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Award / Auszeichnung | 12/1999

Beispielhaftes Bauen Landkreis Heidenheim 1998-1999

Werkstatt-, Büro- und Ausstellungsgebäude

DE-89555 Steinheim a. A., Schwabstrasse 27

Auszeichnung

VON BOCK ARCHITEKTEN

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/1997

Projektbeschreibung

Erläuterungstext

Begründung der Jury:
Die Selbstdarstellung eines Handwerkbetriebes und seiner Produkte am Produktionsstandort in einem Gewerbegebiet ist architektonisch überzeugend gelungen. Die Präzision in der Detailplanung stellt Beziehungen her zu der handwerklichen Qualität des Betriebes. Das architektonische Konzept ist klar und konsequent aus dem Leitgedanken einer offenen und transparenten Gestaltung entwickelt. Der bestehende Betrieb wird durch das Gebäude räumlich und städtebaulich gut abgeschlossen und bereichert das Umfeld.

Objektbeschreibung:
Ein Gewerbegebiet, wie jedes andere auch. Da ist ein Schreinereibetrieb, nicht ganz klein, eine Produktionshalle mit stattlichem, weithin sichtbarem Spänesilo, ein Lagerschuppen. Die Gebäudestandorte sind untereinander sicher produktionsbedingt richtig, die Anordnung auf dem Grundstück mehr zufällig. Der städtebauliche Leitgedanke - er fehlt.

Der Betrieb läuft gut - es fehlt an Platz. Eine Erweiterung muss her. Wie macht man so etwas? Einfach dranbauen, länger machen vielleicht - oder breiter? Wenig kosten soll es und fertig sein schon morgen. Nicht so bei Familie Füchsle. Der Vater ist Schreiner und Unternehmer. Die Mutter verkauft Möbel - nein, man kauft dort Lebensstil. Die Tochter hat es mit der Gestaltung, der guten. Der Sohn macht's mit der Wirtschaft - natürlich des Betriebes. Wenn schon erweitern, dann aber richtig. Produktion und Materialfluss, die optimale Anbindung ist das eine, meint der Architekt; wo bleibt die Idee? Eine Radikalkur - ein neues Gesicht - er Kopf. Er ist es, der zusammenfasst, ein Zeichen setzt, neugierig macht. Er schafft den Ort. Er ist klar in der Form, reduziert, fast schon karg.

Eine Leitwand aus dickem Beton, neutrale Kulisse für die Ausstellung von Möbeln, Trennung zwischen Produktion und Verkauf, gleichzeitig mehrfach durchbrochen, mit dem Blick auf das Handwerk. Darangelehnt, schon fast weggekippt, ich hoffe es hält, das Glashaus. Durchsichtig, ein Symbol der Offenheit - hier gibt es nichts zu verstecken, Leute kommt rein! Es soll Treffpunkt sein, für Möbel und Lifestyle meist, aber nicht nur, für eine Vernissage z.B., ein bisschen Kultur. Der Eingang ist rot, sonst fehlt es an Farbe. Die bringen Möbel und Menschen, ein paar Bilder vielleicht. Stahl, Glas und Beton - wo bleibt das Holz? Das ist schon Verrat an der Zukunft - oder nicht? Das Konzept ist "möglichst neutral", so bietet es Spielraum für alles und überdauert die Zeit. Die Zukunft? - Hat hier schon begonnen. Die Sonne heizt, wenn es nicht reicht, unterstützt durch das Spänesilo. Sonnensegel schützen vor Hitze und bilden Arkaden. - Südliches Flair. Die "Klimaanlage" funktioniert ganz ohne Energie. Ein Rohrsystem unter der Bodenplatte saugt, über natürliche Thermik funktionierend, Luft an. Das Erdreich kühlt die Luft im Sommer. Sie wird über die Fußbodenkonvektorschächte der Heizung am Fußpunkt der Glaswand ausgeblasen, wirkt als Querlüftung und tritt durch Klappen an der Rückwand oben aus. Trotz mehr überbauter Fläche, rundherum mehr Grün als vorher, ein behutsamer Umgang mit der Natur. Das ist wichtig fürs Holz - und den Schreiner - aber nicht nur.

Begründung der Jury:
Die Selbstdarstellung eines Handwerkbetriebes und seiner Produkte am Produktionsstandort in einem Gewerbegebiet ist architektonisch überzeugend gelungen. Die Präzision in der Detailplanung stellt Beziehungen her zu der handwerklichen Qualität des Betriebes. Das architektonische Konzept ist klar und konsequent aus dem Leitgedanken einer offenen und transparenten Gestaltung entwickelt. Der bestehende Betrieb wird durch das Gebäude räumlich und städtebaulich gut abgeschlossen und bereichert das Umfeld.

Objektbeschreibung:
Ein Gewerbegebiet, wie jedes andere auch. Da ist ein Schreinereibetrieb, nicht ganz klein, eine Produktionshalle mit stattlichem, weithin sichtbarem Spänesilo, ein Lagerschuppen. Die Gebäudestandorte sind untereinander sicher produktionsbedingt richtig, die Anordnung auf dem Grundstück mehr zufällig. Der städtebauliche Leitgedanke - er fehlt.

Der Betrieb läuft gut - es fehlt an Platz. Eine Erweiterung muss her. Wie macht man so etwas? Einfach dranbauen, länger machen vielleicht - oder breiter? Wenig kosten soll es und fertig sein schon morgen. Nicht so bei Familie Füchsle. Der Vater ist Schreiner und Unternehmer. Die Mutter verkauft Möbel - nein, man kauft dort Lebensstil. Die Tochter hat es mit der Gestaltung, der guten. Der Sohn macht's mit der Wirtschaft - natürlich des Betriebes. Wenn schon erweitern, dann aber richtig. Produktion und Materialfluss, die optimale Anbindung ist das eine, meint der Architekt; wo bleibt die Idee? Eine Radikalkur - ein neues Gesicht - er Kopf. Er ist es, der zusammenfasst, ein Zeichen setzt, neugierig macht. Er schafft den Ort. Er ist klar in der Form, reduziert, fast schon karg.

Eine Leitwand aus dickem Beton, neutrale Kulisse für die Ausstellung von Möbeln, Trennung zwischen Produktion und Verkauf, gleichzeitig mehrfach durchbrochen, mit dem Blick auf das Handwerk. Darangelehnt, schon fast weggekippt, ich hoffe es hält, das Glashaus. Durchsichtig, ein Symbol der Offenheit - hier gibt es nichts zu verstecken, Leute kommt rein! Es soll Treffpunkt sein, für Möbel und Lifestyle meist, aber nicht nur, für eine Vernissage z.B., ein bisschen Kultur. Der Eingang ist rot, sonst fehlt es an Farbe. Die bringen Möbel und Menschen, ein paar Bilder vielleicht. Stahl, Glas und Beton - wo bleibt das Holz? Das ist schon Verrat an der Zukunft - oder nicht? Das Konzept ist "möglichst neutral", so bietet es Spielraum für alles und überdauert die Zeit. Die Zukunft? - Hat hier schon begonnen. Die Sonne heizt, wenn es nicht reicht, unterstützt durch das Spänesilo. Sonnensegel schützen vor Hitze und bilden Arkaden. - Südliches Flair. Die "Klimaanlage" funktioniert ganz ohne Energie. Ein Rohrsystem unter der Bodenplatte saugt, über natürliche Thermik funktionierend, Luft an. Das Erdreich kühlt die Luft im Sommer. Sie wird über die Fußbodenkonvektorschächte der Heizung am Fußpunkt der Glaswand ausgeblasen, wirkt als Querlüftung und tritt durch Klappen an der Rückwand oben aus. Trotz mehr überbauter Fläche, rundherum mehr Grün als vorher, ein behutsamer Umgang mit der Natur. Das ist wichtig fürs Holz - und den Schreiner - aber nicht nur.