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Award / Auszeichnung | 09/2010

6. Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis 2010

Festspielhaus Bregenz

AT-6900 Bregenz

Preis - Kategorie Sanierung

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Mader Flatz Schett ZT GmbH

Bauingenieurwesen

Landeshauptstadt Bregenz

Bauherren

Pflügl & Roth

Bauingenieurwesen

Hiebeler + Mathis OG

Bauingenieurwesen

Bühnenplanung Walter Kottke Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Kultur-, Veranstaltungsgebäude

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2005
    Fertigstellung: 01/2006

Projektbeschreibung

Das renommierte Festspielhaus am Bodensee wurde modernisiert, neu organisiert, stark erweitert und zu einem vielseitig nutzbaren Kultur-, Sozial- und Wirtschaftszentrum von internationalem Rang ausgebaut. Damit demonstrierten wir eindrucksvoll, wie sich ein unansehnliches Baukörperkonglomerat der späten siebziger Jahre in eine klar strukturierte und anmutige Architektur verwandeln kann. Umfangreiche und präzise Vorplanung und Vorfertigung waren erforderlich, um die komplexen Bauarbeiten, die in mehreren Etappen erfolgten, bei laufendem Betrieb umsetzen zu können.

Zwei auffällige, überdimensionale, über dem Gebäude schwebende Riegel gliedern den weitläufigen Komplex in drei Hauptabschnitte: Studio- und Werkstattbühnenbereich, Großer Saal sowie Seetribüne. Rund um die Skulptur von Gottfried Bechtold wurde auf der Vorderseite ein neuer, öffentlicher Platz mit Ausblick auf den See geschaffen.

Direkt am Ufer der Bregenzer Bucht gelegen, dient das Festspielhaus heute als leistungsfähiges Mehrspartenhaus sowie als Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Architektonisch von höchster Qualität, präzisiert das Bauwerk die Stelle am See und schafft mit seinen vier starkplastischen Ansichten einen unverwechselbaren Ort.

Beurteilung durch das Preisgericht

Einem Sockel aus erdgeschichtlich vorhergegangener Sedimentierung gleicht jener frühe Bauteil, der – nun überragt, verlängert, überbrückt, befreit, umhüllt, gestützt, bekleidet – an eine Zeit erinnert, in der die Festspiele mit einer Abendveranstaltung im Sommer zu tun hatten. In der Überformung entzieht sich das heutige Haus solch typologischer Zuordnung. Es steigt als wirkmächtige Agglomeration von Baukörpern und Bauteilen auf, steigert die Erwartung und Neugierde. Werkstätten, Häfen, antike Theater, die sich die Landschaft borgen, kommen in den Sinn. Raum, Platz, Ort und Bühne – frei von Vorbildern und kulturellen Konnotationen – bereit für ein ständiges und keinem Segment vorbehaltenes Hierund- Jetzt. Folgerichtig braucht das neue Haus den Raum davor. Raum, mehr nicht. In Beziehung gesetzt. Subtil markiert. Mit fließenden Konturen, offen zur Weite des Sees, die es mit einer Stadt teilt, die in ihrer Art ebenfalls erst durch den See offen und zugleich verortet wird. Die
bauplastische Kraft des Festspielhauses vermag die Einheit dieses Ortes und dessen Dramaturgie zu verdichten, einen von sich erzählenden und vieles versprechenden Solitär zu geben, dessen wichtigstes – und schwierigstes – Stück nicht zuletzt jenes ist, das er in der Stille gibt.