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Sonstiges Vergabeverfahren | 03/2010

Neugestaltung des Helsingforser Platzes

Teilnahme

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

24h-Platz im heterogenen Umfeld

Der Helsingforser Platz liegt stadträumlich in einem heterogenen geprägten Umfeld. Bedingt durch seine Lage wechselt der Platz über den Tag stark seine Nutzungsansprüche. Nutzungsinteressen unterschiedlicher Akteursgruppen überlagern sich hier. Buchstäblich am Rande von Friedrichshain thronend ist der Freiraum lokales Wohnzimmer, vielschichtiger Eingang und kleines Verkehrs-Drehkreuz. Schüler der Dathe-Oberschule treffen sich hier in den frühen Morgenstunden und in der Mittagspause, Studenten, Familien, Senioren und Kinder aus dem angrenzenden Quartier und Besucher des Freiraumlabors nutzen den Platz als Eingangs- und Erholungsplatz über den Tag, zu später Stunde wandelt sich der Platz zu einer Station für Nachtschwärmer, die zwischen der Friedrichshainer Kneipenszene und den Diskotheken Berghain, Fritzclub und Maria pendeln. Die den Platz querende Tram bringt eine weitere Dynamik für den Ort mit sich.

Marchlewskistraße - Helsingforser Platz
Die einheitliche Gestaltung der Marchlewskistraße wird bis an die Kreuzung zur Warschauer Straße durchgezogen. Die Straßenführung, Anordnung der Parkplätze, Taxihaltestellen und Bushaltestelle ist aus der Vorplanung (GIP) übernommen. Die umgestaltete Straße schafft durch die durchgehenden Baumreihen einen einheitlichen Abschluss vor der Gebäudekante und ist Rücken für den nach Süden orientierten Platz. Die Helsingforser Straße endet optisch durch einen klaren Belagswechsel auf Höhe der Häuserflucht und wird dann als „Shared Space“ über den Platz fortgeführt.

Plattform und Rahmen
Die Basis des neugestalteten Helsingforser Platzes ist eine einheitliche, robuste,
multifunktionale Oberfläche, die sich durch eine homogenere Struktur von der durch
Kleinsteinpflaster geprägten Umgebung abhebt. Auf dem Rand dieser Basisfläche liegt ein intensives vorwiegend grünes Band, welches den Platz fasst, die geschützten Bestandsbäume einbezieht und die Mitte des Platzes frei hält. Unterteilungen auf Grund räumlicher und funktionaler Bezüge rhythmisieren und strukturieren das Band.

Urbane Plattform
Auf der urbanen Plattform können allerhand individuelle wie gemeinschaftliche Aktivitäten stattfinden. Die Oberfläche des Platzes besteht aus einer homogenen, eingefärbten, bituminös oder durch andere Zuschlagstoffe gebundene Fläche (Edalith o.ä.). Diese Oberfläche ist wasserdurchlässig und wird durch ein besonderes Fugenbild strukturiert. Tramschienen und Überfahrung sind in den Belag integriert. Die Anschlüsse an die Umgebung werden durch Kleinsteinpflaster hergestellt. Vielfältig nutzbare „Stadtsofas“ aus gerippten Holz sind Anziehungspunkte für eine schnelle Mittagspause oder ein Bad in der Sonne. Zur Beleuchtung der Platzfläche wird die Raum prägende lineare Struktur der Tram-Oberleitungen über den ganzen Platz als Verspannungen fortgesetzt und zur Aufhängung von Beleuchtungselementen umgewidmet. Eine Diskokugel im Zentrum des Platzes vor allem Nachts für einen einmaligen Effekt, der auch tagsüber durch Spiegelungen des Sonnenlichts sichtbar wird.

Der intensive Rahmen – ein Stadtgarten
Von Süden kommend bildet ein Stadtbalkon aus Ortbeton den Auftakt des intensiven Platz- Rahmens. Von der Maueröffnung wird der interessante Blick über die Gleisanlagen, das Freiraumlabor auf die gegenüberliegende Kreuzberger Skyline eröffnet. Im weitern Verlauf der bestehenden Mauer ermöglichen Kucklöcher auf unterschiedlichen Ebenen einen Blick in den Park.
Die Pflanzflächen des Platzbandes mit extensiven Staudenflächen, Hecken und Rasenflächen heben sich durch eine Stahlkante deutliche von der Platzfläche ab.
Eine durch Gräser bestimmte Auswahl an robusten, den Standort angepassten und
pflegeleichten Staudengemeinschaften, mit unterschiedlichen Texturen, bilden einen
besonderen Ort im großstädtischen Kontext. Vor dem Kopfgebäude am nördlichen Ende des Platzes wird in das Band eine Kiezterrasse
integriert welche gerade für Kinder oder für ein mögliches Café einen geschützteren Bereich bietet. Der Eingang des Freiraumlabors wird durch eine Ortbetonfläche hervorgehoben auf der auch Fahrräder abgestellt werden können.

Spuren der Geschichte
Der Verlauf der Akzise-Mauer wird durch einen Grünstreifen in der Mitte der
Marchlewskistraße bis zur Warschauer Straße hin nachgezeichnet. Durch rotlaubige
Blutpflaumen wird die rötliche Tönung der ehemals aus Holzpalisaden, rötlichen
Findlingssteinen oder Klinker bestehenden Zollmauer interpretiert. Die Bäume setzen sich durch einen anderen Habitus und durch eine reiche Blüte im Frühjahr von den flankierenden Straßenbäumen ab. Auf Höhe des Helsingforser Platz heben Heckenstücke und zwei Cortenstahltafeln mit eingeprägten/gelaserten Informationen die historischen Spuren hervor.
Entwurfsschichten

Entwurfsschichten

Richtungen

Richtungen

Stadtsofa

Stadtsofa