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Award / Auszeichnung | 06/2010

KAP Kölner Architekturpreis 2010

HdA Kubus - Interimsquartier für das Haus der Architektur

DE-50676 Köln, Josef-Haubrich-Hof

Anerkennung

gernot schulz : architektur GmbH

Architektur

Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

22quadrat gmbh

Design

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Museen, Ausstellungsbauten, Temporäre Bauten

  • Projektgröße:

    56m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Das Haus der Architektur in Köln ist die Diskussions- und Präsentationsplattform des Vereins zur Förderung von Architektur und Städtebau e.V. in Köln. Bis 2008 in der vom Architekten Joachim Schürmann geplanten Umbauung der romanischen Kirche Groß St. Martin beheimatet, findet sich zukünftig der Verein in großzügigen Räumen in direkter Nachbarschaft zum Neumarkt im Zentrum Kölns. Hierfür wird das Gebäude der VHS in Köln saniert und für den Verein das bisher ungenutzte EG des aufgeständerten Gebäudes als sog. „Kulturvitrine“ hergerichtet. Den entsprechenden Wettbewerb gewann das Büro gernot schulz : architektur im April 2008. Um die Zeit bis zum Einzug zu überbrücken wurde vom Bauherren und Architekten gemeinsam die Idee eines Interimsquartiers direkt vor dem VHS-Gebäude auf einem bisher ungenutzten Platz geboren. Dieser wird nun von einem mittig positionierten weißen Würfel besetzt, der sich als „white cube“ auf die Nutzung im Inneren als Ausstellungsfläche und „think tank“ bezieht. Die Verdrehungen des Baukörpers zum Koordinatensystem des Platzes verweist auf die diagonalen Wegeachsen auf dem Platz.
Die windmühlenartig angeordneten Öffnungen an allen 4 Ecken des Gebäudes unterstreichen das offene Kommunikationskonzept des Gebäudes. Glasschiebetüren sichern den thermischen Abschluss. Eine Elektro-Fußbodenheizung ermöglicht die ganzjährige Nutzung.
Das Innere des Kubus überrascht. Statt des erwarteten würfelförmigen Raums formt die Dachstruktur mit vier asymmetrischen Lichtkonchen einen konzentrierten diffus belichteten Raum, der auf kleinster Fläche die Grundthemen der Architektur dekliniert: Raumbildung, Lichtführung, Proportion, Harmonie.
Die Farbe Weiß ist Konzeptfarbe der sich alle Gestaltungsmittel unterordnen. Die Farbe und das Gestaltungsmittel der außen aufgebrachten Grafik skizzieren Konzeptteile der entstehenden neuen Räume im benachbarten VHS-Gebäude.
Die Grafik wurde zusammen mit dem Büro 22quadrat aus Osnabrück entwickelt, welche auch das Informations- und Leitsystem für das VHS-Gebäude verantworten wird.
Die Grafik besteht aus einem feinen farbigen Bindfaden, der sich um die temporäre Ausstellungsinstallation legt.
Während die originale Handzeichnung in nur etwa 15 Sekunden entstand, brauchte die große Version sechs Tage für ihre Fertigstellung. Durch ihre Dynamik vermittelt sie jedoch den Eindruck, sie sei zügig und frei mit einer Tuschefeder auf die Außenhaut des Kubus gezeichnet worden, ebenso wie die ursprüngliche Zeichnung.
Somit symbolisiert sie den temporären Charakter der Architektur und erzeugt durch ihre Unberechenbarkeit einen Kontrast zur reduzierten Formsprache des Kubus.
Sämtliche Planungsleistungen wurden als ehrenamtliches Engagement für den Verein erbracht.