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Award / Auszeichnung | 03/2011

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011

Park am Nordbahnhof

DE-10115 Berlin

ein 1. Preis

FUGMANN JANOTTA PARTNER PartG mbB Landschaftsarchitektur | Landschaftsplanung | Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Land Berlin

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2010

Projektbeschreibung

Ein Park neuen Typus – Der naturnah-urbane Park am Nordbahnhof

Der neue Park am Nordbahnhof ist ein Erholungsraum, wie er bislang für städtische Räume nicht bekannt ist - ein Park mit besonderen Atmosphären, der offen für neue sinnliche Erfahrungen ist, zu historischen Entdeckungsreisen einlädt, der der städtischen Natur breiten (Entwicklungs-) Raum lässt und Orte zum Verweilen und Spielen bietet.
Der Park am Nordbahnhof wirkt wie ein aufgespanntes Segel und verjüngt sich über fast einen Kilometer von der Invalidenstraße bis zur Schwindsuchtbrücke. Er führt Ost und West, die Quartiere um die Ackerstraße im Osten und Schwartzkopfstraße im Westen, zusammen. Er heilt eine große innerstädtische Wunde durch 5,5 ha erlebbare Stadtnatur, die sich in 20 Jahren entwickelt hat. Die eigene, unverwechselbare Atmosphäre wird durch das wiegende Meer von Gräsern der zentralen, 1,4 ha großen Wiesenfläche, das zart leuchtende Grün des Birkenwaldes oder den einmaligen Blick auf die Silhouette der Stadt geprägt.
Dann – mit genügend Aufmerksamkeit – ist lebendige Stadtgeschichte zu entdecken.

Es ist ein geschichtsträchtiges Areal, auf dem Spuren von drei historischen Schichten aufzufinden sind. Es sind die Reste der Bahnanlagen des Stettiner Bahnhofs, die ehemalige Grenzanlage des Mauerstreifens und – als jüngste Schicht - die Stadtbrache, die von einer sich rasant entwickelnden Natur wiedererobert wurde.
Die Aufforderung an den Besucher, Geschichte und Natur zu entdecken, den besonderen Wert des Ortes zu erkennen und zu respektieren, erfordert Sensibilität. Wie in der klassischen Gartengestaltung wird der Ort durch Zäune geschützt und man schreitet durch Tore. Es sind enge, schleusenartige Eingänge, hinter denen eine Art „verlorene Welt“ vorzufinden ist. Auch die Wiese wird von einer Reling eingefasst, die nicht nur wertvolle Strukturen schützen soll sondern auch zum Betrachten und Entdecken einlädt.
Der aktiven Erholung dienen inselartige, in das Wiesenmeer eingelassene Trapeze und ein Streetballplatz westlich der Hinterlandmauer. Sie bieten Platz zum Spielen und Toben, zum Lagern und Ruhen.

Gehölze, wogende Wiesen, blühende Hochstaudenfluren und seltene Trockenrasen bedecken das Areal und können durch geeignete, extensive Pflegemaßnahmen langfristig erhalten werden – auch vor dem Hintergrund sich ändernder klimatischer Verhältnisse.
Die Neugestaltung hebt sich in ihrer Materialität bewusst von den historischen Relikten ab. Dem verwitternden Stahl der alten Gleise und dem Asphalt des historischen Kolonnenweges werden verzinkter Stahl für Stege und Zäune sowie Wege in Ortbeton entgegengesetzt. Farbliche Akzente setzen die Tore und die amorphen Betonformen in den Trapezen. Sie kontrastieren in ihrer Künstlichkeit die üppig wachsende Natur.