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Sonstiges Vergabeverfahren | 03/2010

Neugestaltung des Helsingforser Platzes

Teilnahme

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Neugestaltung Helsingforser Platz TOPOTEK 1 Berlin

THEMA

Die Stadt Helsingfor - so der schwedische Name von Helsinki - gibt dem Platz in Friedrichshain seinen Namen und wird in der vorliegenden Arbeit zum Thema und Leitbild seiner Gestaltung und Ausstattung. Ein schlichter, klar strukturierter Platz mit einem lichten, maritim anmutenden Charakter soll an dieser Stelle entstehen. In der Wahl der Beläge, Bäume, Materialien und deren Farbigkeiten spiegelt sich das nordisch inspirierte Thema wieder und gibt dem Platz seine Identität.

PLATZ

Der Helsingforser Platz wird funktional in zwei Teile geteilt, die durch einen umlaufenden Gehweg zusammengehalten werden.
Der südliche Teil des Platzes wird von einer dreieckigen, leicht abfallenden Platzfläche gebildet. Lineare Betonstufen gliedern und rhythmisieren den Platz. Sie greifen die besondere topografische Situation an dieser Stelle auf und setzen sie spielerisch in Szene. Die Wendeschleife der Tram durchschneidet die Stufen und lässt so markante Einschnitte in diesen entstehen. Entlang der Stufen reihen sich lange Bänke, welche dem Platz eine stärkere Aufenthaltsqualität geben und den Rhythmus des Platzes thematisieren. Die Bänke sind als blockartige Vollholzbänke ohne Rückenlehne ausgebildet. Sie orientieren sie sich somit zu allen Seiten des Platzes. Ihre Ausformung in Holz spielt an einen typischen Materialkanon Skandinaviens an und ihr zurück gesetzter Sockel lässt sie optisch leicht und schwebend erscheinen. Der Platz wird im Westen von der langen Mauer zum Wriezener Park begrenzt, ist aber zwei Meter von der Mauer abgerückt. Zwischen Mauer und Platzfläche ergibt sich so eine Rampe, die es auch Rollstuhlfahrern ermöglicht den Platz zu erschließen und den tiefer liegenden Eingang zum Wriezener Park zu erreichen
Über den Platz legt sich ein Layer aus hainartig, locker gesetzten Kiefern (Pinus sylvestris). Als Reminiszenz an den Norden geben sie dem Platz einen luftigen, lichten Charakter. Gleichzeitig formt ihr besonderer Habitus und ihre eher seltene Erscheinung in der Stadt die Identität des Platzes. Zugunsten der neuen, offenen Gestaltung wird vorgeschlagen lediglich die Gruppe Thuja (5), die Kastanie (4) und ein Spitzahorn (6) zu erhalten.

Den Geschäften vorgelagert entsteht im Norden ein rechteckiger Platz. Er schließt direkt an die Fassade des Gebäudes an und wird so zu einem einladenden Vorplatz und zum Entree für die Geschäfte.

Die beiden Platzteile sind mit unterschiedlichen Bodenmaterialien aber in gleicher Tonalität belegt und ziehen sie sich so visuell zu einem Platz zusammen. Der südliche, abgetreppte Platz ist in einer beigen wassergebundenen Wegedecke ausgeführt aus welcher die Kiefern direkt herauswachsen. Er bekommt einen weicheren Charakter mit hoher Aufenthaltsqualität. Als wasserdurchlässiger Belag erhöht die Wegedecke zudem die sickerungsfähige Fläche auf dem Platz.
Analog dazu erhält der nördliche Vorplatz einen beigen Asphaltbelag. Dieser trägt der eher belebten Situation an dieser Stelle Rechnung. Die Farbigkeit der Bodenbeläge unterstreicht den lichten, hellen Charakter des Helsingforser Platzes.

AKZISEMAUER UND MITTELSTREIFEN

Der Verlauf der Akzisemauer soll im Zuge der Umbauarbeiten der Marchlewskistraße durch einen begrünten Mittelstreifen mit Baumreihe symbolisiert werden. Die Baumreihe in der Mitte der Straße stellt bereits einen starken Bezug zur ehemaligen Mauer her. Ein zusätzlicher Hinweis in Form eines baulichen Zitats ist unserer Meinung nach nicht erforderlich. Eine Fortführung der Baumreihe bis zur Einfahrt zur Warschauerstraße erscheint ausreichend und wird daher vorgeschlagen.

BELEUCHTUNG

Entlang der Marchlewskistraße soll die Straßenbeleuchtung in Form der Aufsatzleuchte von Selux fortgeführt werden. Zusätzlich ist entlang der den Platz begrenzenden Mauer eine Beleuchtung über Standard Straßenbeleuchtung vorgesehen, die sich entlang der Helsingforser Straße fortsetzt. Der Platz selbst wird nicht beleuchtet.