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Award / Auszeichnung | 09/2009

Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 2009

Golden Gate | Parkeingang Jena- Paradies

DE-07743 Jena, Vor dem Neutor 2

Preis

Martin Hakiel

Architektur

B. König

Architektur

B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 10/2007
    Fertigstellung: 06/2008

Projektbeschreibung

Der Volkspark Oberaue wird in großen Teilen und insbesondere an seinen Eingängen durch Fernwärmeleitungen geprägt. Die Rohre als Chance für die Gestaltung des Parks zu verstehen und diese Durchlässe als tatsächliche „Eingänge ins Paradies“ zu inszenieren ist eine Idee des Projektes „Adern von Jena“ (Dana Kurz). Der mit dem 1. Preis prämierte Beitrag zu dem in diesem Rahmen veranstalteten Studentenwettbewerb schlug vor, am Neutor ein „Golden Gate“ zu errichten. Dazu sollte die Fernwärmetrasse „vergoldet“ und ein durch die Rohre und den Bahndamm gefasster Eingangsplatz ausgebildet werden, der sich zwischen den „vergoldeten“ Rohren, dem Bahndamm und der Leutra aufspannt.

Der Platz
Zentrales Element der Maßnahme bildet der neue Eingangsplatz, der sich zwischen den „vergoldeten“ Rohren, dem Bahndamm und der Leutra bzw. der gegenüberliegenden Bepflanzung aufspannt. Der Platz befindet sich südlich des Stadtzentrums unweit des alten Paradiesbahnhofs in Jena. Das Planungsgebiet lässt sich in 2 Teile untergliedern; in den der Stadt zugewandten Teil zwischen der Straße „vor dem Neutor“ und dem Bahndamm und den zum Park orientierten Eingangsplatz jenseits der Gleisanlagen.
Der Platz entwickelt mit einer einheitlichen, klar geometrischen und ruhigen Geste ein markantes, aber zurückhaltendes Gesicht. An zentraler Stelle verweist ein Apfelbaum/Zierapfel auf das Thema „Eingang ins Paradies“.

Rechtes Leutraufer
Dieser Bereich entwickelte durch den sich zur Leutra abtreppenden Eingangsplatz die Raumwirkung einer Bühne. Als Pendant zur befestigten Fläche des Platzes wurde ein intensiv gestaltetes Landschaftsbild im Anklang an das Thema Paradies hergestellt.
Als Voraussetzung dazu wurden alle Befestigungen bis auf die Sohleinfassung demontiert und eine natürliche Böschung hergestellt.
Unter Einbeziehung der bestehenden Sträucher wurden im Weiteren eine spannungsvolle Reihung von Sträuchern (Leitpflanze: immergrüner Schneeball) als räumliche Kante gesetzt, die jedoch über Kleinsträucher und Stauden hinweg Durchblicke zulassen und z. T. auch solitäre Stellungen der Gehölze ermöglichen. Im Uferbereich überkrönen zwei max. 10 m hohe Silberweiden die niedrigere Bepflanzung. An der Einfassung säumen Stauden das Flussufer und fassen die Rasenfläche zum Fluss ein.

Fläche "am Neutor"
Die Fläche am stadtseitigen Parkzugang wurde mit niedrigen Stauden bepflanzt, die den Bahndamm verdecken, jedoch den Blick auf die vergoldeten Rohre freigeben, Damit wird der Bezug zum Parkeingang auch von dieser Seite hergestellt. Die bestehende Kastanienreihe wurde auf der Fläche mit 2 Neupflanzungen fortgeführt.

Lichtkonzept
Auf der Stadtseite der Bahnunterführung wurde mit einer aus der bestehenden Stützmauer herausragenden Stele der Parkzugang zur Stadt hin in Erscheinung gebracht. Die Stele soll als Zeichen auf den Parkzugang hinweisen und auch in den Dunkelheitsstunden den Ort markieren. Dazu wurden im Kopf der Stele innenliegend zwei vergoldete Rohrsegmente gegeneinander montiert. Das edle und kostbar scheinende goldene Innere steht im Kontrast zur stählernen, metallisch dunkel beschichteten Hülle. Abends und nachts werden die Goldflächen von Innen beleuchtet und strahlen nach Außen ab. Die Stele weist damit tagsüber wie nachts auf den Zugang unter den goldenen Rohren hindurch in den Park hin und bietet ein ortstypisches und markantes räumliches Merkmal.
Die frequentierten Rad- und Fußwegflächen erhielten ein Lichtbild, bei dem die Material- und Oberflächenqualitäten der beschienenen Flächen im Vordergrund ins Auge fallen; die Leuchten selbst jedoch nicht in Erscheinung treten. Auf Mastleuchten wurde weitestgehend verzichtet und die Leuchten in die bestehenden Baulichkeiten integriert. Blendungsreduzierte Leuchten wurden in die Pfeiler und integriert und werfen kantenscharfes Licht auf die Platzfläche und betonen damit auch des Nachts seine bauliche Kontur. Für die Ausleuchtung der Gehflächen wurden Leuchten im Zwischenraum der Rohre montiert. Wie bei der Stele werden die goldenen Rohre vom Zwischenraum aus aufgehellt. Insbesondere bei den Richtungswechseln der Rohre entsteht damit eine markante Beleuchtungssituation.
Blick zum Bahndamm

Blick zum Bahndamm

Blick von der kleinen Leutrabrücke

Blick von der kleinen Leutrabrücke

Beleuchtung Platz

Beleuchtung Platz

Lichtstele am Parkzugang

Lichtstele am Parkzugang