Holzbaupreis Hessen 2011

Das Service Center im Gewerbegebiet Niestetal Sandershäuser Berg ist das erste Gebäude einer Standorterweiterung der SMA Solar Technology AG. Hierbei handelt es sich um das weltweit größte Servicezentrum für Solar-Wechselrichter. Dort werden die Servicetätigkeiten von SMA gebündelt, die derzeit noch auf mehrere kleinere Einheiten verteilt sind.
Das nachhaltige Energiekonzept, das die SMA bei ihren Gebäuden bereits seit Jahren verfolgt, wird auch am Sandershäuser Berg konsequent weitergeführt. So wurde bei der Planung des Servicezentrums auf eine größtmögliche Reduktion des Energiebedarfs und eine effiziente Energienutzung geachtet. Eines der Ziele war dabei der maximale Einsatz von Baumaterialen aus wieder verwerteten und nachwachsenden Rohstoffen.
574 zellulosegedämmte Holztafelbauelemente (ca. 25.000 m²) und 52 Wandelemente bilden die Gebäudehülle. Alle Dachelemente sind von der Schallschutzbeplankung, über den innenseitigen Anstrich, bis zur Dachabdichtung vorgefertigt. So wurden auch die Wandelemente inklusive der Fensterrahmen und Verglasung vorab angefertigt.

Eine temporäre Feldfabrik vor Ort
Auf Grund der Masse der benötigten Holztafelbauelemente wurde entschieden, die Holztafelbauelemente nicht im weit entfernten Stammwerk der ausführenden Firma herzustellen sondern eigens dafür eine Feldfabrik als temporäres Bauwerk auf dem Baugrundstück zu errichten. Die Transportwege konnten so optimiert werden. Da die Anlieferung nicht über öffentliche Straßen erfolgen musste, war die Fertigung ungewöhnlich großer Holztafelelemente möglich:
• Standarddachelement 7,5 x 5,0 m
• Dachelement an Dachüberstand 15 x 5,0 m
• Standardwandelemete 7,5 x 10,5 m

Funktion und Gestalt
Die Gebäudeform des SMA Service Centers folgt dem geplanten Arbeitsablauf in der Halle. Demnach werden neue Bauteilkomponenten und defekte Wechselrichter angeliefert, gereinigt, ggf. zwischengelagert, repariert und wieder versendet.
Die Längsseiten der Halle sind leicht gekrümmt und aus einem runden Attikaprofil hergestellt und durch vertikale Fensterelemente gegliedert. Der liegende Baukörper ist an den Stirnseiten, im Nord-Osten und Süd-Westen, „abgeschnitten“ und im Kontrast zu den weitestgehend geschlossenen Längsseiten komplett mit einer Glasfassade versehen (mit eingestellter Betonscheibe für Überladebrücken und Ladetore). Dort befinden sich der Wareneingang (Süd-West) und der Warenausgang (Nord-Ost).
Mitarbeiter und Besucher gelangen im Norden, vom etwas höher gelegenen Parkplatz aus, über eine Brücke ins Obergeschoss des Gebäudes.