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Award / Auszeichnung | 03/2011

Deutscher Holzbaupreis 2011

Foto: Maximilian Meisse

Foto: Maximilian Meisse

Haus im Oderbruch

DE-00000 Brandenburg

Anerkennung Neubau

Heide & von Beckerath

Architektur

StudioC

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2007
    Fertigstellung: 01/2009

Projektbeschreibung

Das Wochenendhaus für eine Familie mit zwei Kindern befindet sich im brandenburgischen Oderbruch und liegt direkt hinter dem Deich eines Seitenarmes der Oder. Die Bauherren erwarben das Grundstück mit zwei Bestandsgebäuden, einem giebelständigen Fischerhaus und einem traufständigem Nebengebäude in Backsteinbauweise. Das anfängliche Vorhaben, das alte Fischerhaus zu sanieren oder teilweise zu erhalten, musste aufgrund der schlechten Bausubstanz aufgegeben werden. Da sich das Grundstück im Außenbereich der Ortschaft befindet, konnte zunächst keine Baugenehmigung für einen Neubau erteilt werden, obwohl der Entwurf dem Volumen der ehemaligen Bebauung folgte und eine zeitgemäße räumliche Interpretation des ehemaligen Fischerhauses versprach. Schließlich ermöglichte eine von der Gemeinde verabschiedete Änderung der Außenbereichssatzung den Bau des neuen Hauses, allerdings leicht verschoben zum Schutz einer alten, als Naturdenkmal ausgewiesenen Ulme.

Der Wohnraum mit Kamin bildet den Mittelpunkt des Hauses, dessen Ziegelboden sich in der vorgelagerten Terrasse fortsetzt. Seitlich wird er durch das offene Badezimmer und die ebenfalls offene Küche erweitert, die bei Bedarf jeweils durch raumhohe Schiebetüren abgetrennt werden können. Über dem Wohnbereich befindet sich eines der beiden Dachflächenfenster und gibt den Blick in den Himmel und die Baumkronen frei. Die seitlich angeordneten Schlafzimmer, sowie die Abstellkammer und ein WC werden durch schmale, raumhohe Türen erschlossen. In den Bereichen unter den Treppen sind der Haustechnikraum und ein Gäste-WC untergebracht. Sie sind durch in die Einbauschränke integrierte Türen zugänglich. Die Räume im Dachgeschoss sind unterschiedlich konzipiert: das Galeriegeschoss im Norden hat nur ein kleines Fenster nach außen und richtet sich nach innen zum Wohnraum. Das zum Wohnraum hin geschlossene Zimmer im Süden öffnet sich mit einem großen Dachfenster zum Hof. Der Fußboden in den Schlafzimmern und im Dachgeschoss besteht aus Eichendielen. Ebenfalls in Eiche ausgeführt sind Treppen, innere Schiebetüren und Einbaumöbel.

Die Gründung des Gebäudes erfolgt flach über eine Bodenplatte. Der eingeschossige Neubau besteht aus einem Erdgeschoss mit Satteldach, dessen Firstpunkt als ca. 2,20 m breites Flachdach ausgebildet wurde. Während sich das mittlere Feld des Hauses offen bis unter das Dach erstreckt bestehen die Randfelder jeweils aus zwei Ebenen. Zwei Treppen erschließen entsprechend diese Bereiche. Das Haus ist in Holzständerbauweise (Konstruktionsvollholz 6/14) mit hinterlüfteter Holzfassade erstellt. Die Wände wurden vorgefertigt, elementweise auf die Baustelle geliefert und innerhalb von drei Tagen aufgestellt. Das Dach wurde vor Ort erstellt. Die Fassade besteht aus einer Nut- und Federschalung aus Fichte. Eine Besonderheit ist hier die verwendete schwedische Schlammfarbe, mit der die sägerauhe, unbehandelte Schalung vor Ort zweifach gestrichen wurde und die der Fassade ein mattes, fast samtiges Aussehen verleiht. Die Außenwände sind außen mit einer DWD- und innen mit einer OSB-Beplankung versehen. Die Innenwände sind mit OSB- und Gipskartonplatten beplankt, die Holzbalkendecken sowie das Dach mit Gipskarton verkleidet. Die großen Dachflächenfenster bestehen aus einem Brettschichtholzrahmen mit drei Stahlprofilen und wurden zusammen mit der Dachkonstruktion vom Zimmerer erstellt. Die Dachdeckung im Bereich dieser Fenster ist aus vorbewittertem Kupfer erstellt, die Hauptflächen des Dachs sind, wie auch das Nebengebäude, mit Biberschwanzziegeln gedeckt, die sich in Ihrer Farbgebung der Fassade anpassen. Sowohl die Hebeschiebefenster im Erdgeschoss als auch die Dachflächenfenster haben jeweils ein außenliegendes und perforiertes Holzschiebeelement als Sicht- und Sonnenschutz, die Drehkippfenster einen außenliegenden Fensterladen aus Holz.
Foto: Maximilian Meisse

Foto: Maximilian Meisse

Foto: Maximilian Meisse

Foto: Maximilian Meisse

Foto: Maximilian Meisse

Foto: Maximilian Meisse