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Award / Auszeichnung | 10/2009

Architekturpreis Berlin 2009 / Berlin Architectural Award 2009

Frische Paradies Lindenberg Ost

DE-10249 Berlin, Hermann-Blankenstein-Strasse 48

Auszeichnung

ROBERTNEUN™

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    GroĂź- und Einzelhandel

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 04/2009

Projektbeschreibung

Ins Auge fällt sofort das Dach des Frische Paradieses Lindenberg. Seine Form basiert auf der großmaßstäblichen Übersetzung einer Art Corporate Icon – der Europalette, auf der tagtäglich die frischen Waren im Gebäude transportiert werden. Der Dachkörper scheint sich aus überdimensionalen Holzbrettern und -balken zusammen zu setzen – es entsteht eine Dynamik und eindeutige Ausrichtung des Gebäudes. Die raue Optik des Daches erwirkt einen starken Kontrast zum Erdgeschoss mit seinen großzügigen Glasfassaden und seidenmatt schwarz lackierten Blechverkleidungen.
Durch das Dach, in dem Verwaltungs-, Personal-, Technikräume und Trockenlager untergebracht sind, wird das Erdgeschoss mit seinen verschiedenen Nutzungsbereichen räumlich aufgespannt und zu einem Ganzen verwoben. Das Dach scheint förmlich über der Asphaltfläche zu schweben und formuliert so eine Offenheit, die Kunden und Lieferanten in das Gebäudeinnere führt. Der Dachkörper ruht komplett auf expressiven V-Stützen an den Längsfassaden des Marktes.
Die gesamte Unterseite des Daches ist ebenfalls in Holz ausgeführt, das allerdings im Innenbereich zusätzlich lackiert und damit veredelt wurde. Auch der Asphalt der äußeren Verkehrswege setzt sich im

ELEGANZ DER ZWECKMĂ„SSIGKEIT

Dass Gewerbearchitektur nicht nur zweckmäßig, sondern auch gestalterisch anspruchsvoll sein kann, hat das Berliner Architekturbüro ROBERTNEUN™ bereits in der Vergangenheit durch seine An- und Umbauten für das Delikatess-Großhandelsunternehmen Frische Paradies bewiesen. Mit dem Frische Paradies Lindenberg Ost im Berliner Prenzlauer Berg wurde am 08. Mai 2009 nun der erste von den jungen Architekten entworfene und realisierte Neubau eröffnet.

Bewusste Ernährung ist längst zum Lifestyle avanciert – ein entsprechendes architektonisches Umfeld für die Präsentation der Waren scheint dabei nur folgerichtig. Mittlerweile hat das Architekturbüro acht Märkte für Frische Paradies in ganz Deutschland realisiert – Architektur ist
für das Unternehmen zum Mehrwert, zum verkaufsfördernden Alleinstellungsmerkmal geworden.

Ins Auge fällt sofort das Dach des Frische Paradieses Lindenberg Ost. Seine Form basiert auf der großmaßstäblichen Übersetzung einer Art Corporate Icon – der Europalette, auf der tagtäglich die frischen Waren im Gebäude transportiert werden. Der Dachkörper scheint sich aus überdimensionalen Holzbrettern und -balken zusammen zu setzen – so entsteht eine Dynamik und eindeutige Ausrichtung des Gebäudes. Die raue Optik des Daches erwirkt einen starken Kontrast zum Erdgeschoss mit seinen großzügigen Glasfassaden und seidenmatt schwarz lackierten Blechverkleidungen.

Durch das Dach, in dem Verwaltungs-, Personal-, Technikräume und Trockenlager untergebracht sind, wird das Erdgeschoss mit seinen verschiedenen Nutzungsbereichen räumlich aufgespannt und zu einem Ganzen verwoben. Dabei vermittelt das Obergeschoss trotz seiner Massivität einen Eindruck von Leichtigkeit. Das Dach scheint förmlich über der Asphaltfläche zu schweben und formuliert so eine Offenheit, die Kunden und Lieferanten in das Gebäudeinnere führt. Der Dachkörper ruht – vermeintlich – komplett auf expressiven V-Stützen an den Längsfassaden des Marktes.

Die gesamte Unterseite des Daches ist ebenfalls in Holz ausgeführt, das allerdings im Innenbereich zusätzlich lackiert und damit veredelt wurde. Auch der Asphalt der äußeren Verkehrswege setzt sich im Inneren als geschliffener Gussasphalt fort, was ihn wie Terrazzo wirken lässt.

Zentral für die Konzeption des Gebäudes ist die funktionale Dualität des Frische Paradies-Betriebes von Warenkommissionierung und Einzelhandel. Das Gebäude verläuft über zwei Etagen, wobei das Erdgeschoss Markt-, Kommissionierungs-, Liefer- und Lagerbereiche beherbergt. Die Raumstruktur im Erdgeschoss erzeugt eine maximale Transparenz zwischen den verschiedenen Nutzungsbereichen. Es entstehen Querverbindungen, fließende Übergänge und Sichtbeziehungen, die z.B. den Kunden Einblick in die Kommissionierungshalle und die Warenanlieferung gewähren. Aber auch die Telefoneinkäufer im Obergeschoss können direkt von ihrem Arbeitsplatz verfolgen, wie die gerade georderten Waren verpackt und verladen werden. Die Raumstruktur ist somit zugleich inhaltliche Aussage des Bauherren. Backstage wird nicht verborgen, sondern offensiv geöffnet.

Die räumliche Strukturierung des Erdgeschosses mit ihren sehr unterschiedlichen funktionalen Anforderungen wird zusätzlich durch den Einsatz verschiedener Materialien und entsprechender farblicher Differenzierung im Innenraum deutlich. So ist die Fleisch- und Geflügelabteilung in schwarz gehalten, wodurch sich das Rot des Fleisches effektvoll kontrastiert. Der Gemüse- und Obstbereich ist komplett verspiegelt und multipliziert die Buntheit des Angebots ins Unendliche. Ins Auge springt die Fischabteilung mit ihrem handbemalten Fliesenmosaik, dass die Architekten aus historischen graphischen Darstellungen von Fischen zusammengestellt haben. Die expressive und gleichzeitig funktionsgerechte Materialität der jeweiligen Räume setzt sich ebenfalls in der Kommissionierungshalle fort. Die Veterinäranforderungen wurden hier auch ästhetisch ansprechend umgesetzt – durch gläserne, teilweise im Siebdruckverfahren geweißte Oberflächen und eine hellere Körnung des geschliffenen Asphaltbodens.

Intention des Projektes war es, alltägliche Einkaufsmarkt- und Gewerbearchitektur über den Zweckbau hinaus zu entwickeln. Dies wird auch an der gestalterischen Integration der komplexen Haustechnik und der brandschutztechnischen Konzeption des Gebäudes deutlich, die wichtige Grundvoraussetzungen für das elegant und expressiv wirkende Gesamtergebnis bilden.
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