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Einladungswettbewerb | 07/2010

Erweiterung des Pfarrheimes zu einem "Begegnungszentrum" St. Nikolaus Ankum

Anerkennung

Architekturbüro Mutert

Architektur

Erläuterungstext

Als Glanzpunkt von Norden aus klar erkennbar und signifikant angeordnet – empfängt das neue Begegnungszentrum seine Besucher in beeindruckendem und stimmungsvollen Erscheinungsbild. Konzeptionell entwickelt sich aus seiner Mitte ein 2-hüftiges Gebäudeensemble, das sich in langgestreckter Form in Ostrichtung unter Wahrung der erforderlichen Grenzabstände in das Geländerelief hinein fügt + an die südliche Kirchburgmauer anschmiegt. Im Hintergrund gerahmt und dominiert von der stimmungsvollen Kirchsilhouette.

Ein Ort geprägt durch viele Epochen und Fassetten der Baustile. Ein neuer Baustein am Rande der historischen Kirchburg, als Neukonzeption mit Respekt und Sensibilität, zu bedeutend um mit dem neuen vitalen Gemeindezentrum nachrangig oder schüchtern aufzutreten.

Der Genius-Loci / der Geist des Ortes ist geprägt durch historische Bausubstanz, weitläufige Grünanlagen und Baumbestand. Wirkung und Ausstrahlung bilden den Ursprung und Ausgangspunkt für das Entwurfskonzept.

Ein Entwurf der zunächst als Momentaufnahme erst ein Beginn des intensiven Dialoges und Diskussion mit der Gemeinde, dem Bistum und sicherlich auch der Denkmalpflege sein kann – ein Anfang. Ein Beginn der Auseinandersetzung sich auch der Geschichte zu stellen – eine weitere Epoche, auch für zukünftige Generationen nachvollziehbar.

Innerhalb des städtebaulichen Kontextes ordnet sich das neue Begegnungszentrum durch seine runde Ausformung, Struktur - und Materialgestaltung behutsam in sein historisch geprägtes Umfeld ein und wird gleichsam seiner Rolle als Mittelpunkt des Gemeindelebens gerecht.

Ein Solitärbaukörper als Additiv + Glanzpunkt, auch Emotional die Sinne ansprechend, der durch seine plastisch weiche Fassadengestalt in einem goldfarben geschuppten Metallkleid allseitig mit seinem Umfeld korrespondiert und in einen Dialog tritt.

Das Begegnungszentrum für „Jung und Alt“, katholische und kommunale Nutzer ist wesentlicher Baustein der zukünftigen Gemeindearbeit und des gemeinschaftlichen Erlebens - als lebendiger attraktiver Ort mit Perspektive und Bindegliedfunktion in die Zukunft.

Durch Abrücken des 2-geschossigen „flachgeneigten“ Baukörpers mit Gründach verbindet sich „Alt und Neu“ durch die verknüpfende Wirkung der gläsernen Spange mit transparenter Halle und Brückensituation mit der eher kommunal geprägten Nutzung des Altbaus. (Optisch + Funktional)

In dieser Fuge inszeniert der Neubaukörper durch die (Zu-) Neigung seiner westlichen Flanke spürbar die Betonung des Eingangsbereiches. Durch optische Verengung des Platzraumes und Dynamik erfolgt von hier in einladender Geste der nördliche Zugang in das Innere des Begegnungszentrums mit seiner vertikalen und horizontalen Verteilerfunktion (Halle + Treppenhaus).
Schon beim Eintreten in das lichtdurchflutete helle und freundliche Foyer empfängt den Besucher ein stimmungsvoller (Durch-) Blick in den südlichen Innenhofbereich / Forum und Kirchmauer. Aus diesem verbindenden Gelenk, wo sich die Funktionen verschneiden, ist der Außenraum und das faszinierende historische Umfeld erlebbar.

Die zentrale Halle mit Info-Funktion ist Dreh- und Angelpunkt, Gemeindeforum, Treff- und öffentlich witterungsgeschützter Raum. In multifunktionaler Kombination mit dem neuen Gebäudeensemble ist zentral die Toilettenanlage konzipiert. Durch die Vielzahl von Zugängen, seiner internen und externen variablen Verknüpfung und störungsfreien Betrieb bei gleichzeitiger Nutzung der vielfältigen Angebote aller Einrichtungen auch bei größeren Veranstaltungen, können diese sogar parallel genutzt oder wechselseitig ergänzt werden.
Die Erschließungsflächen sind gleichzeitig Aufenthalts- wie Begegnungsräume und damit integrativer Bestandteil des Raumkonzeptes und ermöglichen direkte, vielfältige Außenraumbezüge mit vielen wechselseitigen Blick- und Erlebnisbeziehungen.

Über die Vertikalerschließung des zentralen Treppenhauses sind im Erdgeschoss - östlich der Gemeindebereich - westlich Büro 1 und Bibliothek, im Dachgeschoss westlich der kommunale und östlich der katholische Jugendbereich erreichbar. Glastüren filtern je nach Bedarf die jeweilige Zugänglichkeit und Abgeschlossenheit. Die pastoralen Mitarbeiterbüros (themenspezifisch zugeordnet) erfüllen neben der direkten jeweils ebenerdigen Erreichbarkeit zusätzlich auch Informations- und Überwachungsfunktion. Die Mitarbeiter sind nicht versteckt, sondern präsent.

In dem Begegnungszentrum werden den vielfältigen Nutzungsansprüchen jeweils der notwendige und angemessene Raum gegeben. – Ein Impuls zur Stärkung des Gemeindelebens. Die Neukonzeption sieht im EG eine Ausrichtung der variablen Gemeinderäume nach Osten zum Parkraum / Vorplatz vor. Offenheit, Erreichbarkeit (Senioren/PKW), Variabilität in unterschiedlichen Variationen. Einbeziehung des Außenraums und Ausblick auf ein stimmungsvolles, lebendiges Umfeld.

Das ´Gemeinsame und das Miteinander´ offenbart sich durch die Anordnung der neuen Platzthemen
(EG: Forum und Platz der Begegnung, im DG „Jugendboulevard“) in mitten dieser Komposition als nutzbarer Schnittpunkt für Aktivitäten und verbindendes Element des aktiven Gemeindelebens.

Die Jugend erfährt ihren eigenen Bereich, im Dialog mit der südlich aufragenden Kirche, mit eigener Note und Identität. – Besser kann ein Ort für die Jugend kaum sein. Eine Perspektive in die Zukunft mit positivem Image – denn Jugend ist unsere Zukunft. Der kommunale Jugendbereich orientiert sich stadtseits, die katholische Jugend zum Park mit direkter Kommunikation zur Kirche. Dabei kommt dem Vorfeld auf der Kirchenebene große Bedeutung zu: Eine Performance als Treff- und Anlaufpunkt der Jugend zwischen Kirche und Begegnungszentrum + wechselseitigen Ein- und Ausblicken und spürbarem Erleben der Dynamik (Bühnencharakter). Ergänzend steht für die Jugend der Gewölberaum im Kellergeschoss als Themenraum (Kicker-, Tischtennis, Musikraum, etc.) zur Verfügung.

Obwohl zukünftig durch seine Gruppencharakteristik innenräumlich unterschiedlich bespielt, erhält dieser Ort Identität, Orientierung und ermöglicht eine Identifikation. Ein sympathischer Ort zum kommunizieren und offener Gemeindetreffpunkt für Jung und Alt.

Insgesamt verfügt das Begegnungszentrum mit seinen variablen multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten für Jung und Alt somit über eine Aktivitätssteigerung / Stärkung und Vitalisierung des Gemeindelebens und der Pastoralarbeit. Das Konzept erlaubt eine gute Orientierung, kurze Wege, Überschaubarkeit und ein harmonisches Miteinander aller Funktionen.

Die energetisch kompakte Gebäudekonzeption bietet vielfältige Möglichkeiten einer adäquaten und zeitgemäßen ökologisch orientierten effizienten Haustechnik und energetisch optimierten Baukonstruktion. Innovative Kombination aus Passivhausstandard, Regenwassernutzung / und Versickerung, Erdwärmenutzung mit Fußbodenheizung, etc. entsprechen dem Grundgedanken und der besonderen Verantwortung der Kirche für den Erhalt unseres natürlichen Lebensraumes, sollten jedoch einer zukunftsorientierten wirtschaftlichen Überprüfung unterliegen.