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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2009

Neubau eines Gemeindehauses

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Anerkennung

Liebel/Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Mit dem Neubau des Gemeindezentrums besteht die Chance, dem Gemeindeleben eine neue Mitte, einen neuen Identifikationspunkt an zentraler Stelle neben der Gemeindekirche zu geben. Der Neubau soll, gemeinsam mit der Kirche, Pfarrhaus und dem neuen Gemeindeplatz zum – belebten - Zentrum der Gemeinde werden.

Mit dem Neubau könnte so zusammen mit dem Kirchenbau sowie dem Pfarrgebäude ein Ensemble entstehen – ein Ensemble aus verschiedenen Individuen, die sich gegenseitig respektieren, die jedoch unter den Bedingungen ihrer jeweiligen Zeit heraus entwickelt und geplant wurden.
Die Situierung des Neubaues des Gemeindezentrums schafft gemeinsam mit der Kirche eine Platzsituation, die sich unter schönen großen Bäumen, z.T. Kastanien als den typischen Kirchenplatzbäumen, entwickeln könnte. Dieser Baum bestandene Platzbereich könnte so zum Zentrum des gesellschaftlichen Lebens der Kirchengemeinde werden.
So könnten unterschiedliche Teile einer Gesamtanlage entstehen - dort die bestehende Kirche, hier das neue Gemeindezentrum - die die baulichen Voraussetzungen dafür schaffen sollte, das Kirchenleben in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schieben – ein Zeichen, das Kirchenleben als integrativer Bestandteil unserer Gesellschaft zu sehen.

Der Gemeindeplatz fügt sich somit in eine Folge unterschiedlicher, fußläufig verbundener Plätze ein: Rathausplatz, Kirchplatz und Gemeindeplatz.
Als Schlusspunkt dieser Platzfolge öffnet sich der Gemeindeplatz zur Straße (und zur Öffentlichkeit) und rückt somit das Gemeinde- und Kirchenleben in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Durch die Platzgestaltung ermöglicht er eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten organisierter oder auch nicht organisierter Art – auch für Jugendliche -skateboarden an Rampen und Treppen, Sitzmöglichkeiten auf Bänken unter den Kastanien oder auf großen Sitzstufen im Hofbereich in der Sonne usw.
Die Großform des Gebäudes wird mit einer Stein- oder Bachsteinfassade bekleidet, die zu den filigranen Holz-Pfosten-Riegelfassaden einen reizvollen Kontrast bilden.

Das Foyer sowie der Gemeindesaal als zentraler und vielfältig genutzter Ort des Gemeindelebens öffnen sich großzügig zum Platz und lassen durch die großflächig öffenbare Glasfassade die Kirche jederzeit am Gemeindeleben präsent sein. Die Innenraumgestaltung mit Licht und Farbe wird so aufeinander abgestimmt, dass ein freundlicher Ort entsteht, ein Ort mit Aufenthalts- und Verweilqualität. Die Materialien werden sinnvoll, d.h. entsprechend ihren Eigenheiten eingesetzt. Vielfältige Blickbeziehungen aus dem Gebäude auf den Platz und die Kirche tragen zu einer unverwechselbaren Charakteristik des Gebäudes bei.
Die innenräumliche Anordnung des Saales und des Sitzungsraumes in Verbindung mit dem Foyer ermöglicht durch Schiebewände die Schaffung eines großen, beide Räume sowie das Foyer umfassenden Raumes, an dem auch größere Gemeindeveranstaltungen stattfinden können – auch dann, wenn aufgrund der Witterung diese kurzfristig nicht mehr auf dem Platz stattfinden können.

Schiebeelemente und Vorhänge ermöglichen eine Veränderbarkeit und Regulierbarkeit des Saales, so dass er an verschiedene Nutzungen wie Aufführungen des Chores oder Altennachmittage angepasst werden kann.
Der Küchenbereich schließt direkt an den Saal an, von hier aus können sowohl der Saal als auch das Foyer bedient werden.

Über einen westlichen Innenhof kann das Treppenhaus neben dem Foyer auch von außen erschlossen werden. Der Nebeneingang befindet sich in unmittelbarer Nähe direkt neben den Parkplätzen.
Dadurch kann das Gebäude zeitgleich auf unterschiedlichste Arten genutzt werden, ohne dass die einzelnen Nutzergruppen (auch im Erschließungsbereich) sich gegenseitig beeinträchtigen.
Von diesem Innenhof wird auch der Jugendbereich erschlossen, der in einem abgelegenen und deswegen unbeeinträchtigtem Bereich des Gemeindezentrums seinen Platz findet. Hier können die Jugendlichen sich Ihren bereich einrichten ungestört (und nicht störend) für die anderen Gemeindebereiche. Der Jugendbereich verfügt über einen eigenen südlich orientierten Außenbereich, der tiefergelegt mit Sitzstufen einen eigenen definierten Spiele- und Aktionsbereich bildet. Holzsitzstufen schaffen hier eine zusätzliche Aufenthaltsqualität.
Im Obergeschoss befindet sich der Kleingruppenraum mit meditativer Wirkung, Medienräume sowie der Gruppenraum, der über eine eigene Dachterrasse verfügt.
Der Raum der Stille wird über ein geschlossenes Atrium von oben belichtet, transluzente Glassteine werden in der Atriumsaußenfassade eingelassen, um eine meditative Lichtstimmung im Atrium und dem Raum der Stille zu ermöglichen.

Das Gebäude sollte hochdämmend unter Verwendung ökologisch sinnvoller Materialien ausgeführt werden. Saal, Foyer und Sitzungsbereich können einfach quergelüftet werden.
Eine effektiver, außenliegender Sonnenschutz verhindert eine sommerliche Überhitzung des Gebäudes. Die Fensteranordnung erfolgte verschiedenen Gesichtspunkten:
Einerseits sollte möglichst viel (Süd-)Sonne ins Gebäude gelangen, um eine möglichst effektive Passive Solarenergienutzung zu ermöglichen, andererseits war eine großzügige optische Anbindung des Erdgeschosses an die Platzbereiche gewünscht.
Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Ansicht Süd/ Ost

Ansicht Süd/ Ost

Ansicht Nord/ West

Ansicht Nord/ West

Schnitte

Schnitte

Lageplan

Lageplan