Hugo-Häring-Auszeichnung 2011 BDA Kreisgruppe Hochrhein

Auf einem Parkplatz des ehemaligen Gartenschaugeländes entstand ein winkelförmig angelegter Baukörper für Feuerwache und Betriebshof der Stadt Weil am Rhein.

Die Feuerwache mit Einstellhalle für 12 Löschfahrzeuge, Leitstelle, Umkleide-, Sozial- und Seminarräumen sowie Werkstatt- und Lagerbereichen ist im nördlichen Schenkel untergebracht. Im anderen Schenkel mit den prägnanten Shed-Dächern befindet sich der Betriebshof mit Lagerstätten, Garagen, Carports und Abstellplätzen für Wertstoffmulden. Der Schlauch- und Übungsturm bildet im Gelenk ein markantes Zeichen, das von der vorbeiführenden Bundesstraße und der höher gelegenen Stadtmitte aus gut sichtbar ist.

Fast alle Nutzungen sind in nur einem Gebäude zusammengefasst, um Synergieeffekte und kurze Wege zu erzielen. Das schnelle Ausrücken der Feuerwehr und die Arbeitsabläufe im Betriebshof, aber auch die unterschiedlichen „Klimazonen“ im Gebäude bestimmten die Anordnung der Flächen und Räume. In einem separaten Baukörper sind KFZ-Werkstätten und -waschanlagen untergebracht.

Die vorgehängte hinterlüftete Holzfassade aus grau lasierter heimischer Douglasie ist vertikal gegliedert und läuft in halber Dichte auch über die Fenster von Nebenräumen hinweg. In den Baukörper eingeschnittene Bereiche sind mit dunkelroten Faserzementplatten akzentuiert.

Im Innenraum dominieren die Eigenfarben der eingesetzten Materialien Sichtbeton, Klinkerplatten, Eichenparkett und Escheholzdecken. Einzig Türblätter und Stahlbrüstungen der Treppen zeigen ein kräftiges Dunkelrot und Orange.

Die Wärmeerzeugung erfolgt vollständig über eine Grundwasserwärmepumpe, unterstützt von Solarmatten auf den Flachdächern. Fotovoltaikelemente auf den Pultdächern liefern ausreichend Strom, um einen energie-autarken Betrieb des Gebäudes zu ermöglichen. Das Brauchwasser wird über Solarkollektoren erwärmt. Regenwasser wird für Übungen der Feuerwehr in Zisternen gesammelt.

Hugo-Häring-Auszeichnung des BDA 2011