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Award / Auszeichnung | 09/2010

BDA Preis Bremen 2010

Hauptgebäude Haus Diepenau

Hauptgebäude Haus Diepenau

Radio Bremen

DE-28195 Bremen, Diepenau 10

Anerkennung

BLK2 Architekten

Architektur

H&P Bauingenieure GmbH & Co. KG

Architektur

WTM Engineers

Tragwerksplanung

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

ANDRES + PARTNER PartmbB für Lichtplanung

Lichtplanung

Prof. Michael Lange Ingenieurgesellschaft mbH

sonstige Fachplanung

Polyplan-Kreikenbaum Planungsbüro Gruppe für öffentliche Bäder, Landschaftsarchitektur, Umwelttechnik und Technische Gebäudeausrüstung

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Durch die Zusammenlegung seiner Standorte in einem Neubau in der Innenstadt und die Nutzung neuester Technologien (Trimedialität) will Radio Bremen die wirtschaftlichen Vorgaben der ARD umsetzen und gleichzeitig durch eine stärkere Präsenz in der Stadt die Kommunikation und Auftritt verbessern.
Für die Stadt Bremen ergibt sich durch die Ansiedelung des Senders im Bereich der westlichen Innenstadt die Chance, diesen innerstädtischen Bereich, der zu verfallen drohte, nachhaltig aufzuwerten.

Die Wettbewerbsvorgabe, für den Neubau die historischen städtebaulichen Strukturen zu respektieren und drei Gebäude zu schaffen, bildete nach einer präzisen Analyse die Grundlage des Entwurfes.
Der nördliche und der südliche Baukörper sind als Blöcke mit Innenhöfen ausgebildet, während der zentrale Baukörper typologisch eine Sonderform darstellt. Einerseits ergibt sich seine Form aus dem Straßenverlauf, andererseits kann er auch als Solitär gelesen werden.
Er ist städtebaulich nicht eindeutig, sondern hybrid, und wird damit zu einer interessanten Ausnahme im Ensemble.

Die Redaktionen und der Haupteingang zu Radio Bremen befinden sich deshalb in diesem Gebäude an der Straße Diepenau und damit auch der Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit.
Die Ausbildung der Fassade unterstreicht die besondere Stellung des Gebäudes. Eine zweischalige Glasfassade mit teilweise weiß bedruckten Gläsern folgt der Kontur des Gebäudes und erzeugt durch ein verwirrendes Spiel von Schichten, Reflexionen und Brechungen eine eigenständige Charakteristik, während die beiden Blöcke durch ähnliche, aber rot bedruckte Glasfassaden einen Rahmen bilden und sich stärker ins städtebauliche Umfeld einbinden.

Der südliche Block zur Weser beinhaltet im Wesentlichen die Produktion, also die Fernseh- und Hörfunkstudios und die Gastronomie.
Im nördlichen Block befindet sich das Archiv und daran angrenzend Mietflächen für Medienunternehmen. Im Erdgeschoss zur Faulenstraße sind Läden angeordnet, die schon heute den erhofften städtebaulichen Aufwertungseffekt belegen.
Die Fassade zur Faulenstraße modelliert durch einen deutlichen Knick die Straßenflucht und öffnet sich vollständig verglast und mit roter Einfassung großzügig zum Stadtraum.
An der Weser erhält die Fassade ebenfalls mit einem leichten Knick auf der historischen Flucht eine elegante Dynamik und bildet mit der Erweiterung der Jugendherberge einen neuen städtischen Raum an der Schlachte.

Die Programmatik der Innenräume ist geprägt durch Offenheit und Mehrfachnutzungen. Das Eventstudio kann zum Restaurant hin geöffnet werden, um Publikumssendungen wie „Drei nach Neun“ zu ermöglichen und die hoch installierten Arbeitsplätze werden von allen Mitarbeitern genutzt.
Die Verkehrszonen sind durch mehrgeschossige, interessant geschnittene Räume gekennzeichnet, die für die interne und externe Kommunikation genutzt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Vorgabe des Wettbewerbs, wonach der historische Stadtgrundriss beim Neubau des Quartiers zu respektieren sei, wird von der Jury ausdrücklich begrüßt. Durch diese Maßnahme wird das Ensemble aus 3 Blöcken / Gebäuden auf prägnante Weise gegliedert.
Der „Solitär“ in der Mitte, das sog. „Haus Diepenau“ überzeugte die Jury in besonderem Maße: Die Glasfassade ist bemerkenswert „tief“ und „vielschichtig“. Es ergeben sich insbesondere dort interessante Spiegelungen und Brechungen, wo der Baukörper auf der Rückseite auf historische Bausubstanz trifft.
Der Eingang wird durch eine Auskragung der oberen Geschosse auf selbstverständliche Weise markiert. Im Foyer trifft man auf sorgfältig bearbeitete Materialien und Details. Das eingestellte Fluchttreppenhaus verblüfft als eigenständig-skulpturale Lösung einer sonst meist nur als Pflichtprogramm abgehandelten Situation.
Dass die beiden Baukörper, die das „Haus Diepenau“ flankieren, mit dem rot bedruckten Glas die Einfügung in den Kontext erreichen sollen, konnte die Jury beim Besuch vor Ort weniger überzeugen.
Modell

Modell

Geeren

Geeren

Weserfassade

Weserfassade

Foyer Haus Diepenau

Foyer Haus Diepenau

TV Studio

TV Studio

Obere Halle Weserhaus

Obere Halle Weserhaus