BĂĽro hg merz architekten museumsgestalter mit der Entwicklung der Konzeption fĂĽr ein neues Porsche Museum. Es erarbeitet das
Drehbuch für Inhalte und Dramaturgie, konzipiert die Dauerausstellung und betreut inhaltlich den Architekturwettbewerb, den Delugan Meissl Associated Architects, Wien 2005 mit einem Gebäudeentwurf auf Basis des von hg merz erstellten Drehbuchs gewinnen.

Ab 2005 entwickelt und realisiert das Büro hg merz Museumskonzeption, Ausstellungsgestaltung, visuelle Kommunikation und Medienkonzept für das Porsche Museum. Das Ergebnis ist eine Ausstellung, deren zentraler Bezugspunkt das Fahrzeugexponat ist. Alle architektonischen, medialen und typographischen Ergänzungen erscheinen in dezenter Präsenz und gehen kongenial auf
die Architektur von Delugan Meissl ein. Die Inszenierung wirkt bewusst reduziert und präsentiert die Fahrzeuge in einem Umfeld, das es dem Besucher erlaubt, sich den unverstellten Exponaten offen zu nähern. Die visuelle Kommunikation und das Medienkonzept der Ausstellung inszenieren nicht sich selbst, sondern ermöglichen den Zugang zu den Ausstellungsinhalten auf eine subtile, spielerische Weise.

Ausstellungskonzept
Die Konzeption basiert auf der Idee eines Rollenden Museums: Alle Fahrzeugexponate sind fahrfähig und können jederzeit auf der Straße eingesetzt werden. Die Ausstellung ist damit ständig in Bewegung und das Museum selbst fungiert wie ein »Mutterhaus« als ebenso exklusives wie flexibles Schaudepot.
Die Ausstellung gliedert sich in die Bereiche: PORSCHE VOR 1948 und PORSCHE NACH 1948. Den inhaltlichen Auftakt zur Ausstellung bildet die Ära von Prof. Ferdinand Porsche: Der geniale Konstrukteur lieferte viele substantielle Beiträge zur Automobilentwicklung, lange bevor eigene Fahrzeuge entwickelt und produziert werden. Die Ausstellungseinheit PORSCHE NACH 1948 zeigt in intelligenten Kombinationen authentischer Groß- und Kleinexponate, interaktiver Medien und ansprechender Grafik die Serienfahrzeuge und Rennwagen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.

Der Rundgang durch das Museum orientiert sich an der chronologischen Produktgeschichte. Sie bewegt sich entlang einer langen schwarzen Fuge, die in die Außen-wände des Gebäudes integriert ist. Eingestreut in diese Geschichte der Serienfahrzeuge sind die IDEEN PORSCHE, also jene Eigenschaften wie LEICHT, CLEVER, SCHNELL, STARK, INTENSIV, KONSEQUENT, die Porsche auszeichnen. An diese Ideenfelder angebunden ist jeweils ein Referenz-Exponat aus der Produktgeschichte, das exemplarisch für diese Eigenschaften steht. Ergänzend folgt ein Themenarrangement, das dem thematisierten Begriff die entsprechenden Rennwagen und Prototypen zuordnet. Die Komponenten ergeben einen dramaturgischen Dreiklang, der die Ausstellung strukturiert. Die Trias aus Idee, Referenz-exponat und Themenarrangement bildet thematische Einheiten, die bei einem Rundgang auch autonom mit dem Besucher kommunizieren können.

Produktgeschichte
In der Außenwand zieht sich eine drei Meter tiefe schwarze Fuge durch den gesamten Ausstellungsraum, die als Präsentationsfläche für die Fahrzeuge der Produktgeschichte dient. Die nach Baujahren aufgereihten Fahrzeuge präsentieren die Höhepunkte der Produktentwicklung bei Porsche. Über die bekannten Exponate der Serien 356 und 911 hinaus zeigt die Chronologie viele weitere einzigartige Fahrzeuge und ermöglicht eine vollständige Übersicht von den Anfängen bis in die Gegenwart.

Ideenbereiche
Die entlang der Zeitachse präsentierte Produktgeschichte erhält ihren Rhythmus durch die Ideenbereiche, welche die sechs Eigenschaften, die »Wesenszüge« des Unternehmens und der Fahrzeuge mittels Tischvitrine, inszeniertem »sprechenden« Bild und Recherche-Terminal pointiert zur Darstellung bringen.

Jeder Ideenbereich ist als räumliche Einheit konzipiert und um ein inszeniertes Exponat mit Leitfunktion angeordnet. Es visualisiert die zentrale Aussage und steht für die Qualität der Idee. Die hinterleuchtete GFK-Karosserie eines Porsche 908 verdichtet die Eigenschaft LEICHT zu einem Bild, INTENSIV veranschaulicht mit einem Schwarm aus 150 Pokalen die Erfolgsgeschichte von Porsche im Motorsport. Die Tischvitrinen zeigen in individuellen Präsentationsformen verschiedene Kleinexponate, die einzelne Aspekte einer Idee verdeutlichen und illustrieren. Der Besucher ist eingeladen, den Raumbereich zu betreten und
sich anhand der Recherche-Terminals, die wie Microfiche-Systeme funktionieren, in die Inhalte zu vertiefen.

Themenarrangements
Den Ideen sind räumlich und inhaltlich sechs Themenarrangements zugeordnet. Die Protagonisten des Le Mans 24-Stunden-Rennen formieren sich z.B. neben der Idee SCHNELL. Herausragende Studien und Prototypen agieren neben der Idee CLEVER. Die medial revolutionär inszenierten Rennwagen der Baureihe 917 sind ein Sinnbild für die Idee STARK. Die Inhalte der Themenarrangements können eine größere Zeitspanne umfassen oder sich nur einem speziellen Produkt und seiner Bedeutung widmen. Die Präsentationsflächen der Arrangements sind durch bodenbündige Schienen begrenzt, die als Träger für Texttafeln, Bildschirme und Passermarken dienen. Diese unauffälligen Systeme gewährleisten hohe Flexibilität
und ein schnelles Umräumen im Sinne des Rollenden Museums.

Mit PORSCHE ENGINEERING und WIE ENTSTEHT EIN PORSCHE setzen zwei weitere Themenarrangements die Potentiale von Porsche in Szene. Der erste Bereich zeigt, wie die Kompetenzen des Unternehmens weit über die Konstruktion von Renn- und Sportwagen hinausreichen. Der McLaren TAG Formel 1 und das China-Auto C88 verdeutlichen, wie Porsche in Weissach auch für externe Auftraggeber sowohl Motoren für den Rennsport als auch komplette Fahrzeuge entwickelt. Das zweite Arrangement zeigt, wie ein Porsche entsteht: Der Besucher kann anhand von drei faszinierenden Schnittmodellen in Originalgröße nachvollziehen, wie ein Fahrzeug vom Entwurf bis zum Serienfahrzeug gefertigt wird. Drei 1:1-Schnitte inszenieren Formgebung mit dem ersten Clay-Modell, Entwicklung mit einem Prototypen und als Abschluss das serienreife Fahrzeug. Filme zu Konstruktion und Entwicklungsphasen ergänzen den tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte.
Porsche vor 1948

Porsche vor 1948

Idee »schnell«

Idee »schnell«

Wie entsteht ein Porsche?

Wie entsteht ein Porsche?

Themenarrangement »Ära 917«

Themenarrangement »Ära 917«