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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2010

Park auf der Harburger Schlossinsel

Entwurf

Entwurf

3. Preis

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Ulrike Brandi Licht

Lichtplanung

Erläuterungstext

Ein Park an einem Ort, der Mittelpunkt einer geschichtsträchtigen Schlossinsel ist, soll respektvoll, zeitgemäß, multifunktionell, ökologisch, wegbereitend, einzigartig, partizipatorisch, edukativ, kommunikativ und pflegeextensiv den besonderen Charme des Hafens für die Anwohner, Berufstätigen, Harburger, Hamburger und überregional in Etappen in die Zukunft führen. Dies auf einer sehr individuell strukturierten Fläche von guten 2ha.
Die Antwort sieht vier Winkel vor, die zu gleichen Teilen in gräserbepflanzte, leicht geneigte Erdkörper und befestigte Quartiersplätze dividiert sind. Diese Form abstrahiert den Bezug zur Befestigungsanlage und stärkt die formale Intention der städtebaulichen Figuration.
Die Gräserflächen geben dem Park Struktur, Rücken und vorsichtige Abgeschiedenheit zur Bebauung, wo hingegen die baumbestandenen Quartiersplätze die Nutzer der städtebaulichen Blöcke in den Park integrieren und sie mit Funktionen wie Treffpunkt, Kiosk, Café, Kunst, Boccia, Spiel u.a. versorgen.
Von diesem unbenommen, durch Sichtachsen freigestellt und durch die Winkel akzentuiert befinden sich die zentralen Schloss- und Schlossnachfolgegebäude auf einer befestigten Platzfläche in der Mitte. Alle sie umgebenden Geländesprünge, Mauerlinie und -reste bleiben unberührt. In ihnen integriert befinden sich Spielmöglichkeiten.
Vier unterschiedlich ausgebildete Orte am Wasser nehmen den reizvollen Bezug zum Wasser auf und generieren langfristig qualitätsvolle punktuelle Uferränder.
Die restliche Fläche ist eine Rasenfläche, welche locker mit einzelnen Gehölzen überstanden ist.
Dies ist eine bewusst einfach, schlicht und sachlich gehaltene Antwort auf eine scheinbar komplexe Fragestellung.
Für den Entwurfsverfasser ist diese reduzierte Ausformulierung der Gegenpol zur langfristigen Heterogenität der Insel.

Lichtkonzept
Der Festungscharakter wird durch eine Beleuchtung der Peripherie gestärkt, so dass der Park als geschlossener Raum wahrgenommen werden kann. Lichtstelen erhellen die Gehwege sowie die Erschließungsstraßen am Rande des Parks.
Die leicht geneigten und bepflanzten Erdkörper werden durch Streiflicht akzentuiert Durch die flächige Anstrahlung formen sie diffuse Lichtebenen für die anliegenden Gehwege sowie weiter sichtbare horizontale Orientierungsbereiche.
Wie die Gehwege durch den Park sollten auch die Plätze selbst nicht beleuchtet sein. Hier geben Indikatorleuchten die Orientierung und eine intime Gestaltung. Sie gleichen sich an die jeweilige Platzform an, betonen Treppenstufen oder gruppieren sich zu groberen Mustern. Durch die niedrige Beleuchtungsstärke am Ufer wird ein ungestörter Blick auf die Wasserfläche ermöglicht.
Schloss und Hotel bilden eine Insel im Park. Eine fassadennahe Beleuchtung stellt ihre Körperhaftigkeit heraus und unterstreicht ihre Besonderheit im Ensemble der Harburger Schlossinsel sehr individuell.
Insgesamt wird eine Lichttechnik gewählt, die Energieeffizienz und Steuerbarkeit in sich vereint. Warme Lichtfarben und das zurückhaltende Lichtdesign lassen die Harburger Schlossinsel auch nachts als einen spannenden und einladenden Ort erfahren.

Pflegekonzept
Um die Qualität des Parks dauerhaft zu sichern sind in den Entwurf Überlegungen eingeflossen, um den Unterhaltungs- und Pflegeaufwand möglichst gering zu halten. Die Rasenflächen sind deshalb als große, zusammenhängende Flächen geplant. Für die mit hohen Gräsern bepflanzten Flächen ist eine mineralische Mulchung vorgesehen, die in den ersten drei Jahren nach Fertigstellung jeweils nur zwei Pflegegänge pro Jahr erforderlich macht. Ab dem vierten Jahr ist nur noch eine Extensivpflege notwendig.

Vertiefung Schloss und Spielplatz

Vertiefung Schloss und Spielplatz

Realisierungsstufen

Realisierungsstufen

Nachtplan

Nachtplan

Blick von Osten in den Park

Blick von Osten in den Park

Eingangssituation Harburger Schlosspark

Eingangssituation Harburger Schlosspark