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Award / Auszeichnung | 12/2010

Architekturpreis für vorbildliche Gewerbebauten 2010

RZB - Sanierung eines denkmalgeschützten Gutshauses und Neubau einer Werkhalle

DE-10257 Berlin, Richterstr. 6

Architekturpreis für vorbildliche Gewerbebauten 2010

UTArchitects

Architektur

PICHLER Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Schwarz | Architekturfotografie

Fotografie

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 12/2009

Projektbeschreibung

Für das Restaurierungszentrum Berlin e.V. wurde ein historisches Gutsgelände zu einem Ausbildungszentrum für Restauratoren und Tischler umgestaltet.

Nach dem Abriss von Garagen macht die neue Werkhalle das Gebäudeensemble heute wieder zu einem Dreiseitenhof. Während in dem alten Gutshaus die Personal-, Verwaltungs- und Schulungsräume des Restaurierungszentrums untergebracht sind, findet in der Werkhalle die praktische Ausbildung statt.

Das im Berliner Süden gelegene ehemalige Vorwerk Falkenberg geht auf eine Plantage aus dem18. Jahrhundert zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf den Grundmauern eines zuvor abgetragenen Fachwerkhauses ein Gutshaus gebaut und dieses danach zweimal erweitert, zuletzt durch einen Turmbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Während der DDR-Zeit verkam das Gebäude zusehends, Wirtschaftsgebäude wurden abgerissen und der Wirtschaftshof wurde mit Garagenanlagen bebaut.

Das Untergeschoss des Gutshauses wurde trockengelegt, Dach und Fassaden wurden saniert. Neben der Restaurierung aller hölzernen Einbauten im Innenraum konnten zahlreiche historische Wand- und Deckenmalereien freigelegt und restauriert werden.

Die Werkhalle ist als ein sich zum Hof und zum Altbau öffnender Bau konzipiert. Die äußere Geometrie der Halle ist den Dachkanten des historischen Gutshauses abgeleitet und ist niedriger als der Altbau. So bleibt das alte Gebäude als Kopf der Anlage sichtbar, die Werkhalle dagegen tritt in den Hintergrund und wird vom Hof aus als offene Hülle wahrgenommen, deren Innenraum sich mit dem Hofraum verbindet.

Fassade und Dach der Halle formen eine ineinander übergehende Gebäudehülle, unter der die Werkstatträume auf zwei Ebenen organisiert sind. Glaswände trennen den wettergeschützten Vorbereich, die Maschinenhalle im Erdgeschoss und den Werkraum im Galeriegeschoss voneinander. Die Verglasungen dienen der einfachen Kommunikation zwischen den Auszubildenden und ermöglichen Blicke in den Hof von allen Arbeitsbereichen aus.

Während die Fassaden zum Altbau und zum Hof gebäudehoch verglast sind, ist die Straßenfassade weitgehend geschlossen und wird von schmalen Fensterbändern gegliedert. Auf der Hofseite überkragt die metallene Außenhaut die Glasfassaden bis zu vier Meter und bildet einen natürlichen Sonnen- und Wetterschutz sowie eine Schallabschirmung zur benachbarten Wohnbebauung. Der Raum unter dem auskragenden Dach dient als temporäre Lagerfläche und im Sommer als erweiterter Arbeits-, Schulungs- und Pausenbereich.

Die Halle ist ein kostengünstiger Holzskelettbau, der von der Obergeschossdecke und den Treppenläufen ausgesteift wird. Geschlossene Wand- und Dachflächen haben außen dunkelbraunes Wellblech und sind innen aus weiß gestrichenem Gipskarton. Alle anderen Oberflächen im Innenraum bestehen aus Fichtenholz.

Altbau und Neubau werden von einer Stückholz-Zentralheizung beheizt, in der die täglich anfallenden Holzreste verbrannt werden.