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Offener Wettbewerb | 07/2010

Neubau eines Unterkunftsgebäudes in der Erzherzog Johann Kaserne Strass

3. Rang

Johannes Kaufmann und Partner

Architektur

Erläuterungstext

Integration im Gesamtensemble

Das neue Bauwerk reagiert auf die städtebauliche Ausgangslage als klar, gesetzter einheitlicher Baukörper, als logische Ergänzung im Gesamtensemble. Seine Struktur thematisiert die Schaffung eines Sockels, mit den darüber auskragenden Unterkunftsbereichen. Die Platzierung erfolgt unmittelbar in Anschluss an den bestehenden Exerzierplatz um den Baumbestand im Norden und Westen möglichst zu erhalten. Die städtebauliche Struktur folgt der Maßstäblichkeit der Umgebung und sucht Integration. Die Gebäudebreite orientiert sich am historischen Bestandsgebäude.

Durch das Zurücksetzen des Erdgeschoßes entsteht ein großzügig überdachter Bereich als gedeckter Übergang zwischen Innen und Außen. Dies stellt einerseits die geforderte Überdeckung der Zugangsstiege sicher und strukturiert weiters das Gebäudevolumen entsprechend der inneren Funktionen. Vom großzügigen Foyer aus erfolgt die Erschließung der weiteren Bereiche welche klar nach Funktion von einander getrennt wurden um eine größtmögliche Übersichtlichkeit in der Nutzung zu erhalten.


Übersichtliche Strukturen – kurze Wege

Innerhalb des Gebäudes besteht eine klare, übersichtliche Struktur, die direkte und kurze Wege ermöglicht. Die Erdgeschoßzone bleibt durchlässig und ist über eine Rampe barrierefrei erschlossen. Sie beinhaltet alle Verwaltungsflächen, Kanzleien sowie die Lehrräume. In den beiden Obergeschoßen erfolgt die Erschließung zweihüftig. Alle Gänge führen hin zum Licht und Aufenthalts- beziehungsweise Teeküchenbereich brechen die Gangfläche raumerweiternd auf und schaffen einen entsprechenden Bewegungsraum vor der Stiege. Die Lagerflächen im Keller sind klar und übersichtlich angeordnet und über Oberlichten natürlich belichtet und belüftet. Der Schuhwaschraum fungiert als Schmutzschleuse zwischen Außen und Innen und ist über den Gang direkt an das Stiegenhaus angebunden.


Changierende Lärchenholzfassade

Die Fassade in Lärchenholzlattung trägt die konstruktive Holzbauweise sichtbar nach Außen. Der gleichmäßige, kompakte Baukörper führt dabei zu einer gleichmäßigen Verwitterung des Holzes. Dadurch entsteht ein sich natürlich veränderndes Fassadenbild.


Holzbauweise – umweltfreundliche und rasche Bauweise

Die Errichtung erfolgt auf einem massiven Stahlbetonkellergeschoß in reiner Holzbauweise. Die Sanitärbereiche werden als komplett fertig ausgestattete und installierte modulare „Boxen“ auf der Baustelle mittels Kran versetzt. Die Errichtung der Zwischenwände erfolgt in Schottenbauweise aus Brettsperrholz, darüber spannen in Querrichtung wieder Brettsperrholzdeckenelemente. Die Außenwände bestehen aus hochgedämmten Holzrahmenelemente. Ein entsprechender Trittschallschutz ist durch Aufbringung einer Schüttung sowie eines schwimmenden Estrichs sichergestellt. Dadurch ist eine schnelle, effiziente und kostengünstige Bauabwicklung, mit einem hohen Vorfertigungsgrad bei gleichzeitig gesicherten Qualitätsstandards möglich. Die Holzbauweise leistet als nachhaltiges, ressourcenschonendes Material weiters einen wesentlichen Beitrag zu einem zeitgemäßen, umweltfreundlichen Bauen. Durch den hohen Vorfertigungsgrad und die rasche Bauzeit können die Baukosten umgelegt auf die im Projekt geplante Nettogrundfläche, unserer Erfahrung nach, jedenfalls eingehalten werden.


Kompakter Baukörper in Niedrigenergiebauweise

Der sehr kompakte Baukörper in Holzbauweise gewährleistet - bei gleichzeitigem Einsatz effizienter Dämmstärken – den Niedrigstenergiehausstandard. Fenster in 3-Scheibenisoliervergalsung sowie optimierte Ausführungsdetails zur luftdichten Gebäudehülle und die Vermeidung von Wärmebrücken ermöglichen einen Heizwärmebedarf von 22 kWh/m2a. Dieser ist somit deutlich kleiner als die vorgegebenen 30 kWh/m2a. Nach Süden hin ausgerichtete Solarkollektoren am Dach werden zur Bereitung des Warmwassers genutzt. Die Beheizung erfolgt gemäß den Vorgaben über die zentrale Hackschnitzelanlage. Die genauen Aufbauten können dem Energieausweis entnommen werden.