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Award / Auszeichnung | 03/2005

Europäischer Kalksandstein Architekturpreis 2005

HAUS SEEGER

HAUS SEEGER

Projekt „Typologische Wohnhäuser“ in Weimar

1. Preis

AFF Architekten

Architektur

Erläuterungstext

TYPOLOGIE

Mit dem verabschiedeten B-Plan zum „Neuen Bauen am Horn“ in Weimar wurde der Stadt ein „Spielfeld“ gegeben, welches nicht nur an die vernachlässigte Tradition des Bauhauses erinnert. Die Aufforderung ging an Bauherrn und Planer gleichermaßen, sich einer Grammatik des Bauens zu unterwerfen und in einer stilfreien Zeit einen Ankerpunkt, aber auch eine Chance der Reflektion auf die Kritik des untersagten Regionalismus zu formulieren.

Für die Häuser Arndt, Seeger-Baukrowitz und Zivcec versuchten wir eine
Typologie zu entwickeln, die eine Beziehung der Gebäude zueinander aufgrund ihrer Funktionszusammenhänge, ästhetischen Wirkung und Materialauswahl herstellt. Gegen die Wilkür von Gestaltelementen in Einfamilienhaussiedlungen proklamierten wir einen Typologischen Katalog.
Unter Berücksichtigung der verschiedenen Lebensentwürfe der Bauherren ergab sich für jedes Haus eine spezifische innere Struktur, die sich jedoch in allen Fällen gleichermaßen als expressive Kubatur nach außen abzeichnet und dreidimensional mit ihrer Umgebung in Form von Austritten, Terrassen verwoben ist.
Möglich wurden diese prägnanten Hausformen durch den Einsatz einer Mischbauweise
von Kalksandstein und Stahlbeton. Mit dem Einsatz von Großblocksteinen konnte trotz der erhöhten Stahlarbeiten die Bauzeit und Kostenbereich von 1000 Euro/qm Wohnfläche
(KG 300/400) gehalten werden.
Als regionale Verankerung im Detail wurde das Vorhandensein von handwerklichen Fertigungstechniken in Thüringen mit dem strengen Bild der Moderne vereint. So folgen
auch die Fenster der Modularen Bautechnik des Rohbaues. Durch Vor- und Rücksprünge
der Glasebene ergibt sich eine unterschiedliche Zugehörigkeit des Fensterbrettes nach innen oder außen. Einerseits Wohnmöbel und äußere Abstellfläche. Einer differenzierten Zuordnungen von einzelnen Raumbilder zu den Wohnabläufen kann somit Rechnung getragen werden. Die modularen Vorgaben der Urbanen Struktur im B-Plan von
Prof. Krischanitz tragen wir in die Ebene des Details. Die ablesbare Typologie schafft die Vorraussetzung einer homogenen Gemeinschaft - ohne Aufgabe der persönlichen Identität.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag zeigt beispielhaft, wie im Mauerwerksbau eine variantenreiche Vielfalt innerhalb eines Gebäudekonzeptes erhalten werden kann. Ähnlich und doch individuell unterschiedlich stellen die Gebäude einen Typus dar, der auf der einen Seite dem einzelnen Gebäude eine eigene Identität verleiht. Die gezielt und sehr präzise gesetzten Mauerwerksöffnungen stehen im spannungsvollen Gegensatz zu den geschlossenen Wandscheiben. Die Ausnutzung der relativ kleinen Grundstücke ist gut gelungen, da durch die plastische Gestaltung der Baukörper gut dimensionierte Dachterassen gewonnen werden. Die konstruktiv saubere Durcharbeitung ermöglicht auch kleinen Handwerksbetrieben eine einfache Umsetzung des Entwurfs. Insgesamt ein moderner, gestalterisch, funktionell und ökonomisch interessanter Beitrag zum wiederbelebten Thema \"Siedlungsbau\".
HAUS ARNDT

HAUS ARNDT

HAUS ZIVEC

HAUS ZIVEC