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Award / Auszeichnung | 11/2009

Europäischer Architekturpreis 2009 Energie + Architektur

MUSEION – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst

IT-I - 39100 Bozen

Lobende Erwähnung

KSV Krüger Schuberth Vandreike, Planung und Kommunikation GmbH

Architektur

Ingenieurbüro Axel C. Rahn GmbH

Bauphysik

Lichtvision Design GmbH

Lichtplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten, Verkehr

  • Projektgröße:

    8.353m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2005
    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Die Autonome Provinz Bozen Südtirol will sich mit einem bedeutenden Bau in den überregionalen Kanon der Museumsmetropolen einreihen. Daher lobte die Autonome Provinz Bozen Südtirol Anfang 2001 einen internationalen Wettbewerb für ein Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst aus, bei dem KSV Krüger Schubeth Vandreike unter 285 Teilnehmern den 1. Preis gewonnen haben. Die Architekten haben einen Museumsbau vorgeschlagen, der in seiner bestechenden Einfachheit als identitätsstiftendes Logo im heterogenen Umfeld überzeugte. Die Beauftragung durch die Autonome Provinz Bozen Südtirol sowie Baubeginn erfolgten 2005, die Fertigstellung ist für 2007 geplant.
Das Raumprogramm, das sowohl Ausstellungsfläche als auch Kunstproduktion und -vermittlung umfasst, verlangt in seiner räumlichen Organisation ein großes Maß an Flexibilität. Der 54 m lange und 25 m hohe Kubus nimmt auf vier Ebenen den Großteil der Funktionen in sich auf. Ateliers und Projekträume für Künstler ergänzen den Komplex in einem eigenen Gebäude im Nordteil des Grundstücks. Zwischen den beiden Gebäuden spannt sich ein Vorplatz, der ebenfalls für Ausstellungen und Veranstaltungen bespielbar ist.
Der Mittelteil des dreischiffig organisierten Kubus’ lässt als stützenfreier Raum größtmögliche räumliche Vielfalt zu, und ist deshalb hauptsächlich den Ausstellungen vorbehalten. In den Seitenflügeln sind Erschließung, Kunstpädagogik, Verwaltung und eine Kunstbibliothek untergebracht. Durch die Lage der Treppenhäuser und Aufzüge ist einerseits eine unabhängige Nutzung von Veranstaltungsbereich, Café, Shop, Bibliothek und Projektraum möglich. Über die öffentlich zugängliche Haupttreppe sind andererseits alle Ebenen des Gebäudes miteinander zu verknüpfen. So entsteht ein zuverlässiges räumliches Konzept, das die Flexibilität und Offenheit einer Werkstätte mit den Qualitäten der Ausstellungsräume einer klassischen Galerie verbindet und in seiner Funktionstüchtigkeit zunächst an altbekannte Muster wie das Centre Pompidou erinnert.
Die beiden transparenten nach innen konisch zulaufenden Stirnseiten fungieren als Schaufenster und Projektionsfläche des Museums. Die technisch anspruchsvolle Glasfassade ist als aktive Klimafassade ausgebildet. Die vielschichtige gläserne Fassade wirkt wie ein Filter: Tagsüber kann das Licht Raumweise in die Ausstellungsbereiche gelenkt und modelliert werden. In der Dunkelheit wird sie zur Projektionsfläche. Die kommunizierende Fassade wird zum Bestandteil der Architektur:
Die zur Altstadt und Landschaft hin weit geöffneten nach innen gesogenen Stirnseiten unterscheiden sich in ihrer Transparenz von den geschlossenen und rundherum mit profilierten Aluminiumplatten verkleideten Längsseiten des Kubus. Das Gebäude ist dadurch noch von den umliegenden Bergen aus als silbrige Hülle wahrnehmbar, die sich um das sich ständig in Veränderung befindliche „weiche“ Innenleben des Museums legt. In seiner metallischen Erscheinung setzt es sich von den regional dominierenden Natursteinfassaden ab und signalisiert durch die technisch-fortschrittliche Konnotation des Materials Aufbruchsstimmung.
Die im zweiten Planungsschritt 2006 von KSV Krüger Schuberth Vandreike und dem Ingenieurbüro Krone Berlin entwickelte Zwillingsbrücke über die Talfer stellt künftig gemeinsam mit dem Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst eine Verbindung zwischen der Tiroler Altstadt und der in den dreißiger Jahren entstandenen italienischen Neustadt Bozens her. Das Überqueren des Flusses über die beiden vertikal und horizontal geschwungenen Brückenkörper vollzieht sich als dynamische Bewegung in der Landschaft. Radfahrer und Fußgänger benutzen dabei zwei statisch getrennte Brückenkörper, die als Skulpturen in der Landschaft wirken.
Blick auf das Museion und Talferbrücken

Blick auf das Museion und Talferbrücken

Atelierhaus mit Museion

Atelierhaus mit Museion

Atelierhaus

Atelierhaus

Glasfassade mit beweglichen transluzenten Glaslamellen

Glasfassade mit beweglichen transluzenten Glaslamellen

Ausstellungsraum

Ausstellungsraum

Möbelserie SARN

Möbelserie SARN

Medienfassade

Medienfassade

Zwillingsbrücke über die Talfer

Zwillingsbrücke über die Talfer

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt