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Award / Auszeichnung | 08/2011

Hugo-Häring-Auszeichnung 2011 BDA Kreisgruppe Freiburg Breisgau Hochschwarzwald

Institut für Pathologie

DE-79106 Freiburg, Breisacher Str. 115

Auszeichnung

hotz + architekten PartGmbB

Architektur

Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Freiburg

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    6.800m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 02/2003
    Fertigstellung: 02/2006

Projektbeschreibung

Neubau Institut für Pathologie

Aufgabe
Neubau des Institutes für Pathologie als erster Baustein von sechs Institutsbausteinen, die als zwei parallele Riegel als „Institutsspange Breisacher Straße" realisiert werden. Als Standort für das neue Institut für Pathologie ist das als Parkplatz genutzte Grundstück an der Breisacher Straße gegenüber dem Zentralklinikum bestimmt.
Institutsübergreifende Einrichtungen wie Hörsäle, Seminarräume, Bibliotheken, Labore und Großgeräte, so die Anforderung, sollen synergetisch, also fachübergreifend, genutzt werden können.


Städtebauliches Konzept
Die insgesamt sechs Gebäude stehen in zwei Reihen entlang der Breisacher Straße. In der Mitte verläuft die sogenannte „Forscherstraße", auf der sich Mitarbeiter aller Institute, Studenten, Professoren und Seminarbesucher zum Austausch treffen können. Die städtebauliche Großform besteht aus zwei parallel gegeneinander leicht verschoben angeordneten Gebäuderiegeln, die zur Straße fünf- und zum Park hin viergeschossig gebaut werden. An dieser zentralen Achse liegen sämtliche Institutseingänge, die Hörsäle, die Seminarräume und die Cafeteria. Zunächst ist jedes Institut als Einzelbaukörper erkennbar. In der Gesamtwirkung jedoch wird der Gebäudekomplex als Einheit wahrgenommen. So ist gewährleistet, dass jedes Institut seine Identität wahren kann, der synergetische Effekt jedoch durch die Vernetzung aller Institute jederzeit möglich ist.


Gebäudekonzept
Das Institut für Pathologie ist in „zwei Gebäudeteile" aufgeteilt: den Laborbereich und den Bürobereich. Die hochinstallierten Laborflächen und Forschungseinrichtungen sind nach Nordosten zur Breisacher Straße hin ausgerichtet, damit sie weniger Energieaufwand für die notwendige Kühlung benötigen. Auf der wärmeren Südseite hingegen haben wir Räume mit Bürocharakter geschaffen. Hier können Wissenschaftler bequem zwischen ihren wissenschaftlichen Arbeitsbereichen und ihren Büros pendeln.
Sie richten sich nach dem vorgegebenen Laborraster. Geschosshohe, gerahmte Fassadenmodule sind allesamt quadratisch und setzen sich additiv zu einer Gesamtfassade zusammen.
Um baulich eine gewisse Flexibilität für etwaige Veränderungen zu bieten und das Institut nicht sogleich als „Pathologie" erkennbar werden zu lassen, wurde die Labor-Fassade als neutrale, technische Fassade ausgebildet. Es gibt sechs inhaltlich verschiedene Fassadenmodule mit folgenden Elementen: festverglaste undurchsichtige Glasflächen, festverglaste durchsichtige Glasflächen, Öffnungsflügel mit geschlossenen Paneelen und Lüftungspaneelen. Die Außenscheibe ist im Siebdruckverfahren mit türkisblauen Punkten bedruckt. Von außen blickt man auf türkisblaues Glas, von innen verschwindet die Wahrnehmung der Siebdruckpunkte. Dieser Effekt gewährt Ausblick und verhindert Einblick. Die Parkfassade des Gebäudes ist komplett verglast, gewinnt durch ein zusätzliches Stahlgerüst für den Sonnenschutz und für die Fassadenbegrünung an Leichtigkeit. Die Büros bieten einen Ausblick in den weitläufigen Universitätspark.
Während das Energiekonzept auf der Nordseite auf bedarfsgesteuerter Technik basiert, weil die Laborflächen eine konstante Temperatur benötigen, kommt auf der Südseite natürliche Klimatisierung zum Tragen.
Um fühlbare Temperaturunterschiede zu vermeiden, wird hier die effiziente Nachtauskühlung der Gebäudemasse genutzt. Jeder einzelne Mitarbeiter kann abends ein Teil der Fassade öffnen, so dass kalte Nachtluft ins Büro strömen kann. Diese wird in den Betondecken und Zwischendecken aus Kalksandstein gespeichert. Tagsüber wird die Kühle an den Raum abgegeben und sorgt so für ein natürliches und ausgeglichenes Raumklima.
Der Wärme- und Strombedarf wird umweltschonend durch Kraft-Wärme-Kopplung vom Heizkraftwerk des Universitätsklinikums gedeckt. Kälte wird vorteilhaft aus Abwärme der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt.
Das Institut für Pathologie ist in seiner Innen- wie Außenwirkung, aber auch mit seiner beispielhaften Vernetzung architektonisch prägend für die künftigen Institutsbauten auf dem Universitätsgelände.