Award / Auszeichnung | 10/2010
Green Good Design Award 2010
Das Dycker Feld und seine Gärten, Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur Schloss Dyck
DE-41363 JĂĽchen, Schloss Dyck
Preisträger Kategorie Urban Planning / Landscape Architecture 2010
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Landschaft und Freiraum
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 03/2001
Fertigstellung: 03/2002
Projektbeschreibung
Über Jahrhunderte war das barocke Wasserschloss Dyck im Kreis Neuss der Sitz von Fürsten und Grafen – im Jahr 2002 wurde es zum Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur. Seitdem begegnet dort die Schönheit eines alten Schlossparks modernen Gartenräumen im Chinaschilf. So entstand im Rahmen der Dezentralen Landesgartenschau 2002 das Dycker Feld als innovativer und zeitgenössischer Park.
Als prägendes Gestaltungselement bilden rechtwinklige Miscanthusflächen die räumliche Struktur des Dycker Feldes – eine 24 Hektar große ehemalige Ackerfläche. Zwischen den Miscanthuskörpern verlaufen Achsen in Form von Rasenbahnen. Sie verbinden Schloss und Schlosspark mit den Zielpunkten Kloster und Dycker Weinhaus. Geradlinige Bänder aus großformatigen anthrazitfarbenen Platten stärken die Wirkung der Achsen und lenken den Blick des Besuchers. Rückgrat des Dycker Feldes ist die historische Allee aus Esskastanien.
Die flächige Anpflanzung von Miscanthus x giganteus unterstreicht die landschaftliche und landwirtschaftliche Prägung des Ortes und bewahrt die Solitärstellung des Schlossparks. Im Chinaschilf liegen 24 Gartenräume. Diese bilden im Frühjahr - nach der Ernte des Miscanthus - positive Raumkörper auf dem Feld. Mit dem Heranwachsen des Miscanthus auf bis zu vier Meter Höhe verändert sich die Raumstruktur des Feldes zunehmend und die Gärten „versinken“ schließlich im Schilfmeer. So wirkt das Dycker Feld vor allem seine dynamische innere Struktur. Im Frühjahr erlebt der Besucher den Park als freie Fläche. Auf den Rasenachsen spazierend empfindet er die Weite des Raumes. Im Verlauf des Jahres bilden die Miscanthusflächen skulpturale Körper und erzeugen in ihrer Gesamtheit den Eindruck eines Labyrinthes – wo der Parkbesucher ursprünglich Weite empfand, ist nun Enge zu spüren. Neben den jahreszeitlichen Veränderungen des Feldes steht die Veränderung der Pflanze selbst. Dies geschieht zum einen sichtbar - durch ein intensives Grün bis zur Blüte; zum anderen durch das Rauschen der Halme und Blätter im Wind. So verändert sich die Wirkung der Parkanlage kontinuierlich – fast wöchentlich.
Die Verwendung von Miscanthus begründet sich in seinen verschiedenen Facetten: Miscanthus x giganteus befindet sich als “Botanische Innovation” in der Entwicklung von einem rein ästhetischen Verständnis zur ökonomisch-ökologischen Rezeption als Pflanze. Diese Veränderung der Auffassung durchlebt das Dycker Feld in konträrer Richtung. Das heißt, die ökonomisch-ökologische Wahrnehmung als landwirtschaftliche Nutzfläche entwickelt sich in eine ästhetische Rezeption als landschaftsarchitektonisch gestaltete Parkanlage. Darüber hinaus steht der Miscanthus in seiner Bedeutung als nachwachsender Rohstoff in besonderer Beziehung zur Energie- und Braunkohleregion im Kreis Neuss. So dient Chinaschilf als Siliziumlieferant für die Chip-, Motoren- sowie Raumfahrtindustrie und wird außerdem als Baustoffzuschlag und Dämmmaterial verwendet. Darüber hinaus kommt ihm eine besondere Bedeutung in der energetischen Verwertung zu – eine Eigenschaft, die auch die Stiftung Schloss Dyck nutzen möchte:
Die Stiftung strebt zurzeit die Errichtung eines Biomasseheizkraftwerkes zur Nutzung der jährlichen Miscanthusernte als Energielieferant an. So ergibt die Ernte einen jährlichen Gesamttrockenmasseertrag von ungefähr 200 Tonnen – eine Menge, die den bisherigen Heizbedarf der Schlossanlage deckt und somit eine vollständige Selbstversorgung ermöglicht.
Das Dycker Feld - eine zeitgenössische Parkanlage, die dem Besucher Raum zum Erholen und Erleben gibt, die die ökonomisch-ökologischen Wahrnehmung der Pflanze Miscanthus schärft und nicht zuletzt Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Zentrums für Gartenkunst und Landschaftskultur ist.
Als prägendes Gestaltungselement bilden rechtwinklige Miscanthusflächen die räumliche Struktur des Dycker Feldes – eine 24 Hektar große ehemalige Ackerfläche. Zwischen den Miscanthuskörpern verlaufen Achsen in Form von Rasenbahnen. Sie verbinden Schloss und Schlosspark mit den Zielpunkten Kloster und Dycker Weinhaus. Geradlinige Bänder aus großformatigen anthrazitfarbenen Platten stärken die Wirkung der Achsen und lenken den Blick des Besuchers. Rückgrat des Dycker Feldes ist die historische Allee aus Esskastanien.
Die flächige Anpflanzung von Miscanthus x giganteus unterstreicht die landschaftliche und landwirtschaftliche Prägung des Ortes und bewahrt die Solitärstellung des Schlossparks. Im Chinaschilf liegen 24 Gartenräume. Diese bilden im Frühjahr - nach der Ernte des Miscanthus - positive Raumkörper auf dem Feld. Mit dem Heranwachsen des Miscanthus auf bis zu vier Meter Höhe verändert sich die Raumstruktur des Feldes zunehmend und die Gärten „versinken“ schließlich im Schilfmeer. So wirkt das Dycker Feld vor allem seine dynamische innere Struktur. Im Frühjahr erlebt der Besucher den Park als freie Fläche. Auf den Rasenachsen spazierend empfindet er die Weite des Raumes. Im Verlauf des Jahres bilden die Miscanthusflächen skulpturale Körper und erzeugen in ihrer Gesamtheit den Eindruck eines Labyrinthes – wo der Parkbesucher ursprünglich Weite empfand, ist nun Enge zu spüren. Neben den jahreszeitlichen Veränderungen des Feldes steht die Veränderung der Pflanze selbst. Dies geschieht zum einen sichtbar - durch ein intensives Grün bis zur Blüte; zum anderen durch das Rauschen der Halme und Blätter im Wind. So verändert sich die Wirkung der Parkanlage kontinuierlich – fast wöchentlich.
Die Verwendung von Miscanthus begründet sich in seinen verschiedenen Facetten: Miscanthus x giganteus befindet sich als “Botanische Innovation” in der Entwicklung von einem rein ästhetischen Verständnis zur ökonomisch-ökologischen Rezeption als Pflanze. Diese Veränderung der Auffassung durchlebt das Dycker Feld in konträrer Richtung. Das heißt, die ökonomisch-ökologische Wahrnehmung als landwirtschaftliche Nutzfläche entwickelt sich in eine ästhetische Rezeption als landschaftsarchitektonisch gestaltete Parkanlage. Darüber hinaus steht der Miscanthus in seiner Bedeutung als nachwachsender Rohstoff in besonderer Beziehung zur Energie- und Braunkohleregion im Kreis Neuss. So dient Chinaschilf als Siliziumlieferant für die Chip-, Motoren- sowie Raumfahrtindustrie und wird außerdem als Baustoffzuschlag und Dämmmaterial verwendet. Darüber hinaus kommt ihm eine besondere Bedeutung in der energetischen Verwertung zu – eine Eigenschaft, die auch die Stiftung Schloss Dyck nutzen möchte:
Die Stiftung strebt zurzeit die Errichtung eines Biomasseheizkraftwerkes zur Nutzung der jährlichen Miscanthusernte als Energielieferant an. So ergibt die Ernte einen jährlichen Gesamttrockenmasseertrag von ungefähr 200 Tonnen – eine Menge, die den bisherigen Heizbedarf der Schlossanlage deckt und somit eine vollständige Selbstversorgung ermöglicht.
Das Dycker Feld - eine zeitgenössische Parkanlage, die dem Besucher Raum zum Erholen und Erleben gibt, die die ökonomisch-ökologischen Wahrnehmung der Pflanze Miscanthus schärft und nicht zuletzt Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Zentrums für Gartenkunst und Landschaftskultur ist.
Blick auf das Dycker Feld und seine Gärten, 2002
Das Dyckerfeld im September 2006
Das Dyckerfeld im September 2006
Das Dyckerfeld im September 2006
Themengarten "Der Hain der Heroen", 2002
Themengarten "Pflanzwerk Orange", 2002
Themengarten "WeiĂźer Garten", 2002
Theatre d'agriculture, Februar 2008
Skulptur RĂĽckriem, Ulrich RĂĽckriem, 2002
Skulptur RĂĽckriem, Ulrich RĂĽckriem, Februar 2008