Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011
Bebauung Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main
Ansichten und Längsschnitt Häuser Markt 32 und Lämmchen 5
1. Preis / Markt 32
fd-ingenieure, Dipl.-Ing. Frank Dröse, Tragwerksplanung, Brandschutz, Thermische Bauphysik
Bauingenieurwesen, Bauphysik, Brandschutzplanung, Tragwerksplanung
-
Verfasser:
Erläuterungstext
Die architektonische Modulation des nach oben geschoßweise gestaffelten („gestelzten“) Hauses über die stadträumliche Disposition des Gassenknicks begründet seine architektonisch und gestalterische Identität an diesem speziellen Ort im Gassenknick. Ein traditioneller Prototyp davon steht auf der anderen Seite des Römers am Main (Gaststätte).
Der konvexe Gassenknick am Lämmchen veranlasst die Bewegung im Baukörper durch die Blocktiefe hindurch bis zum Markt, wo sie als konkave Baukörperprofilierung dem Raum vor der Schirnhalle gegenüber tritt.
Diese Flexion generiert eine architektonische Konsequenz, welche die geschossweise Ausstaffelung aus dem vertikalen Wandern des Gassenknicks durch die Fassade und das Haus kontinuierlich generiert und bis ins Detail fortgeführt werden kann.
Die Vierachsigkeit des Vorlaufers bleibt erhalten mittels dreier Fensteröffnungen und einem Blindfeld, welche sich entgegen des Fassadenknicks immer so zueinander falten, dass ihre tiefste stelle in der Hausmitte liegt – ein irritierend bewegtes Schttenspiel ist Ergebnis dieser doppelt modulierten Fassadenprofilierung.
Im Innern sind subtil perspektivische Raumwirkungen prägend; die Faltungen der Hoffassaden entschärfen das Gegenüber auf kurze Distanz in einem wechselnden Spiegelbild der Glasoberflächen der Pfosten-Riegel-Konstruktion.
Nutzungen:
Laden und Wohnungen stecken sich durch den Block hindurch als erlebbare Passage zwischen 2 urbanen Stadträumen. Dies wird dadurch unterstützt, dass der Aufzug aus dem Seitenflügel in die dunkelste Ecke der Anlage, dem Nordwinkel des Hauses Markt 32, verlegt wird und somit ein weiterer Raum am Höfchen entsteht. Lichtkuppeln bilden im Laden unter dem Hof ein helles Zentrum.
Die beiden oberen Geschosse sind als Maisonette verbunden – barrierefrei durch den bis in Dachgeschoß geführten Aufzug.
Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main, Tillmann Wagner, fd-ingenieure, Fassaden und Schnitt
Markt 32: Flexion des gestelzten Hauses über konkaven Gassenknick
Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main, Tillmann Wagner, fd-ingenieure, Konzeptfindung
Lämmchen 5: Flexion des gestelzten Hauses über konvexen Gassenknick
Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main, Tillmann Wagner, fd-ingenieure, Modellansichten
Grundrisse Loft-Durchwohnen vom Markt 32 zum Lämmchen 5
Reliefmodelle Lämmchen 5, Neues Rotes Haus und Neuer Rebstock
Haus Neuer Rebstock Markt 8: die raumgreifende Modulation der erinnerten Rundbogenarchitektur in Gewölbe und Baukörper eröffnet den Blickbezug zum diagonal gegenüberliegenden Dom
Städtisches Einfamilienhaus "Neues Rotes Haus" am Markt 15 mit gestaffelter Zedernholz-Lamellenfassade (und "verborgtem Zugang" an benachbartes Rotes Haus mit öffentlicher Nutzung)
Städtisches Einfamilienhaus "Würzgarten" am Markt 28: architektonische Flexion des gestelzten Hauses über Bügenprinzip
Konzept Markt 32 / Lämmchen 5
Entrée und Treppenaufgang von Markt 32 / Lämmchen 5