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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2009

Neugestaltung des Bereiches zwischen Residenz und Innenstadt- Stadt Donaueschingen

Lageplan

Lageplan

Preisgruppe / Preisgruppe / Überarbeitung

roller architekten gmbh

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Unser wichtigstes Ziel bei der Neugestaltung des Bereiches zwischen der Residenz und der Innenstadt Donaueschingen ist die Stärkung des Verbindenden zwischen bisher eher isolierten Straßen- und Platzräumen zu einem großzügig zusammenhängenden Stadtraum. Dieses Planungsziel bezieht sich dabei sowohl auf den gesamtstädtischen Zusammenhang als auch auf das engere Planungsgebiet.
Als Gestaltungsmaxime gilt es, möglichst auf bereits in Donaueschingen vorhandene Gestaltungselemente, Materialien und formale Merkmale zurückzugreifen.
Dies erreichen wir durch die Verwendung von rötlichem Granitpflaster, der die unterschiedlichen mit Mauern und Stufen gegliederten Freiräume zu einem einheitlichen Stadtboden ineinanderfließen lässt.
Die neue topografisch und funktional bedingte Gliederung der einzelnen Freiräume schafft differenzierte Nutzungsqualitäten und ermöglicht die Wahrnehmung stadträumlichen Zusammenhangs.
Grün in der Stadt

Der Stadtraum von der Stadtkirche bis zur Fürstenbergbrauerei wird im Kontrast zum Grünraum der Brigach und zum Stadtpark als steinernes, urbanes Wohnzimmer interpretiert, Einzelbäume sind dabei das charakteristische Merkmal des Stadtgrüns.
Als Übergangslösung für die Zukunft, wenn die großen alten, bestehenden Bäume abgängig sind, ist es wichtig, durch die Neupflanzung von hochstämmigen Einzelbäumen diese charakteristische Prägung der Stadt fortzuführen.


Beleuchtung

Als Grundbeleuchtung kommt die Mastauslegerleuchter „Residenza“ der Firma HESS zum Einsatz.
Als Sonderbeleuchtungen sind Lichtlinien an den gebogenen Treppenstufen vorgesehen. Darüber hinaus werden weitere Lichteffekte wie Kirchenbeleuchtung, Baumstrahler und Objektbeleuchtungen an Einzelelementen integriert.


Kreuzungsbereich Karlstraße/ Kirchplatz

Der Kirchplatz ist bisher von der Karlstraße völlig getrennt und weist mit Asphalt eine der Bedeutung des Ortes unangemessene Materialwahl auf. An seinem südlichen Rand läuft der Platz mit einer geneigten Pflanzfläche aus, was die Aufenthaltsqualität vor der Kirche stark einschränkt.
Wesentliche Ziele der Neugestaltung der Freiräume um die Stadtkirche sind die bessere funktionale und gestalterische Einbindung der Stadtkirche in den Stadtraum und die Aufwertung der Aufenthaltsqualitäten.
Als Merkmal einer einladenden und sicheren Querung der Straße für Fußgänger in Verbindung der Innenstadt zum Plateau der Stadtkirche wird das Profil der Straße An der Stadtkirche (durch die Auflösung des Linksabbiegers) verringert und leicht nach Osten verschwenkt, so dass neben der Vereinfachung der Querung auch eine bessere Einsehbarkeit des Kreuzungsbereiches möglich wird. Die Schaffung eines größeren Platzraumes von der Stadtkirche bis zur Karlstraße, der durch die Verkürzung der Mauereinfassung vor der Stadtkirche bei gleichzeitiger Anordnung von Schlepptreppen beiderseits der Straße entsteht, bewirkt eine bessere räumliche und visuelle Einbindung des Kirchenumfeldes in den Gesamtzusammenhang.
Als Ersatz für die bisherige Böschung fasst eine neue Mauer den südlichen Rand eines erweiterten Kirchplatzes - mit neuen Verweilmöglichkeiten unter Bäumen - vor dem südlichen Hauptportal der Kirche. Zwischen der äußeren, denkmalgeschützten und unangetasteten Bestandsmauer und der neue Mauer verläuft ein kleiner Weg in historischer Führung vom Zwischenpodest der Ölbergtreppe aus zum östlichen Aussichtspunkt an der Donauquelle.

Als Materialien sind vorgesehen: Granit-Blockstufen (alternativ aus Kostengründen hell eingefärbte, gestrahlte Betonstufen), rötliches Granit-Kleinpflaster 7/9-8/10 in den Straßenräumen, rötliches Granit-Mosaikpflaster 4 bis 6 auf dem Kirchplatz, Basalt-Reihenpflaster (Bestand und neu) in Randbereichen des Kirchplatzes, an den Bestand angepasste Natursteinmauern.


Platz vor der Musikschule und der Stadtbücherei

Derzeit ist der Bereich vor der Musikschule und der Stadtbücherei verstellt, wirkt dunkel und abgegrenzt und ist als öffentlicher Raum kaum nutzbar. Der Übergang zum Max-Rieple-Platz ist vom unteren Straßenniveau aus kaum wahrnehmbar, als besonders ungünstig erweist sich derzeit dessen Übergang zur Musikschule, indem man zuerst Treppen zum unteren Zwischenpodest hinunter gehen muss, um diese dann zur Musikschule wieder hoch zu steigen.

Das Thema des Bogens wird in der Treppenanlage zum neuen, Identität stiftenden Stadtelement in der Überleitung zur Stadtkirche und zur Donauquelle und bietet vielfältige Möglichkeiten der Aneignung und Bespielung durch die Bewohner und Besucher der städtischen Attraktionen. Die geschwungen gebogene, helle Treppenanlage schafft die größtmögliche Aufwertung und Zusammenbindung der urbanen Stadträume, Straßen und Plätze verschmelzen zu einem gemeinsamen Stadtraum mit urbanem Flair. Auch das hohe Plateau des Max-Rieple-Platzes öffnet sich, die Treppe wird zur selbstverständlichen Wegeverbindung zwischen bisher isolierten Stadträumen. Die Pflanzung von Felsenbirnen – in Aussparungen der Treppe – ermöglicht eine angemessene Gliederung und Einfügung der Treppe in den städtischen Maßstab, ohne der Gesamtform ihre Kraft und Ausstrahlung zu nehmen.

Die Terrasse des Café Reiter kann nach Osten hin erweitert werden und ist niveaugleich über ein direkt anschließendes Treppen-Zwischenpodest an den Straßenraum angeschlossen, weitere Bespielungsmöglichkeiten für die Gastronomie ergeben sich an der Treppe vor dem Keller der Kleinkunstbühne.

Die Zugänge zur Musikschule und zur Stadtbücherei liegen nun am oberen Treppenpodest als neuem Stadtplatz in direkter, gegenüberliegender Verbindung zueinander. Durch seine vergrößerte Fläche und niveaugleiche Anbindung des Einganges der Musikschule ist er vielseitig für öffentliche Veranstaltungen nutzbar.
Die Fläche, die für die Treppenanlage zwischen dem Schell´schen Haus und der Fahrbahn „An der Stadtkirche“ benötigt wird, entsteht durch die Verlegung der Bushaltestelle, wodurch die Fahrgasse vom Schell´schen Haus »weggeschoben« werden kann. Durch die Anordnung von Stufen direkt vor dem Giebel muss die Treppe zudem weniger Höhe überwinden, was auch der historischen Situation entspricht.

Als Materialien sind vorgesehen: Granit-Blockstufen (alternativ aus Kostengründen hell eingefärbte, gestrahlte Betonstufen), rötliches Granit-Kleinpflaster 7/9-8/10 und auf dem oberen Plateau rötliches Granit- Mosaikpflaster 4 bis 6.


Postplatz

Der Eingang zur Gaststätte und der davor liegende Freiraum wirken bisher eher eng und zugestellt, ohne der Identität einer bedeutsamen Brauerei zu entsprechen.
Die Fürstenbergbrauerei zeigt sich zukünftig in selbstbewusster und offener Weise - der örtlichen Bedeutung gerecht werdend - am Entrée in die Stadt rund um den Dianabrunnen.
Diana mit ihrem gespannten Bogen und die bogenförmige, südliche Einfassung dieser Platzfläche mit zwei Treppenstufen führen in das gestalterische Thema ein:
Bogen - Sehne - Spannung.


Platz der Gäste

Die PKW-Stellplätze werden am westlichen Platzrand zum Brauereigebäude hin, Fahrradstellplätze am nördlichen Platzrand vor dem Café vorgesehen, so dass in der Mitte eine freie Platzfläche verbleiben kann.
Eine Sitzbank - zum Halbkreis gebogen - fasst ein neues Plätzchen ein, das zum Treffpunkt mit neuen Aufenthaltsqualitäten wird. Durch die Verlegung der Bushaltestelle auf diese Straßenseite wird das Plätzchen zum Sammelplatz und Treffpunkt für alle Stadtbesucher: Zu Fuß - mit dem Fahrrad - mit dem Bus. Das Thema des Bogens schafft ein spannungsvolles Ineinanderziehen von vorher funktionalisierten Straßen- und Platzflächen zu einem Stadtraum mit neuen Aufenthaltsqualitäten.
Konzepttext

Konzepttext

Ausschnitt Musikplatz

Ausschnitt Musikplatz

Perspektive Musikplatz

Perspektive Musikplatz

Ausschnitt Einmündung in die Karlstraße / Kirchplatz

Ausschnitt Einmündung in die Karlstraße / Kirchplatz