modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2010

Revitalisierung des Städtischen Saalbaus

Anerkennung

Ludescher von Spreckelsen Architekturbüro

Architektur

D/FORM Gesellschaft für Architektur + Städtebau mbH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
An der Dorstener Straße gelegen markiert der Städtische Saalbau“ einen wichtigen Wegpunkt,einen Trittstein, entlang der Kulturachse von der Altstadt Recklinghausens zum Stadtgarten und
Ruhrfestspielhaus.Durch seine Größe und Funktion sticht der Saalbau aus dem vorhandenen Bebauungszusammenhang hervor und markiert einen besonderen Ort entlang der Straße.
Darüber hinaus vermittelt das Gebäude zwischen dem niedrigen Geländeniveau der Dorstener Straße zur Cäcilienhöhe sowie zwischen der städtischen Bebauung der Altstadt und der aufgelockerten Struktur der nördlich und westlich angrenzenden Wohngebiete. Der Saalbau kann als ein Gebäude des Übergangs verstanden werden. Dieser Entwurf greift diese beiden markanten
Merkmale, den Wegpunkt und das Thema des Übergangs auf. Durch die Erweiterung des Saalbaus wird ein öffentlicher Platz an der Dorstener Strasse gebildet und die in den Hang gedrehte
Anordnung der Seminarräume umfasst das Gebäude einen Vorbereich, der einen Platz in Verlängerung der Limperstraße bildet. Die spätere Bebauung der Flurstücke 176 und 177 soll dem
Platz nach Osten hin begrenzen. Gleichzeitig öffnet sich das Gebäude durch die Anordnung der Seminarräume zur Wegverbindung zum Stadtpark und vermittelt in die Topographie.
ARCHITEKTUR
Der große Saal, das Herzstück des Gebäudes, wird in seinem architektonischen Ausdruck beibehalten, da nur die zur Bespielung des Saales notwendigen Einbauten hinzugefügt werden.
Charakteristische vorgefundene Elemente des Saals wie z.B. die Stützen und die gewölbte Decke sollen wieder vollständig hergestellt jedoch in ihrem jetzigen Zustand belassen werden,
da eine historische Rekonstruktion des alten Saales u.E. zu einem vollständigen Wiederaufbau führen würde. Die hinzugefügten Hubpodien samt Bestuhlung sowie die Verdunkelung des Saales und Verkleidung der Galerien leiten sich in ihrer Materialität von der Fassade ab und heben sich durch ihre glänzenden Oberflächen deutlich vom rau belassenen Bestand ab. Der Grüne Saal wird ebenfalls erhalten und ragt auf Stützen gelagert in das neue Foyer des neuen Saalbaus. Eine großzügige Öffnung an der Ostseite stellt eine Verbindung zum Eingangsbereich her.
Das Foyer öffnet sich zum neu geschaffenen Platz, und lenkt den Blick durch seine großflächige Verglasung auf das Bestandsgebäude bzw. den Eingang zum großen Saal. Die Stützen werden als Gestaltungselement aus dem großen Saal übernommen und rhythmisieren das Foyer durch eine räumliche Notation. Dieser Rhythmus wird durch die herabhängenden Beleuchtungskörper
verstärkt.Die zwischen dem Altbau und neuen Kongressräumen angeordnete landschaftlich gestaltete Haupttreppe erschließt die Kongressräume sowie den großen Saal im oberen Geschoss und bildet
des weiteren eine Passage von der Dorstener Straße zur Wegverbindung zum Stadtpark. Die neuen Kongressräume befinden sich im Obergeschoss gegenüber dem großen Saal und fügen sich in die Topographie des Foyers sowie des Außenraumes ein. Durch die reihenhafte Anordnung ist ein Zusammenschalten der drei neuen Kongressräume zu einem großen Saal möglich. Der Anstieg des Daches der Kongressräume ermöglicht eine großzügige, atelierähnliche Belichtungssituation und einen Blick in die Landschaft.
Das neue Dach wird zum topographischen Element und ermöglicht die Ausbildung eines zusätzlichen Freilichttheaters auf dem Dach.
Wie im Innenraum sollen die Bestands- bzw. neuen Gebäudeteile des Saalbaus auch äußerlich ablesbar sein, weswegen bewusst eine vom Bestand unterscheidbare Kubatur und Materialität gewählt wurde, die sich gleichzeitig in ihrer Höhe und Farbe der vorhandenen Bebauungsstruktur anpassen. Als Fassadenmaterial schlägt der Entwurf eine goldfarbene gelochte Metallfassade vor, die in einigen Bereichen durch Hinterleuchtung auch als Medienfassade genutzt werden kann.
alter Saal / Bestand

alter Saal / Bestand