Hugo-Häring-Auszeichnung 2011 BDA Kreisgruppe Nordschwarzwald

Die historische Wohnbebauung unterhalb des alten Wasserturms spiegelt in ihren teils denkmalgeschützten Fassaden eine lückenlose durchgängige Straßenfassade wieder. Diese gewachsene Struktur besitzt ihren eigenen Reiz, den zu respektieren und fortzuschreiben höchste Priorität bei der Umsetzung des neuen Konzeptes hatte.

Es galt das denkmalgeschützte Gebäude Genossenschaftsstraße 79 zu erhalten. Daher wurde dieses Gebäude komplett kernsaniert. Historische Deckenbalken und die schöne, in Ocker- und Erdtönen gehaltene Klinkerfassade, sind die noch einzig verbleibenden Zeitzeugen der einstigen Bebauung. Kernsaniert, aufgewertet und mit einer völlig neuen Wohnstruktur erstrahlt das Gebäude nun in neuem Glanz.
Neben zwei schönen Zweiraumwohnungen bietet der sanierte Altbau auch eine wunderschöne, mit Dachschrägen durchzogene Maisonnette-Wohnung, in welcher sich auch die restaurierte und mit aufwendig gedrechseltem Geländer versehene Holztreppe befindet.
Allen Wohnungen wurden kleine Loggien zugewiesen, sodass jede Wohneinheit auch im Freien den Blick in den Hinterhof und teils auch über die Dächer der schönen, an den begrünten Innenhof angrenzenden Altbauten genießen kann.

Hingegen war das Gebäude der Genossenschaftsstraße 81 nicht erhaltenswert. Um das Gesamtkonzept realisieren zu können, musste dieses Gebäude vollständig rückgebaut werden. An seiner Stelle wurde ein moderner Neubau errichtet, der sich mit seinen Fassaden nahtlos in die Bestandsbebauung einreiht.

Eine absolute Besonderheit stellt die, dem Neubau zugehörige holzverschalte Ellipse in Holzbauweise dar.
Straßenseitiger Blickfang und doch im Innenhof positioniert, ruht sie auf einer sich nach unten konisch verjüngenden Stahlbetonstütze und bildet ab dem ersten Obergeschoss einen zusätzlichen Wohnraum pro Stockwerk.
Dieser besondere Wohnraum bildet mit seiner eingeschnittenen Loggia eine ganz besondere Atmosphäre und Behaglichkeit. Das begehbare Ellipsenflachdach bietet der Dachgeschoßwohnung eine große und wunderschöne Dachterrasse, deren Ausblick beeindruckt. Eben diese Dachgeschoßwohnung des Neubaues weist besonderen Charme auf, da sie vom Neubau der Nr.81 hinüber in die angrenzende historische Nebeniusstraße 18 reicht, sodass das oberste Stockwerk sowohl aus Neubau als auch aus kernsaniertem Altbau besteht.
Die gut aufgeteilten Mietwohnungen des Erdgeschosses bis zweiten Obergeschosses bieten dem Mieter ein großzügiges und behagliches Wohnambiente.

Ein weiteres schönes Detail ist der außenliegende, in einer Stahlbetonstele eingefasste Personenaufzug im Hof des Gebäudes Genossenschaftsstraße 81. Dieser kann sowohl von den Bewohnern der Genossenschaftsstraße 81 als auch von Mietern der Nebeniusstraße 18 genutzt werden.

Bedacht auf Einklang mit der Historie, harmoniert die straßenseitige Klinkerfassade des Neubaues außerordentlich gut mit der historischen Klinkerfassade des Altbaues. Aber auch die neuen und aufeinander abgestimmten Holzfenster des Gesamtkomplexes sowie die gleichwertig grob verputzen Innenfassaden der Gebäude bilden ein perfektes Zusammenspiel aus Alt und Neu, ein Miteinander von gewachsener Historie und zeitgemäßer Moderne sowie einen stimmigen Einklang der unterschiedlichen Materialien.

Die Bebauung bietet nicht nur Single-Haushalten und Paaren, sondern auch kleineren Familien ein komfortables und zeitgemäßes Wohnen in bester Wohnlage und kann ohne Weiteres als Bereicherung für den modernen Wohnungsbau bezeichnet werden.